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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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zugefügt worden war.
    Und er hatte ihr soeben eine Schwäche offenbart.
    Zögernd machte er einen Schritt nach vorne. Dasselbe hatte er im Schloss und im Tempel geta n – sich zurückgehalten, auch wenn er offensichtlich nichts lieber wollte, als sich ihr zu nähern.
    Der Vampir war ein ausgesprochen körperbetontes Geschöpf, auch wenn er selbst das nicht zu erkennen schien. Er schien sich unbewusst so hinstellen zu wollen, dass sie sich möglichst nicht bedroht fühlte, wodurch er zwangsläufig reserviert wirkte. Wenn er ruhig war, hielt er seinen Körper ganz still. Er gestikulierte weder mit seinen langen muskulösen Armen noch lief er mit großen Schritten auf und ab. Einfach nur Ruhe.
    Wenn er nicht ruhig wa r – wie bei dem Angriff eines Werwolf s – , bewegte er sich mit unermesslicher Geschwindigkeit und Aggression.
    Vermutlich hatte er den Frauen seiner Zeit eine Heidenangst eingejagt. Es konnte damals nicht viele Männer gegeben haben, die an die zwei Meter groß und derart muskulös gebaut waren. Es wäre gar nicht nötig gewesen, dass er sich solche Mühe gab, ihr harmlos zu erscheinen. Das Vergnügen, das sie dabei empfand, seinen massigen Körper hemmungslos anzustarren, war wahrscheinlich der Grund, warum er immer noch hier war. Und nicht blutend in der Ecke lag.
    „Wieso spielt es eine Rolle, ob ich irgendetwas an dir attraktiv finde?“, fragte sie schließlich. „Du findest mich doch sowieso zu klein.“
    „Nein“, entgegnete er rasch. Dann stieß er seinen Atem aus. „Ich hatte nur Geschichten gehört, dass die Walküren groß gewachsene Kriegerinnen seien, den Amazonen gleich.“
    „Natürlich, ist ja klar, dass man solche Geschichten verbreitet. Wenn du der einzige Überlebende einer Armee wärst, die von uns angegriffen wurde, würdest du dann erzählen, dass euch ein paar zierliche, sexy Frauen das Fell über die Ohren gezogen haben oder eine Rotte grotesker Monsterweiber, die aussehen, als ob sie einen Mercedes stemmen könnten?“
    Sie wusste, dass sie zu schnell sprach und zu viel moderne Alltagssprache benutzte, aber nach einem kurzen Moment schien er zu begreifen, worauf sie hinauswollte, und er grinste.
    Oh ihr Götter, es war wirklich überflüssig, sie an dieses Grinsen zu erinnern; dasselbe Grinsen, das er aufgesetzt hatte, als er auf ihr lag und sich immer noch sanft an ihr rieb, nachdem er ihr soeben den ersten Orgasmus seit zehn Jahrhunderten beschert hatte.
    „Das ergibt einen Sinn.“ Er wurde wieder ernst. „Du sollst wissen, dass ich dich absolut perfekt finde“, fuhr er mit ruhiger Stimme fort. Er blickte zur Seite. „Du bist das Schönste, was ich je zu Gesicht bekommen habe. Das ist es, was ich dir in Rioras Tempel sagen wollte.“
    Ihr Herz schlug mit einem Mal so rasch, dass sie sicher war, er würde es bemerken.
    Er wandte sich ihr wieder zu. „Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“
    „Es ist schwer, über den Vampir in dir hinwegzusehen“, sagte sie aufrichtig.
    „Ich wünschte bei Gott, ich wäre keiner.“
    Sie klopfte sich in gespielter Nachdenklichkeit mit dem Finger gegen die Wange. „Hmmm, wenn du kein Vampir sein wolltest, dann hättest du vielleicht nicht kurz vor deinem Tod das Blut eines Vampirs trinken sollen.“
    „Die Wandlung wurde gegen meinen Willen vollzogen“, antwortete er mit unergründlicher Stimme. „Ich war verletzt und zu schwach, um mich zu wehren.“
    Er hatte sich dagegen gewehrt?
    „Wer hat es getan?“
    „Mein e … Brüder.“
    Das ist interessant.
    „Sind sie noch am Leben?“
    „Ich weiß von zweien, die es noch sind. Einer wird vermisst.“ Er biss die Zähne zusammen, schien sich unbedingt beherrschen zu wollen. „Ic h … ich will nicht darüber sprechen.“
    Sie zuckte mit den Achseln, als ob es ihr vollkommen gleichgültig wäre, obwohl sie ganz im Gegenteil ziemlich neugierig war. Dann ging sie zu seinem Schwert und zog es aus der Scheide. Ein Kampfschwert. Auf den Griff aus Palisander war eine Waage eingeschnitzt, und er war so lang, dass er ihn mit beiden Händen umfassen konnte. Die einschneidige Klinge war breit und unnachgiebig. Damit könnte man mit einem einzigen Hieb ein Kettenhem d – oder den Leib eines Manne s – durchtrennen.
    „Du hast eine Waffe mit hierher gebracht?“ Sie sah ihn an. „Hattest du vor, mich zu unterwerfen?“
    „Ich wollte dich damit beschützen, wenn nötig.“
    Das Gewicht seiner Waffe beeindruckte sie, ebenso die gute Pflege, die er ihm offensichtlich

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