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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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siebenhundert Jahre waren sie in dem unterirdischen Reich gefangen gewesen, seit der großen Schlacht der Unsterblichen, die ihrer Schreckensherrschaft ein Ende gesetzt hatte. Angeblich waren sie auf ewig von der Erde verbannt. Aber wer immer dieses Urteil sprach, war offenbar übertrieben optimistisch gewesen.
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    Das schrille Tröten einer Autohupe lenkte Macs Aufmerksamkeit auf die Autobahn. Auf der M20, die zum Kanaltunnel wenige Meilen weiter führte, herrschte reger Verkehr. Die Dunkelfeen hatten in England, Schottland und Wales gewütet, ohne dass ein Muster ihrer Angriffe zu erkennen war. Hier jedoch, bei Folkestone, hatte es fünf Überfälle innerhalb der zehn Meilen um den Tunneleingang herum gegeben. Zufall?
    Das glaubte Mac nicht. Er ging wieder zu den Feen.
    »Was habt ihr jetzt vor?«
    »Wir wollen nach Cornwall«, antwortete die gedrungene Frau, die ihre beiden Töchter fest bei den Händen hielt. Ihre zwei älteren Söhne standen hinter ihr. Das Gesicht der Frau war von Kummer verzerrt, aber sie reckte entschlossen das Kinn. »Wir haben Verwandte in Penzance.«
    »Holt sie, und geht mit ihnen nach Norden«, sagte Mac ungewöhnlich streng, »nach Schottland.« Er nannte ihr einen Küstenort in der Nähe von Nairn. »Meine Cousins treffen euch dort. Reist mit dem Elfenkarren, und erzählt unterwegs allen, dass etwas sehr Übles in der Luft liegt. Ich will, dass alle keltischen Magiewesen sich unter meinen Schutz stellen.«
    Die Elfenfrau sah ihn unsicher an. »Ist es wirklich so schlimm?«
    Mac seufzte. »Ja, das ist es.«
    Sie legte die Arme um ihre Kinder. »Dann machen wir es so, wie du gesagt hast, Mac.«
    Sie sprachen noch kurz, bevor er sich von den Feen verabschiedete. Natürlich hätte er ebenfalls mit einem Karren reisen können, aber er zog ein weltliches Transportmittel vor: eine alte Norton Commando. Die minimalistische schwarzchromfarbene Schönheit des Motorrads rührte jedes Mal an sein Herz, wenn er es ansah. Die Menschen mochten einige 152
    Fehler haben, aber manche Dinge bekamen sie erstaunlich gut hin.
    Sein Rucksack und sein Gitarrenkoffer waren hinten in den Satteltaschen festgeschnürt. Mac schwang sich auf den weichen Ledersitz und wollte gerade losfahren, als sein Handy bimmelte.
    »Verdammte Scheiße!«, murmelte er und klappte das Telefon auf. »Mum, ich bin beschäftigt.«
    Aus dem Hörer drang ein ungläubiges Schnalzen. »Zu beschäftigt für deine eigene Mutter? Das glaube ich nicht, Mackie.«
    Er biss die Zähne zusammen. Verfl ucht, er hasste es, wenn sie ihn so nannte.
    »Ich hoffe, du bist auf dem Weg hierher«, sagte sie.
    »Nein, bin ich nicht«, erklärte er knapp. »Mir ist etwas dazwischengekommen. Ich ruf’ dich später zurück.«
    »Aber …«
    »Bye, Mum.« Er klappte das Telefon zu und steckte es an seinen Gürtelclip zurück. Wenige Sekunden später brauste er in Richtung Folkestone davon.
    Die Norton stellte er auf dem Tunnel-Parkplatz ab, tarnte sich mit einem schlichten Wegsehzauber und sprang hinten auf einen der Passagier-Shuttles. Der Bereich in südliche Richtung war sicher, aber auf dem Rückweg nach Norden fand Mac in der Mitte der Strecke, wonach er gesucht hatte. Da war ein Riss in der Tunnelhaut. Er sah neu aus, und es tropfte kein Wasser hindurch – nur der Gestank von verrottendem Müll und Dung.
    Diese verfl uchten menschlichen Ingenieure! Sie bauten ihre langersehnte Untergrundverbindung zwischen England und Frankreich, ohne einen einzigen Gedanken an die magischen 153
    Folgen zu verschwenden. Sie hatten viel zu nahe an Uffern gegraben. Und nun waren die Dunkelfeen, die siebenhundert Jahre eingesperrt gewesen waren, entkommen. Mac glaubte allerdings nicht, dass sie es allein geschafft hatten. Dunkelfeen waren brutal, aber blöd. Nein, jemand hatte ihnen herausgeholfen. Aber wer?
    Er versiegelte den Riss. Zu wenig, zu spät . Wie viele von den Kreaturen waren schon draußen? Mit einem Dutzend oder so konnte er fertig werden. Hunderte oder gar Tausende – mochten die Götter das verhindern! – waren etwas völlig anderes. Er massierte sich die Nasenwurzel. Falls Tausende dieser Kreaturen ausgeschwärmt waren, was zur Hölle sollte er dann tun?
    Christine erwachte mit dem kräftigen Arm eines leise schnarchenden Unsterblichenkriegers quer über ihrem nackten Körper. Für einen Moment blieb sie ganz still liegen und hing den Erinnerungen an die letzte Nacht nach. Mit Kalen zu schlafen war … nun, dafür fand sie keine Worte. Unglaublich

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