Immortals after Dark 01 - Nacht des Begehrens
er mit erhobenem Kinn.
Nïx runzelte verwirrt die Stirn. „Also, für gewöhnlich irre ich mich in diesen Dingen selten, wenn ich sie vorhersehe, aber wenn ihr beide euch anders entschlossen habt, dann achte darauf, dass sie keine menschliche Nahrung zu sich nimmt, vor allem nicht mehrere Wochen hintereinander, denn sonst ist sie schneller schwanger als ein Kaninchen nach einer druidischen Fruchtbarkeitszeremonie.“
„Aber ich kann nicht“, sagte Emma leise. „Ich bin doch ein Vampir, und Vampire können keine Kinder haben.“
Nïx und Annika musterten sie beide erstaunt. „Aber natürlich kannst du“, sagte Nïx. „Du musst einfach nur deine Ernährung umstellen.“
Lachlain wirkte immer noch nicht überzeugt.
„Denkt doch mal nach“, sagte Annika. „Was tun alle Menschen, das die Wesen der Mythenwelt nicht tun? Sie ernähren sich von der Erde und pflanzen sich fort. Diese beiden Dinge hängen zusammen.“
Mit klopfendem Herzen erinnerte sich Emma daran, wie Demestriu ihr erzählt hatte, dass Helena und er gemeinsam gegessen hatten, bevor sie schwanger wurde. „Und ein Lykae mit eine r … Vampiküre ?“
„Ob ihr zusammen kleine Monster bekommen könnt?“ Nïx kicherte. „Natürlich könnt ihr das. Wisst ihr, das ist schließlich nicht das erste Mal, dass Mitglieder verschiedener Gruppen gemeinsamen Nachwuchs bekommen.“ Sie blickte sich im Herrenhaus um, als ob sie jemanden suchte, winkte dann aber ab. „Vampire, die in der Sonne spazieren gehen, Lykae, die sich von Blitzen ernähren. Walküren, deren größtes Glück es ist, nachts durch die Wälder zu rennen.“ Nïx’ Miene drückte Bewunderung aus. „Und sie sind stark. Sieh dich nur an.“
Emma blickte zwischen Nïx und Annika hin und her. „Warum habt ihr mir nichts davon erzählt?“
Annika hob die Hände mit den Handflächen nach oben. „Ich hatte gar nicht gewusst, dass du dir über so etwas Gedanken machst, und erst recht nicht, dass du so einem Irrtum unterliegst.“
„Es fängt damit an, dass sich Emma von ganzem Herzen nach Kindern sehnt“, sagte Nïx an Lachlain gewandt. „Dann muss sie regelmäßig Nahrung zu sich nehmen, wenigstens neun Monate lang.“
Emma leckte sich die Lippen und verzog das Gesicht. Der Gedanke, kauen zu müssen, versetzte sie nicht unbedingt in Begeisterung.
„Das kann noch ein bisschen dauern. Ich kann mir augenblicklich nicht vorstellen, sie teilen zu müssen.“
„Nun gut. Bis dahin“, Nïx machte eine Pause und grinste ihn herausfordernd an, „Flitterwochen!“
Emma und Lachlain konnten es immer noch nicht fassen.
Nïx wedelte ungeduldig mit der Hand. „Ihr hättet das alles sowieso in dem dreistündigen Beratungsgespräch erfahren, das ihr vor der Verbindungszeremonie noch hinter euch bringen müsst.“
Am Wochenende nach Emmas und Lachlains kleiner, einfach gehaltener Zeremonie und der lauten, bizarren Party danach faulenzten die Mitglieder des Kovens im Fernsehzimmer, lümmelten auf verschiedenen Möbeln herum und starrten wie gebannt auf den Bildschirm.
Lachlain und Emma saßen mitten unter ihnen, aber Lachlain war unruhig und konnte sich nicht auf den Film konzentrieren, während Emma träge mit einer Fingerspitze kleine Kreise auf seine Hand zeichnete.
Lachlain hatte nur Bowe und Garreth zu den Festivitäten eingeladen, obwohl sämtliche Mitglieder des Clans sich danach sehnten, die kleine Königin kennenzulernen, die Demestriu erledigt hatte. Aber seine Leute liebten das Trinken und laute Scherze und waren gerne ausgelassen und wild. Lachlain konnte sich nur zu gut vorstellen, dass die verrückten Walküren, die nicht tranke n – überhaupt nichts –, darauf nicht gerade positiv reagieren würden. Das Übernatürliche gegen das Natürliche mit jeder Menge Alkohol intus.
Aber Lucia hatte sich „in Luft aufgelöst“, wie die Walküren es nannten, beziehungsweise war „geflüchtet“, wie Garreth es etwas treffender formulierte. Lachlain hatte es verstanden, als Garreth ihr gefolgt war. Bowe hatte die Einladung angenommen, aber nachdem er Lachlain an diesem Abend geistesabwesend gratuliert hatte, hatte er eine Stunde mit Nïx in einer Ecke die Köpfe zusammengesteckt. Anschließend war er sehr geheimnisvoll und in Gedanken verloren gewesen und hatte die Feier früh verlassen.
Wroth besaß die Kühnheit, zusammen mit einer strahlenden Myst an seiner Seite aufzukreuzen und jedem herausfordernde Blicke zuzuwerfen, die besagten: „Mach ruhig den Mund auf, wenn du dich
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