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Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht

Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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noch durch keine körperliche Wunde je gespürt hatte. Sie war vor den Männern davongerannt, weil diejenigen, die ein »hilfloses« Mädchen jagen würden, dem Tode geweiht waren. Wroth wünschte sich, er könnte bei dieser Erinnerung bleiben, sich vergewissern, dass sie sich von dem höllischen Schmerz erholte, aber schon begann ein weiterer vertrauter Traum.
    Draußen lag Schnee, so hoch, dass er das halbe Fenster bedeckte. Die Versammlung um das Kaminfeuer. »… sie anleiten, all das zu sein, was an den Walküren gut und ehrenhaft war … «
    Myst verschloss sich gegen eine Erinnerung – die er unbedingt sehen musste –, die sie niemals ungeschehen machen konnte, niemals auslöschen. Sie erinnerte sich und schwor noch einmal, dass sie sich als würdig erweisen würde.
    Sie befand sich zum ersten Mal auf dem Schlachtfeld, und sie war dort, um unter den Toten zu wählen. Sie war noch sehr jung, als man sie zu diesem Zweck ausgeschickt hatte, kaum fünfzehn, da sie die Tochter einer tapferen Piktin war, die sich den Dolch ins eigene Herz gestoßen hatte. Von Myst wurde erwartet, dass sie genauso war.
    Aber das war sie nicht. Noch nicht. Sie war krank vor Angst.
    Einhunderttausend Männer, in Stücke gehauen, sie watete in einem Strom von Blut, der ihr bis zu den Knöcheln reichte.
    »Sie waren alle tapfer«, sagte sie. Sie sah sich um, drehte sich benommen im Kreis, während die Energie in Wellen aus ihr herausströmte. »Wie soll ich da wählen?«, flüsterte sie. Sie klang verloren. »Eine Bettlerin, die ein paar Münzen verteilt … « Sie begann vor Furcht hemmungslos zu zittern.
    Er wäre am liebsten dort gewesen, um sie zu beschützen, zu trösten.
    Eine weitere Erinnerung. Diesmal eine, die ihm neu war. Konnte er noch mehr ertragen?
    Myst rannte auf ihn zu, als er nach kurzer Abwesenheit nach Blachmount zurückkehrte. Und als er sie in die Arme nahm, fest an sich drückte und sie küsste, dachte sie: Ich bin ihm in die Arme gelaufen. Ich bin ihm … Wahnsinn. Echt Wahnsinn.
    Wroth erinnerte sich, wie sie sich von ihm gelöst hatte, ihr Gesicht war gerötet gewesen, und sie wirkte fast panisch, machte dumme Witze über die Xbox, sagte, sie fühle sich ein wenig wie Bobby Brown, weil sie ihn mit diesem süchtig machenden Spiel bekannt gemacht habe.
    Jetzt wusste er, wieso sie in Panik ausgebrochen war. Man hatte Myst, wie auch all ihren Schwestern, beigebracht, dass sie ihren wahren Partner erkennen würden, wenn er sie mit offenen Armen erwartete und sie erkannte, dass sie bis ans Ende der Welt rennen würde, um sich ihm in die Arme zu werfen.
    Wroth erwachte von seinem eigenen Schrei. Er schlug wild um sich und tastete verzweifelt nach ihr. Alles, was er von ihr gedacht hatte, war falsch gewesen. Sein Herz schmerzte bei der Erinnerung an ihren Verlust und ihre Angst. » Du bist frei. Myst … «
    Das Bett war leer.
    Er sprang auf die Füße und suchte das Zimmer ab. Was er fand, war ein blutiger Zettel auf dem Tisch neben dem Bett, unter dem Kreuz. Ein Herz für ein Herz …
    Er wurde von grauenhafter Angst gepackt, die seinen Verstand betäubte, während Panik, scharf wie eine Klinge, seinen Körper durchbohrte. Halb taumelte er, halb translozierte er sich in sein Arbeitszimmer, wo sein Blick auf die Wand mit dem Safe fiel. Zu seinem Entsetzen sah er keinen Safe, aber als er mit zunehmend flauem Gefühl in der Magengegend näher herantrat, entdeckte er Blut auf dem Stein, in dem er eingebettet gewesen war – Blut, das jemand vergossen hatte, der den Stein in wilder Raserei mit seinen Klauen bearbeitet hatte. Sie hatte sich hindurchgegraben, um an ihre Kette, ihre Freiheit, zu gelangen.
    Wroth fiel mit gesenktem Kopf auf die Knie. Seinem Brustkorb entrang sich ein kehliger Schmerzenslaut. Bei ihrer ersten Begegnung hatte er ihr mit Folter gedroht, nur um ihr im Anschluss die Freiheit zu rauben.
    Und dann …
    Ein Herz für ein Herz. Sie hatte seines wieder zum Schlagen gebracht. Hatte er ihres gebrochen?
    Er hatte sie verloren. Und das zu Recht.

12
    Der Koven versammelte sich um den Safe herum. Alle warteten auf Regin, die mit Odins Schwert das magisch verstärkte Metall zerschlagen würde. Odins Schwert vermochte alles zu zerschneiden. Na ja, alles, bis auf die Kette, wie Myst und Regin nach einem ziemlich beängstigenden Experiment wussten, bei dem Myst beinahe halbiert worden wäre.
    Die Schwestern diskutierten immer noch, wer von ihnen die Verantwortung für die Kette übernehmen solle, da Myst es

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