Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes
Hause hatte fliegen sollen. Was ich auch besser getan hätte.“ Ihr Verhalten ihm gegenüber war eisig. „Ich dachte, ich hätte mich vorhin klar und deutlich ausgedrückt. Es hat sich nichts geändert, seit ich dich verlassen habe.“
„Vielleicht nicht bei dir.“
„Und was soll das heißen?“
Als der Pilot die Maschine auf der Startbahn positioniert und die Motoren der beiden Propeller auf Touren gebracht hatte, setzte sich die Maschine rappelnd in Bewegung.
„Es gibt etwas, das ich dir sagen mus s … “ Bowe verstummte und sah mit besorgter Miene auf Maris Hände, die sich in die Armlehnen gekrallt hatten. „Mari, ich kann hören, wie dein Herz rast; du musst dich entspannen. Der Krach ist ganz normal.“ Das war ein typisch karibischer Fliege r – eine alte Kiste, die sich nicht zu schade war, im Notfall auch mal eine Ziege von der Startbahn zu schubsen. „Es gibt überhaupt keinen Grund, Angst zu haben.“
Während ihre Geschwindigkeit zunahm, nahm auch das Rattern und Jaulen der Motoren zu. „Die haben glatt Flügel an einen Rasenmäher geschweißt“, murmelte sie.
„Der Flug dauert nur zwei Stunden oder so, eine Kleinigkeit.“ Er versuchte zuversichtlich zu klingen, aber die Tatsache, dass ein Dämon im Cockpit saß, machte ihm zu schaffen. Vielleicht hatte er tatsächlich Vorurteile.
Als sie abhoben, kniff sie die Augen fest zu. Er nahm ihre Hand, und sie ließ es geschehen.
Sobald sie ihre Flughöhe erreicht hatten und das Flugzeug sich stabilisiert hatte, entzog Bowen ihr widerwillig seine Hand und erhob sich. „Ich bin gleich wieder da.“
Er konnte sehen, dass es ihr lieber gewesen wäre, er bliebe bei ihr, und das machte ihm neuen Mut. Vielleicht hatte er ja doch noch eine Chance bei ihr. Er ging nach vorne zum Cockpit und öffnete die Tür. „Alles in Ordnung hier?“, fragte er den Piloten.
„Ja, Sir.“ Er wirkte lässig, fast gelangweilt.
„Was für ein Dämon sind Sie? Aye, Sie brauchen nicht so überrascht zu gucken. Ich sehe das.“
„Ich bin ein Ferine.“
Das waren immerhin nicht die am wenigsten friedfertigen Dämonen.
Bowe kehrte zu Mariketa zurück. „Hast du das Satellitentelefon dabei, das wir auf dem Festland gekauft haben?“
Sie zog es aus der Tasche zu ihren Füßen und reichte es ihm mit einem fragenden Blick.
Er wählte die Nummer seines Cousins. Als Lachlain sich meldete, redete Bowe auf Gälisch mit ihm und vertraute ihm seine Bedenken über ihre gegenwärtige Lage an. „Kannst du ein paar Männer zum Flughafen schicken?“, fragte er ihn. „Kann sein, dass wir Ärger bekommen. Oder besser noch, kannst du Emma bitten, dir zu helfen, dieses Telefon zurückzuverfolgen? Vielleicht hat der Pilot gar nicht vor, überhaupt in New Orleans zu landen.“
„Warum übernimmst du nicht einfach das Steuer?“, fragte Lachlain.
„Ich kann kein Flugzeug fliegen, aber glaub mir: In einer Woche hab ich das drauf.“
„Wir sind da und auf alles vorbereitet.“
„Vielleicht ist ja auch alles in bester Ordnung“, sagte Bowe. Aber sollte irgendetwas passieren, kannte er niemanden, den er lieber an seiner Seite hätte als Lachlain.
„Wenn das der Fall sein sollte, ist das Schlimmste, was passiert, dass ich deine Hexe kennenlerne. Ich kann’s gar nicht erwarten, ihr die peinlichsten Geschichten über dich zu erzählen.“
Bowe runzelte die Stirn. Bei Mariah hatte Lachlain nie so etwas gesagt.
Als er das Gespräch beendete, sah er, dass Mariketa die Augen geschlossen hatte. Sie schien alles daran zu setzen, ihre gegenwärtige Lage zu verdrängen, also legte er das Telefon einfach zurück in die Tasche und ließ sie in Ruhe.
Bis auf ein paar kleinere Sturmböen verlief die nächste Stunde ereignislos. Der Pilot behielt seinen Kurs bei. Sie näherten sich weiterhin dem Festland, aber seine Besorgnis ließ nicht nach.
„Mariketa, ich brauche deine Hilfe bei etwas.“ Sie öffnete die Augen. „Ich möchte dir ja nicht grundlos Angst einjagen, aber ich kann mich einfach nicht des Gefühls erwehren, dass der Pilot mit einem von uns oder mit uns beiden etwas Böses im Sinn hat.“
„Willst du mich jetzt endgültig um den Verstand bringen?“ In diesem Moment schlug ein Blitz in die Backbordtragfläche ein, und sie fuhr erschrocken zusammen.
„Nein, nein, wahrscheinlich ist es ja überhaupt nichts.“
„Und w-was soll ich d-dann für dich tun?“
„Ich kann kaum glauben, dass ich das jetzt sage, aber frag doch bitte deine Hexe, die in dem Spiegel,
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