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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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an einem Felsen zerschellt. Kaderin lief immer noch am Rand der Schlucht entlang. Gerade als Sebastian sie wegen ihres Fußtritts wütend anschreien wollte, blieb ihr Blick an etwas anderem in der Schlucht hängen. Ihre Miene wurde eiskalt. Ein Raubtier . Das war der einzige Ausdruck, der ihm einfiel, um sie in diesem Augenblick zu beschreiben.
    Kaderin fing jetzt an zu rennen, sie beschleunigte, bis sie mit bloßen Augen nur noch verschwommen zu sehen war. Er blinzelte im hellen Licht und glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als sie in die Schlucht sprang, in der der tote Basilisk lag.
    Er translozierte sich hinunter und suchte sich eilig einen Überhang, unter dem er vor der Sonne geschützt war – gerade rechtzeitig. Vor ihm, nur wenige Meter entfernt, stieß die Sirene einen Schrei der Überraschung au s – kurz bevor Kaderin auf ihrem Rücken landete und ihr deutlich hörbar die Luft aus der Lunge presste. Kaderin bohrte ihr Knie zwischen Lucindeyas Schulterblätter und legte ihr den Arm fest um den Hals.
    Gerade als er beschlossen hatte, der Sonne zu trotzen und Kaderin von dort fortzuschaffen, stieß Lucindeya mit dem Ellbogen zu. Irgendwie gelang es Kaderin, sich zu ducken und dem Hieb zu entgehen. Sie wich jeder Abwehrbewegung aus, die die Sirene aufbot. Sie brauchte keine Hilfe.
    Von den Felsen um Kaderin herum stieg Hitze auf. Als er sie durch den Dunst hindurch beobachtete, wurde ihm klar, wie sehr sie ihn beeindruckte, die Kraft ihres anmutigen Körpers.
    Selbst ihre schiere Bösartigkeit.
    Kaderin zerrte die Sirene an ihren Haaren hoch, schwenkte sie daran herum und brachte sie dermaßen in Fahrt, dass die Sirene schließlich mit keinem Glied mehr den Boden berührte. Endlich ließ Kaderin sie mit weit geöffneten Fingern los, wie eine Bola.
    Unter dem Aufprall von Lucindeyas Körper zerbröckelte die Felswand; die Steine stürzten ihr auf den Rücken. Kaderin wartete nicht ab, bis ihre Konkurrentin komplett unter dem Geröll begraben war, sondern hob den Kopf und fasste den nächsten Berg ins Auge. Sie nahm Anlauf, sprang in die Felswand, grub ihre Klauen ins Gestein, um Halt zu finden, und kletterte nach und nach zu einer höher gelegenen Höhle empor.
    Diese Höhle dort oben, diese dunkle Höhle, musste den Preis beherbergen. Sebastian konnte ihr zuvorkommen. Er presste sich den Ärmel gegen die aufgeplatzte Lippe und schmeckte Blut. Das verdankte er ihrem Tritt.
    Kaderin würde ihn nun wohl doch noch heute Abend treffen. Und die Bedingungen ihrer Abmachung hatten sich soeben drastisch verändert.

23
    Kaderin taumelte in die Höhle, vollkommen außer Atem nach der Anstrengung des Kletterns. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, erblickte sie den Vampir, der den Preis lässig mit einer Hand in die Höhe warf.
    Die Eierschale wies blasse Streifen in verschiedenen Farben auf und war so zerbrechlich, dass man hindurchsehen konnte.
    „Jetzt erledigen wir die Dinge auf meine Art, Kaderin.“
    Ihre Augen folgten dem Ei, das er immer wieder in die Höhe warf. „Gib mir einfach dieses verdammte Ding.“
    „Du hattest niemals vor, deine Verabredung mit mir einzuhalten.“ Er schien außer sich vor Wut zu sein. Nach seinem Sonnenbad waren seine Unterarme und eine Gesichtshälfte mit Blasen überdeckt. „Und du hast mich getreten.“ Eine Blutspur zog sich von seinem Mundwinkel nach unten.
    „Ich hab dich im Reflex getreten.“ Das war die Wahrheit. Der Basilisk war in diesem Moment durch die Felswand gebrochen, als bestünde diese bloß aus Pappe, und war ihr dicht auf den Fersen. „Nur für die Zukunft: Schleich dich nie von hinten an mich heran, und halt auf keinen Fall meinen Fuß fest, wenn ich von Wesen mit langen, zum Greifen geeigneten Zungen gejagt werde.“
    Ganz egal, was zwischen ihr und Sebastian vorgefallen war, sie hätte nie versucht, ihn bewusstlos zu treten. Weder, um ihn irgendwelchen Drachen als Abendessen zu servieren, noch damit er ein wenig länger in der Sonne brutzelte, obwoh l … „Jedenfalls hattest du es verdient. Du hast die Bedingungen unserer Vereinbarung einfach geändert, als ich mich in einer Notlage befand! Nicht gerade die feine estnische Art.“
    „Ich fühle mich in deiner Gegenwart auch zunehmend weniger geneigt, den Ritter zu geben.“ Das überaus empfindliche Ei machte einen Salto und landete wieder in seiner Handfläche.
    „Du könntest es zerbrechen.“ Sie wagte kaum zu atmen. „Es ist das Letzte.“ Langsam schob sie sich näher heran,

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