Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis
angedeihen ließ. „Ganz nett, schätze ich. Für einen Anfänger.“
„Anfänger? Ich habe dieses Schwert jahrelang rot gefärbt. Bis zu jener Nacht, in der ich starb.“
Er war ein Este, der in Russland lebte. Man sah ihm an, dass er dem Adel angehört hatte, und er hatte gesagt, dass er schon seit Jahrhunderten in jenem Schloss hauste. Daraus schloss Kaderin, dass er im Großen Nordischen Krieg zwischen Russland und den benachbarten nordischen Ländern gekämpft haben musste. Ein grauenhafter Krieg. Hungersnot und Seuchen hatten unter den Menschen gewütet. Allerdings vermutete sie, dass der Mann vor ihr im Kampf gefallen war.
„Du weißt genug über Schwerter, um zu erkennen, dass es ein prächtiges Exemplar ist“, sagte er.
Sie schob es in die Scheide zurück und legte es wieder hin. „Ich ziehe leichte, schnelle Klingen vor, aber bei deinem massigen Körperbau war klar, dass du dich im Kampf auf simple brutale Kraft verlassen würdest.“
„Massig? Es ist schließlich nichts Schlechtes daran, sein Schwert mit Kraft zu führen“, sagte er abwehrend.
„Nein, aber Kraft hat gegen Geschwindigkeit keine Chance.“
„Da möchte ich widersprechen.“
„Ich bin schon seit vielen Jahren auf Erden“, sagte sie. „Meine bloße Existenz ist ein Beleg für die Überlegenheit der Geschwindigkeit.“
„Dann hattest du wohl noch nie einen würdigen, massigen Gegner.“
Sie unterdrückte ein Grinsen. „Dummer Vampir, ich würde dir den Hintern versohlen, wenn wir miteinander kämpften. Nimm’s mir nicht übel, aber bist du nicht durch das Schwert gestorben?“
„So ist es. Und du behauptest, mit dem Schwert zu kämpfen. Nimm’s mir nicht übel, aber du konntest doch nicht einmal einem deiner ältesten Feinde den Todesstoß versetzen.“
„Ich mag mich entschieden haben, dich nicht zu töten, aber in diesem Augenblick erscheint mir der Gedanke, dich für ein paar Tage zu verstümmeln, durchaus verlockend. Vielleicht könnte ich das eine oder andere Organ entfernen, sodass du warten musst, bis dir ein neues wächst. Das macht immer wieder Spaß.“ Das stimmte sogar. Sie hatte so was schon früher mit einem Blutsauger getan, mehrfach, selbst nachdem es begonnen hatte, langweilig zu werden.
„Wie könnte ich dir das glauben, Katja? Ich denke nicht, dass du den geringsten Wunsch verspürst, mich zu verletzen. Ich denke, dass du es nicht könntest.“
Sie schlenderte zu ihm hinüber. „Vampir.“ Ihre Hand schoss zum Schritt seiner Hose vor, und sie packte mit festem Griff seine Eier, wobei ihre Klauen den Jeansstoff aufschlitzten. Seine Augen weiteten sich, und seine Füße schoben sich auseinander, um zu verhindern, dass er umfiel. „Ich könnte dich mit einem einzigen Schnipsen meiner Klauen entmannen“, ein kurzer Ruck ließ ihn vor Schmerz und Erregung zugleich aufstöhnen, „und würde dabei schnurren wie ein zufriedenes Kätzchen.“
18
Auf einmal fühlte er die weiche Kuppe ihres Zeigefingers in seiner Jeans. Überrascht, ihre kühle Haut so unvermittelt an seiner zu spüren, zuckte er zusammen, aber sie hielt ihn mit sicherem Griff fest, und ihr Finger streichelte ihn. Unbewusst fanden seine Hände den Weg zu ihren Schultern und massierten sie.
Noch während er seine erste richtige Berührung seit wer weiß wie langer Zeit genoss, dachte er: Sie hat so mir nichts dir nichts meine Jeans durchschnitten? Ja, mit einem einzigen Schnipsen. Aber sicherlich würde sie ihn nicht verletzen.
„Du musst jetzt gehen, Vampir. Oder deine unglaublich männliche Stimme wird ab sofort ein bis zwei Oktaven höher klingen.“
„Dann tu es.“ Er hatte sich immer noch nicht davon erholt, ihre Brüste zum allerersten Mal zu sehen. Oder wie sie sich nach vorne gebeugt hatte. Du liebe Güte, es hatte ihn seine ganze Selbstbeherrschung gekostet, sie nicht einfach bei der Hüfte zu packen und in sie einzudringen. Und jetzt das? „Tu es, oder gewöhn dich daran, dass du mich ab sofort öfter um dich hast.“
„Was bringt dich auf den Gedanken, dass du über das Entweder-oder zu entscheiden hast? Vielleicht bringe ich ja eine ganz neue Variable ins Spiel.“
Die kleine Hexe hörte nicht auf, ihn mit ihrem Zeigefinger zu necken, was Wonneschauer durch seinen ganzen Körper jagte. Sein Kopf war vollkommen leer, genau wie sie beabsichtigt hatte.
Als sie ihre Hand mit einem Mal wegzog, schüttelte er heftig den Kopf.
„Wir sind wohl in eine Sackgasse geraten. Ich werde nicht gehen, und du willst nicht,
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