Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
Vom Netzwerk:
multipliziert mit fantastisch mal sehr, sehr gut. Aber jetzt war der Morgen danach, und prompt stellten sich Zweifel und Selbstvorwürfe ein, die sämtliche schönen Nachwirkungen überschatteten.
    Was um Himmels willen hatte sie getan? Mit Kalen ins Bett zu hüpfen war eine ganz schlechte Idee gewesen. Zum einen war das nicht der Grund, weshalb sie nach Schottland gereist war. Ihr Auftrag lautete, Kalens Hilfe für die Schlacht gegen Tain zu gewinnen, und sie hatte nichts unternommen, um den Unsterblichen auch nur geneigter zu machen, sie zu unterstützen. Zum anderen hatte sie nicht bloß mit Kalen Sex gehabt, sie hatte ihm alles gegeben. Es gab keinen Teil ihres Körpers 154
    oder ihrer Seele, den sie nicht hatte von ihm berühren lassen. Wie sollte sie ihm danach unter die Augen treten, wenn er aufwachte?
    Sie brauchte dringend Abstand – sofort. Aber so wie sein muskulöser Arm sie auf die Matratze drückte, war das leichter gesagt als getan. Vorsichtig hob sie den Kopf und blickte sich im Zimmer um. Die Kerzen auf dem gusseisernen Ständer waren aus, und das Licht, das durch die Fenster hereinfi el, verriet Christine, dass die Morgendämmerung lange vorbei war. Kalen nahm einen erstaunlichen Teil des gigantischen Bettes ein. Sie lag ganz nah an der einen Kante. Ein paar Zentimeter weiter, und sie würde seitlich hinauspurzeln. Ihre verwirrten Gefühle waren sogar noch näher an einer ganz anderen Kante. Ihre Bestandsaufnahme ergab, dass ihre Schenkel und ihr Rücken ein wenig wund waren. Kalens nächtlicher Bart hatte Reibespuren auf ihrer Schulter hinterlassen, und oben auf ihrer einen Brust prangte ein Kussmal. Höchstwahrscheinlich befanden sich auch blaue Flecken an ihren Hüften, wo er sie so fest gepackt hatte, als er gekommen war. Ihre Seele wies ebenfalls ein paar blaue Flecken auf. Sie fühlte sich verletzlich, offen und schutzlos. Unsicher. Zugleich jedoch war da ein Gefühl erhebender Lebendigkeit, das mit dem Funken von Kalens Unsterblichenessenz zusammenhängen musste, der ihre menschliche Seele stärkte.
    Im Schlaf drehte Kalen sich weiter auf den Bauch. Stocksteif lag Christine da und hielt den Atem an, als sein Arm tiefer glitt und schließlich ihren Venushügel streifte. Fast hätte sie gestöhnt, denn prompt durchfuhr sie neues Verlangen. Obwohl sie überzeugt war, dass sie einen Fehler gemacht hatte, als sie mit ihm schlief, und obwohl ihre Muskeln sich noch ganz wund anfühlten, wollte sie ihn wieder. Jetzt. 155
    Das war gar nicht gut.
    Sie musste hier weg – weg von seinen Berührungen und möglichst weit weg vom Anblick seines riesigen unbekleideten Körpers. Solange er in der Nähe war, konnte sie nicht klar denken, und sie sollte ihre nächsten Schritte planen. Vorsichtig rutschte sie unter seinem Arm hervor und ließ
    sich über die Bettkante auf den weichen Teppich fallen. Ihre Muskeln schmerzten bei den Verrenkungen, die sie dabei veranstaltete. Halb hockend erstarrte sie mit klopfendem Herzen, als Kalen sich bewegte und etwas murmelte. Für einen kurzen Moment dachte sie, er hätte sie ertappt, aber dann drehte er sich auf den Rücken und schlief tief und fest weiter. Lautlos richtete sie sich auf und sah ihn an. Selbst im Schlaf war seine Kraft offensichtlich. In seinen kantigen Gesichtszügen war keine einzige weiche Linie auszumachen. Dunkle Stoppeln sprossen auf seinem Kinn und betonten noch dessen strenge Form. Nicht einmal seine langen dichten Wimpern auf der sonnengebräunten Haut verliehen ihm etwas Unschuldiges. Wie sollten sie auch? Er war fast dreitausend Jahre alt. Was immer er einst an Unschuld besessen haben mochte, war längst verschwunden. Er hatte mehr Blutvergießen gesehen –
    und verursacht –, als Christine sich jemals vorstellen könnte. Allerdings wies er keine einzige Narbe auf. Seine Haut war makellos, glatt und unversehrt wie die eines jungen Mannes. Das war gewiss eine Begleiterscheinung seiner Unsterblichenmagie. Er war so mächtig, so lebendig und besaß eine so enorme Magie! Sicher, ganz sicher würde Kalen sich bereit erklären, diese Kraft zum Guten der Menschheit zu nutzen, wenn er erst richtig erkannt hatte, wie schlimm es um die Welt stand. Christine erschauderte und rieb sich die Arme. In Kalens 156
    Schlafzimmer war es ziemlich kühl, nachdem das Feuer schon vor Stunden ausgegangen war. Und nun war Kalen die einzige Wärmequelle im Raum, denn hier gab es weder Heizkörper noch eine Elektroheizung. Nichts.
    Sie suchte auf dem Boden nach ihrer

Weitere Kostenlose Bücher