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Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Körpers mit Bewunderung erfüllt, sodass er inzwischen eine gewaltige Anziehungskraft auf sie ausübte. Ihre Unterhaltung hatte Néomi regelrecht berauscht, hatte sie süchtig gemacht. Selbst sein Furcht einflößendes Gebrüll hatte daran nichts geändert.
    Und es konnte nur noch schlimmer werden.
    Denn was würde passieren, wenn er fortging? Sie würde sich erneut allein in ihrem leeren Haus wiederfinden, ihr leeres Leben ertragen. Ohne einen verrückten, aber sexy Vampir, der sie von ihrer Existenz ablenken könnte.
    Für jemanden, der so gesellig war wie Néomi, war es bitter gewesen, sich nach ihrem Tod an die Einsamkeit und die unendlich lang erscheinenden Tage zu gewöhnen. Noch niederschmetternder war es jedes Mal, wenn die Mieter das Haus wieder verließen.
    Und sie gingen immer.
    Auch Conrad Wroth wird gehen.
    Diese Vorstellung deprimierte sie derartig, dass sie sich geschworen hatte, ihnen allen fernzubleiben. Am besten gewöhne ich mich gar nicht erst daran, sie um mich zu haben.
    Ihr Kampf, sich so lange von ihnen fernzuhalten, hatte ihre gesamte Willenskraft aufgezehrt, aber was diesen Abend betraf, glaubte sie nicht an einen Sieg. Bald würde der Splittermond wie ein schmaler Rippenbogen am Himmelszelt aufgehen, und sie fühlte sich verletzlich, wie immer zu dieser Zeit.
    Néomi hatte Conrad erzählt, dass sie nichts fühlte, was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Wenn sie um Mitternacht tanzte, würde sie den Schmerz ihres Todes fühlen, den Todeskampf noch einmal durchleben.
    Ich will nicht allein sein. Nicht heute Nacht …
    Bei Anbruch der Dämmerung befand sie sich auf dem Weg zu ihm, als ob sie von unsichtbaren Schnüren gezogen würde. Als sie draußen vor seiner Tür zögerte, sagte er: „Geist, komm zu mir!“
    Genieße die Unterhaltung , ermahnte sie sich selbst. Gewöhn dich nur nicht dran.
    „Ich weiß, dass du da bist.“ Sein Tonfall klang erschöpft. „Hast du jetzt Angst vor mir?“
    Sie würde den grauenerregenden Laut nie vergessen, den er ausgestoßen hatte, dieses aggressive Knurren, das Schmerz androhte, eine brutale Erinnerung an das, was er war. Aber sie fürchtete sich nicht vor ihm.
    Sie biss sich auf die Lippe. Wenn ich hineingehe, werde ich feststellen, dass er gar nicht so gut aussieht, wie ich gedacht hatte. Sie schwebte durch die geschlossene Tür und riss auf der Stelle die Augen auf. Nein, er sah sogar noch besser aus. Très beau.
    Warum fand sie ihn dermaßen attraktiv? Sie hatte stets ältere Männer bevorzugt, die es im Leben zu etwas gebracht hatten, deren Feuer durch die Prüfungen des Lebens schon etwas gedämpft war.
    Conrad war nichts als Feuer … Ein wunderschöner Wahnsinniger.
    „Wo hast du gesteckt, verflucht noch mal?“, fuhr er sie unverzüglich an. Seine roten Augen zuckten mit gierigem Blick über ihr Gesicht, ihren Busen, ihren ganzen Körper abwärts und wieder nach oben. Er musterte sie, wie alle Männer es getan hatten, bevor sie gestorben war. Wie sollte sie weitere achtzig Jahre ohne glühende Blicke wie diesen ertragen?
    „Hast du mich vermisst?“, fragte sie, ohne sich um seinen Ton zu scheren. Ihr Gebaren wirkte fröhlich. Er würde nie erfahren, wie viel Mühe es sie gekostet hatte, fortzubleiben. „Hätte ich lieber hier sein sollen?“
    „Früher bist du jeden Tag gekommen“, erwiderte er mürrisch.
    „Du hast mir geraten wegzubleiben, erinnerst du dich? Und dann hast du mich angebrüllt wie ein tollwütiger Bär.“
    „ Ein tollwütiger Bär? Ich wollte nicht, dass meine Brüder dich unbekleidet sehen.“
    „Conrad, sie konnten mich gar nicht sehen.“
    Er schaute mürrisch drein. „Das … hatte ich völlig vergessen! Zumindest in diesem Moment. Manchmal fällt es mir schwer …“ Er verstummte. „Verdammt noch mal, sie hatten mir kurz vorher eine Spritze gegeben!“, beendete er schließlich seinen Satz.
    Die Anteilnahme, die daraufhin in ihr aufwallte – wieder einmal –, war ihr gar nicht lieb. Sie fragte sich, was wohl nötig wäre, um die nahezu unerschütterliche Anziehungskraft zu schmälern.
    „Warum kümmert es dich, ob sie mich nackt sehen?“
    Er sah zur Seite und murmelte: „Ich wünschte, ich wüsste es.“
    Néomi unterdrückte ein Lächeln. Mittlerweile fühlte er sich ebenso zu ihr hingezogen wie sie sich zu ihm.
    „Was hast du vorhin draußen gemacht?“ Seine Stimme klang vorwurfsvoll.
    „Woher weißt du, dass ich draußen war?“
    „Hab dich den ganzen Tag nicht gehört.“
    Sie runzelte die Stirn.

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