Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
verdrängt hatte.
Kurz vor Declans Versuch, Regin zu küssen, hatte sie ihm gesagt, sie könne es nicht tun …
Dann verschluckte ihn die Dunkelheit.
Als Regin an diesem Morgen erwachte, wartete die Gerüchteküche mit Neuigkeiten auf. Chase war soeben von einer Mission zurückgekehrt, nachdem er tagelang verschwunden gewesen war. Sie wusste nicht, wie sie sich bei dieser Nachricht fühlen sollte.
Die ganze Woche lang hatten sie Schuldgefühle geplagt. Sie war in dieser verfluchten Zelle auf und ab marschiert und hatte darüber nachgegrübelt, wem ihre Loyalität gelten sollte. Jedes Mal, wenn sie sich die bittersten Vorwürfe machte, dass sie Chase nicht geküsst hatte, erinnerte sie sich wieder an die Erregung, die sie in seiner Gegenwart verspürt hatte, an ihr sexuell aufgeladenes Spiel. In jener Nacht hatte Regin ihn einen Moment lang wirklich gemocht .
Bis Webb ihnen den Spaß verdorben hatte.
Der Mann stand Chase offensichtlich nahe, er hatte ihn sogar Sohn genannt. Chase wiederum war dem Mann mit deutlichem Respekt begegnet.
Aber nach Webbs Unterbrechung war Chase von Regin angewidert gewesen und hatte sich für das geschämt, was sie getan hatten. Es gelang ihr einfach nicht, den Schmerz in seiner Stimme, die Kränkung in seinen lodernden Augen zu vergessen.
Jetzt wartete sie auf ihre »Untersuchung«. Sie wusste, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Chase war so wütend gewesen, dass er sie nicht länger für sie hinausschieben würde.
Verändert …
Jede Stunde, die verging, war zermürbend. Natalya versuchte, sie mit Geschichten über alte Schlachten abzulenken, aber die Zeit lastete schwer auf Regin. Sie war in ihren eigenen Gedanken verloren.
Die einzige gute Nachricht in diesem ganzen Elend? Carrow hatte Oblivion irgendwie überlebt und ihre Zielperson, Malkom Slaine, in die Falle des Ordens gelockt. Regin hatte den vampirischen Dämon am Tag seiner Ankunft gesehen, als die Wachen ihn halb tot durch den Gefängnistrakt geschleift hatten. Vermutlich war er der größte und brutalste Barbar, den sie je zu Gesicht bekommen hatte.
Doch nach allem, was die Hexe riskiert hatte, um ihren Teil der Abmachung einzuhalten und Ruby zu retten, hatte Chase sein Wort gebrochen und die beiden nicht freigelassen. Und er nannte die Hexen hinterhältig? Mistkerl .
Aber soweit Regin wusste, waren Thad und MacRieve immerhin nicht wieder aus ihren Zellen geholt worden …
Gas zischte aus der Decke und breitete sich wolkenförmig aus. Auch wenn sie eigentlich jede Sekunde damit gerechnet hatte, starrte Regin jetzt doch ungläubig hinauf.
»Tut mir schrecklich leid, Walküre«, murmelte Natalya.
Vor lauter Frustration schrie Regin wie am Spieß und trommelte gegen die Glasscheibe. Sie hielt die Luft an, so lange sie konnte. Kämpf dagegen an.
Doch schon bald sah sie nur noch verschwommen, ihre Lider wurden schwer … Natalya und sie brachen zusammen.
Als Regin erwachte, war sie mit Fesseln, die sie nicht zerreißen konnte, auf einem Tisch festgeschnallt. Ihre Klauen waren wie Rasierklingen, aber sie konnte sie nicht einsetzen.
Ein Infusionsschlauch ragte aus Regins Arm, und auf ihrer Haut klebten Elektroden. Als sie den Kopf verdrehte, sah sie Dixon und einige andere Wissenschaftler in weißen Kitteln. In einer Ecke stand Fegley und grinste höhnisch.
Chase war nicht hier? Regin erspähte die Kamera über ihr. Vermutlich sah er von seinem gemütlichen Zimmer aus zu. Sie weigerte sich, ihm die Show zu liefern, die er erwartete, und würde weder schreien noch weinen.
Er hatte ihr einmal prophezeit, dass sie noch um Gnade winseln würde, aber das konnte er vergessen. Sie war Reginleit die Strahlende, die unsterbliche Tochter von Göttern.
»Sollen wir anfangen?«, fragte Dixon die anderen. Ihre Augen funkelten fasziniert über der Maske. »Wir haben sehr viel zu tun, und das in sehr kurzer Zeit.«
Auf einem Tisch lagen Knochensägen und Skalpelle aufgereiht. Als Regin das gleißende Metall eines Brustkorbspreizers erblickte, drohte ihr Mut sie zu verlassen. Sie wandte sich der Kamera zu: »Chase, du musst dich an mich erinnern! Du wirst es schrecklich bereuen, wenn du das hier zulässt!«
»Commander Webb hat ausdrücklich sein Interesse an diesem Objekt geäußert«, bemerkte einer der Wissenschaftler beiläufig.
Regin kreischte: »Ich werde Commander Webbs Herz essen!« Ihre Anspannung ließ die Lampen flackern. Die Techniker bückten sich hektisch, und ihre Blicke zuckten nervös im Raum umher.
»Dr.
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