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Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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schon überaus begehrenswert erschienen war, hatte sich sein Status soeben zu unwiderstehlich geändert. Dieser Mann, mit seinem fantastischen Körper, der geradezu dafür geschaffen schien, Frauen zu beglücken und zu beschützen, war Jungfrau.
    Oh, aber diese Enthüllung war ein Problem. Conrad, dieser verschlossene, stolze Mann brannte förmlich vor Scham und wand sich in seinen Ketten. Seine Arme schwollen an, da er offensichtlich hinter seinem Rücken die Hände zu Fäusten ballte. Er empfand es als Schmach, dass sie jetzt sein Geheimnis kannte. Und dabei hatte sein Stolz sowieso schon gelitten. Sie kannte die Männer und wusste, dass jedes Anzeichen von Verletzlichkeit in Gegenwart einer Frau, zu der sie sich hingezogen fühlten, als Niederlage angesehen wurde.
    Bei diesem Gedanken brach ihr schier das Herz.
    Murdoch runzelte die Stirn angesichts von Conrads Reaktion. „Denk doch nur mal … Wenn du bei der Versammlung deine Braut treffen würdest, könntest du innerhalb von einer Woche das Bett mit ihr teilen. Bist du denn gar nicht neugierig, wie das wäre?“
    „ Geh jetzt “, sagte Conrad in aufgebrachtem Ton.
    „In Übersee braut sich etwas zusammen. Keiner von uns wird vor morgen spät abends zurückkommen können. Möchtest du etwas trinken, bevor ich gehe?“
    Conrad begann sich gegen seine Ketten aufzubäumen, bis die Muskeln an seinem Hals vor Anstrengung hervortraten. „Geh mir aus den Augen!“ Als er sich auf die Seite warf, sah er Blut auf dem Laken – die Handfesseln hatten sich tief in seine Gelenke gegraben.
    „Conrad, so beruhige dich doch.“ Murdoch stand auf. „Ich gehe ja schon.“
    Als Murdoch verschwunden war, holte Néomi tief Luft und schlich sich dann an Conrad heran. Sie bemühte sich, ihre Stimme gleichmütig klingen zu lassen, als sie ihn ansprach.
    „Diese Sache scheint dir Unbehagen zu bereiten, aber das sollte sie nicht. Et alors. Ce n’est pas grand-chose. Das ist doch keine große …“
    „Raus.“
    „Conrad, dein Bruder scheint zu glauben, dass du bald deine Braut finden und mit ihr schlafen könntest, aber ich denke, er hat eine wirklich wichtige Sache unter den Teppich gekehrt: Sie muss auch dich begehren. Ich könnte dich lehren, was Frauen gefällt. Ich könnte dir zeigen, wie du sie verführen kannst.“
    Das schien seinen Zorn noch zu vergrößern.
    „Hör zu“, sagte sie rasch, „dies hier ist dein Zimmer, und ich werde deine Privatsphäre respektieren, aber könnte ich vielleicht heute Nacht bei dir sitzen bleiben? Ich werde auch kein Sterbenswörtchen sagen. Ich will nur einfach nicht allein s…“
    „Und du weißt, was ich will .“
    Ihr war schon früher aufgefallen, dass sich seine Fänge zu schärfen schienen, wenn sich Aggressivität in ihm aufbaute – so wie jetzt.
    „Also, sei ein braves Mädchen und versprich mir“, er hatte den Satz mit leiser Stimme begonnen, um ihn jetzt mit lautem Brüllen zu beenden, „ dass du mir einen gottverdammten Schlüssel besorgst! “
    „Du hast gesagt, du willst deine Brüder umbringen. Du hast gesagt, du sehnst dich geradezu danach.“
    „Und?“
    Sie stieß einen leisen Ton der Ungeduld aus. „Also, falls ich dich befreie, könntest du dich einfach hier auf die Lauer legen und sie angreifen. In dem Fall wäre ich deine Komplizin bei einem Mord.“
    Er sah aus, als ob er zumindest sie mit Freuden erwürgt hätte. „Ich würde es nicht hier tun.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde es nicht mal in Erwägung ziehen, ehe du nicht schwörst, ihnen unter gar keinen Umständen Schaden zuzufügen.“
    „Warum liegt dir das so am Herzen?“
    „Ich habe das Gefühl, ich kenne sie alle, und ich glaube, es sind ehrenwerte Männer“, erwiderte sie. „Sie verdienen es nicht zu sterben, vor allem nicht nur deshalb, weil sie versucht haben, dir zu helfen.“
    „Wenn du mir den Schlüssel nicht besorgst, ich schwöre dir, dann fackel ich diese verfaulende Bretterbude ab!“
    „Warum sagst du so etwas?“, rief sie.
    „Weil ich meine, was ich sage. Und jetzt raus mit dir! Und wage es ja nicht, ohne den Schlüssel wiederzukommen.“
    „Das ist mein Haus. Ich muss nicht gehen!“
    „War ja klar, dass du das nicht willst. Ich schätze, das ist eben dein Schicksal: den Lebenden zu folgen wie ein erbärmliches, mitleiderregendes Schoßhündchen.“
    „Sch-schoßhündchen?“ Hatte er sie wirklich gerade so genannt?
    „Genau. Du führst deine Tricks auf, bettelst um das kleinste Krümelchen Aufmerksamkeit.

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