Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten
Verbindung. Aber meine Spezies kann nicht sicher sein, ob es die Richtige ist, ohne Sex gehabt zu haben. Wir haben da eine Redewendung: Willst du dir ganz sicher sein, schlüpf mit ihr ins Bett hinein.“
„Wie praktisch.“
„Es ist wahr. Wenn man mit ihr Sex hat, passieren Dinge. Dinge, die nötig sind, um Anspruch auf sie zu erheben.“ Zum ersten Mal würde der Weg frei sein, der Damm gebrochen.
„Was denn zum Beispiel?“, fragte sie, um gleich darauf hinzuzufügen: „Augenblick mal, wird deine Antwort eindeutig sexueller Natur sein?“
Um zu erklären, dass ein männlicher Wutdämon zum Höhepunkt kommen, aber niemals ejakulieren konnte, bis er sich zum ersten Mal mit seiner ihm bestimmten Frau vereinigt hatte …? „Kann schon sein.“
„Dann antworte lieber nicht.“
Sie sah aus dem Fenster und starrte angestrengt in die Nacht hinaus, als ob sie ihn unbedingt aus ihren Gedanken verdrängen wollte. „Vielleicht ruhe ich mich jetzt lieber ein bisschen aus.“
Einige Minuten nachdem sie die Augen geschlossen hatte, war sie eingenickt. Er blickte immer wieder zu ihr hinüber und fragte sich, was sie wohl träumen mochte, da sie die Augenbrauen so zusammengezogen hatte.
Während er fuhr, dachte er über zwei Dinge nach. Wenn sie möglicherweise wochenlang zusammen unterwegs waren, dann würde er ihr beibringen, wie man sich selbst verteidigt.
Falls ich sie an Groot übergebe, hat sie wenigstens eine faire Chance.
Und zweitens würde er mit ihr Sex haben. Allerdings könnte er nicht bis zum Letzten gehen, da die Verwandlung in ein unsterbliches Wesen vielleicht noch nicht weit genug fortgeschritten war, dass sie es überlebte. Und wenn sie es überlebte und er erst einmal wusste, wie es sich anfühlte, in ihr zu sein, würde er sie möglicherweise nie wieder gehen lassen.
Nein, er durfte seinen Anspruch auf sie nicht erheben, aber bevor er sie aufgab, würde er ihr noch einiges Vergnügen bereiten. Cade glaubte, dass er eine Chance hatte, sie zu verführen. Er hatte Interesse in ihren Augen aufblitzen sehen. Sie war keineswegs immun gegen ihn. Was bedeutete, dass er sie jetzt erst einmal dazu bringen musste, ihm zu vertrauen. Was wiederum bedeutete, dass er sich von seiner besten Seite zeigen musste.
Allerdings musste er zugeben, dass er es irgendwie genoss, sie zu necken. Wenn sich ihre Wangen rosa verfärbten und sie ganz außer sich geriet.
Und Nïx hatte doch selbst gesagt, sie wolle, dass ihre Nichte lerne, wie es in der Welt zuging.
Cade fragte sich, was sein tapferer Bruder wohl über seine Pläne mit Holly denken würde. Jede Wette, dass er dagegen wäre. Rydstrom war ein Mann mit Überzeugungen, und in seinem Keller gab es nur wenige Leichen zu entdecken.
Ah, aber die, die es gab, die stanken wirklich gewaltig.
Cade erstarrte auf einmal. Was war, wenn die Königin der Illusion Rydstroms geheime Schwäche herausfand? Was würde sie ihm dann antun?
Er fragte sich auch, ob Rydstrom in diesem Augenblick wohl glaubte, dass ihre Sache verloren war, nachdem die Verantwortung nun nur noch auf Cades Schultern ruhte.
Doch diesen Gedanken verwarf er gleich wieder. Er hatte gehandelt, und er näherte sich ihrem Ziel.
Wo Holly von unwillkommenen Gedanken geplagt wurde, war Cade geistig ziemlich anpassungsfähig und verdrängte unangenehme Erkenntnisse mit Leichtigkeit.
Nur deshalb war er überhaupt in der Lage, sich ihr mit jeder Stunde, die verging, näher zu fühlen, obwohl ihn jede Sekunde dem Zeitpunkt näher brachte, an dem er gezwungen sein würde, sie zu verraten.
13
Holly war auf einem Ball. Sie stand auf einer Terrasse, während Cadeon sie aus den Schatten heraus beobachtete. Er wollte, dass sie sich zu ihm gesellte, aber sie fürchtete sich vor der Dunkelheit.
Immer wieder blickte sie über die Schulter hinweg nach drinnen, unfähig, alles aufzugeben, was sie je gekannt hatte.
Doch in den Schatten glühten seine grünen Augen, und er streckte ihr seine Hand hin, lockte sie, versprach ihr Wonnen, die verruchter waren als alles, was sie sich je vorgestellt hatte …
„Guten Morgen, meine Hübsche.“
Holly fuhr aus dem Schlaf hoch und stellte fest, dass sie sich in einem dämmrigen Zimmer befand und in Cadeons Armen lag. Er sah auf sie hinab – mit glühenden Augen.
„Ich wusste gar nicht, dass du Sommersprossen hast“, brummte er.
„Lass mich los.“ Sie drehte und wand sich, um freizukommen. Sie musste gar nicht erst an seine tiefe Stimme erinnert werden, da sie
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