Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis
bleiches Gesicht sich verdunkelte, als ob er errötete.
„Ja“, sagte Scribe mit kaum verhohlenem höhnischem Grinsen. „Wenn du dorthin gehst, denke daran, dass der Playboy-Kanal dir alles zeigen wird, was heutzutage so in ist. Fang einfach damit an.“
Sebastian nahm sich fest vor, um alles einen Bogen zu machen, was dieser Kerl ihm vorschlug. Er warf einen weiteren Blick zur Tür, auch wenn er wusste, dass Kaderin längst fort war.
„Immer noch nervös?“, fragte Riora. „Du kannst dich jederzeit zu ihr translozieren.“
„Du sagtest, dass die Preise überall auf der ganzen Welt verstreut sind. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich mich auf die andere Seite der Erde translozieren kann, geschweige denn genau bis zu ihr.“
„Es mag unmöglich erscheinen“, murmelte sie. „Aber in der Vergangenheit ist sie am Anfang immer auf dieser Seite der Erde geblieben. In der Nähe Europas. Zuerst die tief hängenden Früchte. So ist sie stets vorgegangen. Und da die Morgendämmerung weniger als eine Stunde entfernt ist, würdest du dich direkt in die Sonne translozieren.“ Mit einem prüfenden Blick auf seine Brust fuhr sie fort: „Lass sie gehen, Ritter. Außerdem musst du erst einmal gesunden. Ich fürchte, Bowen hat die eine oder andere Impfung ausgelassen.“
Sollte er einer wahnsinnigen Göttin und ihrem rachedurstigen Schreiber trauen? Aber in der Not fraß der Teufel bekanntlich Fliegen. Schließlich besitzt du nicht einen einzigen Freund auf der ganzen Welt.
„Richtig.“ Sebastian nickte entschlossen. „Wie weit kann sie an einem Tag schon kommen?“
13
Russische Eisstation Kovalevska, Antarktis
Acht Stunden später
Preis: drei Spiegelamulette mit Zauberkräften, ein jedes zwölf Punkte wert
„Voilà“, sagte Regin zu Kaderin. Sie zog ihren flauschigen lila Schal herunter. „Ich habe dir doch gesagt , dass ich dir einen Snowcat besorgen kann. Ich hab dir doch gesagt , dass ich russische Connections habe. Und was ist das?“ Sie tippte sich mit dem Finger ans Kinn. „Hmmm. Ach ja, lass mich mal sehen. Ein Snowcat.“
Kaderin zuckte zusammen, als sie das Vehikel vor ihnen betrachtete, das Regin auf dem Schwarzmarkt besorgt hatte. Dieser Schrotthaufen sollte sie zu den Amuletten bringen, die irgendwo im Transantarktischen Gebirge verborgen lagen?
Sie hatte in den Staaten schon ähnliche Fahrzeuge gesehen, mit denen man Schnee beiseiteräumte oder Pisten glattwalzte. Darum war ihr auch vollkommen bewusst, dass dieses Gerät hier, das sie von Regins russischen Connections erworben hatten, ehe r … suboptimal war.
Als Kaderin den Koven angerufen hatte, war selbstverständlich niemand anders als Regin an den Apparat gegangen.
Kaderin sah sie finster an und zog sie ein Stück weiter weg von den fünf russischen Männern, die sie mit dem Hubschrauber zu der stillgelegten Station geflogen hatten. Die Crew hatte früher dem Militär angehört und war nun ein kleiner Teil eines größeren Konsortiums, das für die russische Mafia militärische Ausrüstungsgegenstände verkaufte.
Regin hatte ihnen erzählt, dass sie und Kaderin Forscherinnen seien. Regin trug Schneestiefel mit einem poppig bunten Muster.
Kaderin war gezwungen gewesen, den schnittigen Augusta 109 Helikopter stehen zu lassen; er und seine Piloten blieben auf einem der Hubschrauberlandeplätze eines nicht registrierten Eisbrechers zurück. Offensichtlich behagte es weder dem Augusta noch seinen Piloten, in den extrem niedrigen Temperaturen hier zu fliegen. Den Helikopter der Russen, den Arktika Mi-8, störte die Kälte nich t – passenderweise, da es ein Relikt des Kalten Krieges war.
Und jetzt dieser wirklich erbärmliche kleine Snowcat.
Sie hätte es besser wissen müssen. Es war keine gute Idee gewesen, sich von Regin bei dieser anspruchsvollen Aufgabe helfen zu lassen – und erst recht nicht, sich mit ihr zu treffen. Sicher, Regin hatte tatsächlich Verbindungen zum Militär. Kaderin hatte gewusst, dass sie weit nach Süden reisen musste. So richtig weit. Und ja, Regin hatte geschworen, dass sie Russisch sprach, was so ungefähr die einzige slawische Sprache war, die Kaderin nicht beherrschte.
Aber der schnellste Weg, von der Tour ausgeschlossen zu werden, war, die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Mythenwelt zu ziehen, und Regins kompletter Mangel an Subtilitä t – und ihr strahlender Tein t – sorgten dafür, dass Kaderin wachsam blieb.
Wenn man sie fragte, warum ihre Haut dermaßen strahlte, antwortete Regin für
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