Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Darnell endlich an.
»Was ist mit ihr?«, fragte der besorgt. »Was hat sie?«
Seth lächelte. »Sie schläft.«
Roland und Sarah lagen zusammengekuschelt auf dem Sofa und schauten Nachrichten, als das Telefon klingelte.
Roland schnappte sich das Handy vom Couchtisch und ging ran. »Was gibt’s?«
»Störe ich?«, fragte Seth gedehnt.
»Hast du schon mal nicht gestört?«, gab Roland trocken zurück.
»Gib mir mal bitte Sarah.«
Verwundert reichte Roland den Apparat an Sarah weiter. »Es ist Seth. Er will mit dir sprechen.«
Mit fragendem Blick zog sie die Brauen hoch. »Hallo?«
»Hallo, Sarah. Ich weiß, dass dich mein plötzliches Auftauchen immer erschreckt, also wollte ich dich diesmal vorwarnen.«
Roland erwiderte ihr Lächeln. »Oh. Okay. Danke. Tun Sie sich keinen Zwang an, beamen Sie sich her.«
Einen Augenblick später stand Seth in der Tür.
Roland und Sarah erhoben sich.
»Rufst du jetzt vorher immer an?«, erkundigte sich Roland.
»Marcus meinte, es sei besser so.«
»Er hat es Ihnen also gesagt?«, platzte Sarah heraus und wurde knallrot.
Offenbar vertrat David eine Politik der offenen Türen. Jeder Unsterbliche, der den Sicherheitscode kannte, durfte kommen und gehen, wann er wollte. David liebte Gesellschaft. Und da er so mächtig war, brauchte auch niemand anzuklopfen. Er spürte, dass seine Gäste auf dem Weg zu ihm waren, noch bevor sie eintraten.
Deshalb hatte sich Marcus auch einen Tag, nachdem sie in Bastiens Versteck gestürmt waren, aus Gewohnheit selbst ins Haus gelassen und war unangekündigt ins Wohnzimmer geplatzt, als Sarah und Roland gerade Sex auf dem Sofa hatten.
Seitdem war Sarah jedes Mal rot geworden, wenn er sie angesehen hatte.
»Bitte sagen Sie mir, dass man es nicht auch noch auf der Homepage der Unsterblichen nachlesen kann«, flehte sie ihn an.
Seth schmunzelte. »Nein, er hat es nur mir und David gegenüber erwähnt, damit wir hier nicht einfach so hereinschneien.«
Sarah stöhnte. »Na, toll. Das kam ja bestimmt gut. Ruf erst an, bevor du nach Hause gehst, David. Vielleicht treiben sie es gerade wieder auf deinem Sofa .«
Roland lachte laut auf und drückte sie, wobei sie beschämt das Gesicht in den Händen verbarg.
In Seths Augen trat ein fröhliches Funkeln. »Also, so genau hat sich Marcus dann doch nicht ausgedrückt. Er hat nur erwähnt, er habe euch versehentlich gestört, als ihr nicht auf Besuch eingestellt gewesen wart.«
Sarah ließ die Hände sinken und blickte Roland zerknirscht an. »Warum lässt du mich überhaupt noch den Mund aufmachen?«
Rasch stibitzte er sich einen Kuss. »Weil ich diesen Mund liebe und er so ulkige Sachen von sich gibt.« Er ließ sich aufs Sofa fallen und zog sie mit sich. Seth nahm ihnen gegenüber auf seinem Lieblingssessel Platz. Roland legte einen Arm auf die Rückenlehne, damit er mit Sarahs Locken spielen konnte.
Zwei Wochen waren nun vergangen, seit sie das Vampirnest ausgeräuchert hatten, und Roland fürchtete nach wie vor, Sarah könnte in ihrem Haus nicht sicher sein. Immerhin war es dort zu zwei großen Auseinandersetzungen mit Vampiren gekommen, und er konnte nicht ausschließen, dass Bastiens Vampire mit anderen, fremden Vampiren darüber gesprochen hatten. Als er schließlich von Sarah dazu eingeladen worden war, bei ihr zu wohnen, hatte er sie deshalb dazu überredet, mit ihm bei David zu bleiben, bis sie ein gemeinsames Haus gefunden hätten. (Zuvor war ihm von Seth glaubhaft versichert worden, dass Bastien niemandem von den Tunneln erzählt hatte.)
»Wir haben mit Chris gesprochen«, sagte Sarah, deren Wangen noch immer leicht gerötet waren. »Er scheint sich wegen der geretteten Vampire Sorgen zu machen.«
Nietzsche kam hereingeschlichen und begrüßte Seth mit einem Maunzen. Glücklich sprang er ihm auf den Schoß.
Der Älteste lächelte und streichelte den kleinen Kater mit seinen riesigen Pranken. »Nicht nach Belieben kommen und gehen zu können fällt ihnen schwerer als gedacht, aber ich glaube, sie leben sich ganz gut ein. Sie sind schon in die neuen Wohnungen gezogen und löchern die Ärzte und Wissenschaftler mit Fragen. Sie wollen endlich helfen.«
Roland fragte sich, ob die Frauen und Männer im Institut bisher überhaupt schon einmal einen richtigen Vampir zu Gesicht bekommen hatten. Die von der Tagesschicht waren bestimmt noch nicht einmal auf einen Unsterblichen getroffen. »Was halten die Ärzte von ihnen?«
»Verständlicherweise sind sie auf der Hut – wie das gesamte
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