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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Raum mit einer spitz zulaufenden Decke. Sie musste oben in dem Turm sein, den sie in der Nacht zuvor von den Zinnen aus gesehen hatte. Durch Fenstergaden, die aus Dutzenden Glasrhomben bestanden, fi el klares helles Licht herein. Hier gab es keine weißen Laken, und überhaupt deutete nichts darauf hin, dass dieser Raum nicht benutzt wurde. Es war ein weiterer Ausstellungsraum mit Statuen, Gemälden und seltenen Manuskripten. Jedes einzelne Stück wurde mit 159
    derselben Professionalität ausgestellt, wie man sie in den besten Museen fand. Christine trat langsam weiter in den Raum. Sie traute ihren Augen kaum. Anders als in Kalens Schlafzimmer einte die Werke in diesem Turmzimmer ein einziges Thema: der Liebesakt, dargestellt in kunstvoller graphischer Genauigkeit.
    Kalen wachte allein auf, und zum ersten Mal in beinahe dreitausend Jahren war er nicht glücklich darüber. Er setzte sich im Bett auf und stieß einen leisen Fluch aus. Christines einzigartiger Duft, eine Mischung aus Meergeruch und Moosrosen, lag noch in der Luft, haftete an den Laken und an seiner Haut. Die Frau selbst jedoch war nirgends zu sehen.
    Für einen kurzen Moment überkam ihn ein Gefühl, das Trauer sehr ähnlich war. Er fühlte sich, als hätte er etwas Kostbares verloren – was natürlich absurd war. Christine war nicht fort, denn sie könnte die Insel ohne sein Wissen und seine Erlaubnis nicht verlassen. Falls er sie wiedersehen wollte – wieder begehrte –, brauchte er sie bloß auf der Burg zu suchen. Und er wollte sie wieder – bald! Schon bei der bloßen Vorstellung richtete sich sein Phallus auf. Ihr Liebesakt in der letzten Nacht war außergewöhnlich gewesen. Genau genommen erinnerte er sich nicht, je solch erfüllenden Sex gehabt zu haben. Diese Erfahrung war absolut einzigartig. Und ein Mann, der drei Jahrtausende erlebt hatte, rechnete eigentlich nicht mehr mit Neuem.
    In seinem ganzen Leben hatte ihn keine Frau – menschlich oder magisch – so vollkommen befriedigt. Und hinterher war er in den tiefsten Schlaf seit sehr langer Zeit gefallen. Obwohl sie nicht unbedingt freiwillig in sein Bett gestiegen war, hatte 160
    sie am Ende nicht bloß nachgegeben, sondern sich ihm vollständig und auf süße Art hingegeben. Sie hatte sich ihm geöffnet, ihm nichts verweigert und ihm alles gegeben, was sie war. Er hatte ihre Essenz gekostet, ihre einzigartige Magie, die der Kraft des Wassers entsprang. Und er hatte entdeckt, dass ihre Kraft eng mit ihrer Sexualität verbunden war. Zweifellos war es dieses Handicap, das sie während ihrer Vision in seine Arme katapultiert hatte. Sie konnte die tieferen Aspekte ihrer Magie nicht von ihren körperlichen Regungen trennen. Ihre Magie war Sexmagie, so wie Leannas.
    Der Gedanke machte ihn nachdenklich, und er betrachtete Christines Magie mit neuem Interesse. Genau genommen war ihre Magie nicht Leannas Art von Sexmagie. Leannas Kraft waren das Schockieren und die Intensität, wie eine Feuerwerksexplosion. Christines Kraft hingegen war tief und andauernd, leise wie die inneren Strömungen des Meeres. Leanna wirkte auf ihre Liebhaber ein, schickte Funken künstlerischer Inspiration in ihre darbenden Seelen. Christine aber hatte ihn ganz in ihre Umarmung aufgenommen, so dass er sich danach sehnte, der Gebende in ihrem Austausch zu sein. Im Geiste sah er sie wieder vor sich, wie sie nackt auf dem Seidenüberwurf lag, nur von ihrem Haar verhüllt. Abrupt warf er denselben Überwurf beiseite, stieg aus dem Bett, hob seinen Kilt vom Fußboden auf und wand ihn um seine Hüften. Als sein Blick auf Christines Jeans fi el, nahm er sie ebenfalls auf, knüllte sie zusammen und schleuderte sie in den Kamin. Mit einer Handbewegung entzündete er das Feuer und beobachtete zufrieden, wie die Flammen das scheußliche Kleidungsstück verschlangen. Er überlegte kurz und warf schließlich ihren ruinierten Schlüpfer hinterher.
    Er bezweifelte, dass sie nackt durch seine Burg wander161
    te, und jetzt bemerkte er, dass seine Kleiderschranktür offen stand. Sie musste dort etwas gefunden und angezogen haben. Sich vorzustellen, wie ihr winziger Körper in seinen großen Sachen versank, brachte Kalen zum Lächeln. Eilig schabte er sich die Bartstoppeln mit einem Rasiermesser ab, nahm sich ein frisches Hemd aus dem Schrank, zog es an und gürtete seinen Kilt darum.
    Während er das Hemd oben zuband, blickte er auf den leichten Abdruck, den Christine auf dem Bett hinterlassen hatte. Er ging hin und strich mit einer

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