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Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Titel: Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hochgezogenen Augenbrauen. „Das sind Wendigos.“ Und zwar die, die ihrem Truck gefolgt waren.
    Ihre Gesichter waren lang und hager, so als hätte man ihre normalen menschlichen Gesichter wie Knetgummi in die Länge gezogen. Ihre gräuliche Haut war von strähnigen Haarbüscheln bedeckt. Ihre Rücken waren deformiert, und die Körper wirkten ausgezehrt. Einige von ihnen trugen noch Fetzen von Kleidung.
    Ihre roten Augen glühten in einem überirdischen Hunger.
    „Ja, da am Tor stehen meine kleinen Barbaren. Es sind ausgezeichnete Wächter, die das Tal auf brutalste Art und Weise schützen.“ Seine Stimme klang bewundernd. „Einige von ihnen verfolgen jedes Fahrzeug, das sich zufällig hierher verirrt, auf der Suche nach Frischfleisch. Die meisten halten sich im Dorf auf.“
    Frischfleisch . Holly gelang es mit einiger Mühe, ihm keinen empörten Blick zuzuwerfen, obwohl ihre Wut wuchs. Sie konnte nicht aufhören, an die Dorfbewohner zu denken, die in der Kirche in der Falle gesessen hatten. Diese grauenhaften Scheusale waren das Letzte gewesen, was sie auf dieser Welt gesehen hatten …
    Dann wurden ihre Gedanken durch ein Bild auf einem der zahlreichen Monitore abgelenkt. „Ist das … ist das die Blockhütte, in der wir gewohnt haben?“
    „Oh ja.“
    Übergib dich jetzt bloß nicht.
    „Du hast uns ausspioniert?“ Noch nie zuvor hatte sie jemanden so schnell und heftig gehasst wie diesen Mistkerl.
    „Dachtest du denn, dass es für einen derartig unverfänglichen Checkpoint keinen Grund geben würde? Es sieht so ländlich aus, dass man dort niemals Kameras vermuten würde. Ich hatte sie anbringen lassen, um mich zu vergewissern, dass ihr beide kein Komplott gegen mich schmiedet. Aber davon abgesehen gab es auch noch andere … Vorzüge.“ Er streckte seine knotige Hand nach ihr aus, und sie zwang sich, nicht vor ihm zurückzuschrecken, als er ihr damit über die Wange strich. „Je mehr ich zusah, umso mehr begehrte ich dich.“
    Die Erniedrigung und der Ekel, die sie empfand, waren schier überwältigend.
    „Ich konnte es kaum erwarten, dass du mir ausgeliefert wurdest, aber der Dämon wollte erst noch seinen Spaß mit dir haben.“
    Als es ihr endlich gelungen war, die aufsteigenden Tränen wegzublinzeln, konzentrierte sie sich auf sein Gesicht. „Dann weißt du auch, dass die Möglichkeit besteht, dass der Dämon mich geschwängert hat.“
    „Das hatte ich vermutet. Seine Brut ist vermutlich mit ebenso großer Wahrscheinlichkeit böse wie die meine.“
    „Ach, wirklich?“
    „Er ist in der Mythenwelt als brutaler Mörder bekannt. Allerdings will ich, dass das Kind von mir ist. Wenn du tatsächlich schwanger bist, werde ich mich darum kümmern.“
    „Darum kümmern …?“ Ihr dämmerte, was er damit meinte. „Warum willst du überhaupt ein Kind haben?“
    „Um den Krieger des ultimativen Bösen zu besitzen. Ich möchte ihn formen, gestalten.“
    Sie wandte den Blick ab und betrachtete wieder die Bildschirme. Sie bemühte sich, sich den Grundriss der Burg einzuprägen, einen Fluchtweg zu finden. Sie fühlte sich, als ob sie in einem Videospiel gefangen wäre. Level eins, Perversling besiegen. Level zwei, Armee der Wiedergänger ausschalten. Level drei, Fahrzeug entwenden und den Wendigos aus dem Weg gehen.
    Dann lenkte ein anderer Bildschirm ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie kniff die Augen zusammen. „Ist das da ein … weiblicher Wiedergänger? Ich dachte, nur Männer werden von den Toten wiederauferweckt?“
    Groot warf ihr ein verstörendes Lächeln zu. „Es ist zuweilen recht einsam hier draußen.“
    Jetzt reicht’s. Sie würgte hinunter, was in ihrer Kehle aufstieg. „Weißt du was? Ich kann das nicht. Keine Ausflüchte mehr. Du bist einfach zu widerlich, als dass ich mich länger verstellen könnte.“
    Der Dämon, von dem sie geglaubt hatte, er würde sie lieben, hatte sie einem Ungeheuer ausgeliefert, das mit wiederbelebten Leichen schlief.
    Tims Verrat schien dagegen geradezu lächerlich zu sein.
    „In diesem Fall muss ich darauf bestehen, dass du auf der Stelle mein Willkommensgeschenk annimmst.“ Er öffnete eine Schublade und entnahm ihr ein mit Filz ausgekleidetes Kästchen. Darin lag ein glänzender Nagel, der aussah wie eine neue, auf Hochglanz polierte Eisenbahnschwelle.
    „Wofür ist der?“, fragte sie.
    Er erhob sich und ging auf sie zu. „Er ersetzt deinen Willen durch meinen.“
    Die Nägel in den Köpfen der Wiedergänger. „Du glaubst allen Ernstes, du kannst

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