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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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bei Poseidons erster Bemerkung noch triumphierend angegrinst, so erstarrte seine Miene bei der zweiten.
    »Um dich kümmere ich mich später«, erklärte der große Gott zu Conrad gewandt, winkte abermals mit seiner Hand, und der Meermann verschwand in einem neuen Wasserstrudel.
    »Wenn Dave lebt, wo ist er?«, beharrte Jenna, sobald Conrad fort war.
    »Er wartet auf mich. Ich beabsichtige, ihn nach Hause zu schicken, denn er war es nicht, den ich wollte.«
    Erleichtert um Daves willen, nickte Jenna. »Du wolltest mich, das habe ich schon mitbekommen. Aber warum?«
    »Weil du deine Eltern ermordet hast.«
    Obgleich es sie nicht überraschte, fuhr sie zusammen. »Der Tod meiner Eltern war ein Unfall.« Wollte sie Poseidon oder sich selbst überzeugen?
    »Du hast einen Zauber gewirkt, der sie tötete, deshalb bist du schuldig – Unfall hin oder her.«
    Nun war sie verwirrt. »Meine Eltern starben bei einem Autounfall. Ein Sattelschlepper rammte ihren Wagen.« Für einen Moment sah Poseidon sie erstaunt an. Dann legte er seine freie Hand an ihre Stirn, und plötzlich kehrten die Erinnerungen an jenen schrecklichen Nachmittag zurück.
    Ihnen folgten Erinnerungen an Sarahs Verschwinden. Sie erinnerte sich, wie sie an dem Esstisch in der Wohnung saß, in der sie mit Sarah gelebt hatte, an den Schock, als sie Sarahs Gesicht im Spiegel sah, und an ihre verzweifelten Anstrengungen, ihre Schwester mit Hilfe eines Zaubers zu retten.
    Als die Bilder verblassten, rann Jenna eine Träne über die Wange. Sie wischte sie weg, denn sie wollte vor ihrem Entführer keine Schwäche zeigen. Stirnrunzelnd nahm Poseidon seine Hand herunter. Mehrere Minuten lang schwieg er, ehe er schließlich sagte: »Es tut mir leid. Du wurdest mir in dem irrigen Glauben, du gehörtest auf das Schiff, als Begleichung einer Schuld gesandt. Du hast deine Eltern nicht getötet, ebenso wenig, wie du für den Tod deiner Schwester verantwortlich bist.«
    »Dann steht es mir frei, zu gehen?« Wahrscheinlich erhoffte sie sich zu viel, wenn sie glaubte, sie könnte bald bei Dave sein und mit ihm heimkehren.
    »Du darfst gehen, aber du wirst nie frei sein.«
    Jenna verstand ihn nicht. »Aber du hast gesagt …«
    Poseidon hob eine Hand. »Ich könnte dich in kein Gefängnis stecken, das schlimmer wäre als jenes, in das du dich selbst sperrst.« Er trat näher. »Was würdest du tun, um wahrhaftig frei zu sein?«
    »Wie bitte?«
    Er streckte seine Hand aus, die Innenfläche nach oben gewandt. Darin lag eine blaue Kugel, etwa apfelgroß. Jenna betrachtete sie und sah, dass die Kugel aus klarem Kristall bestand und in ihr ein blaues Licht schimmerte. »Was wäre, wenn ich dir sage, dass es in meiner Macht liegt, dir etwas anzubieten, das du auf immer verloren glaubtest?«
    Jenna starrte weiter auf die Kristallkugel und wurde auf einmal von einem starken vertrauten Gefühl übermannt. »Sarah!«, flüsterte sie.
    »Dies ist die Seele deiner Schwester.«
    Gebannt sah sie auf das blaue Licht. »Sie lebt?«
    Poseidon zuckte mit den Schultern. »Sagen wir, sie ist nicht tot. Als der Dschinn den Körper deiner Schwester übernahm, brachte er ihre Seele fort. Ich biete dir eine Chance, deiner Schwester das Leben zurückzugeben, das ihr genommen wurde.«
    Vor lauter Begeisterung konnte Jenna kaum an sich halten. »Was muss ich tun?«
    »Du musst ihre Seele aus dem Brunnen der verlorenen Seelen holen.«
    »Was ist mit ihrem Körper? Der Dschinn hat ihn zerstört.«
    Poseidon winkte wieder, worauf ein Ei in seiner Hand erschien. Er hielt es hoch, drückte es, und die Schale zersprang in Hunderte kleiner Teile. »Was die Todesmagie zerstört«, erläuterte er und schloss seine Faust um die Schalenteile, »kann die Lebensmagie ganz machen.« Als er die Faust öffnete, war das Ei wieder heil. »Wenn du die Seele deiner Schwester aus dem Brunnen holst, füge ich sie in ihren Körper und bringe euch beide nach Hause.«
    Das war zu schön, um wahr zu sein. »Wo ist der Haken?«
    Er lächelte. »Falls du versagst, behalte ich eure beiden Seelen, und du wirst für alle Ewigkeit auf meinem Schiff arbeiten.«

Kapitel 13
    J enna musste nicht lange überlegen. »Wo finde ich diesen Brunnen der verlorenen Seelen?«
    »Welche Leidenschaft und Loyalität! Ich bewundere diese Eigenschaften, aber vielleicht solltest du eine Weile darüber nachdenken, solange ich mich einer anderen Angelegenheit widme.«
    Mit einer Handbewegung war er fort, und Jenna blieb allein in der großen Halle

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