Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung
war das erste Mal gewesen, dass sie einen Orgasmus hatte, während noch jemand anders im Zimmer anwesend war. Schon der Gedanken, wie er seinen Schaft bearbeitet hatte, bis der Samen herausspritzte, erregte sie erneut. Er war nackt mit ihr im Bett gewesen, sein mächtiger Brustkorb hatte sich auf und ab bewegt, und wie er dann gebrüllt hatte, als er kam …
Und jetzt stand es ihm frei, mit seinen sinnlichen Lippen eine andere Frau zu küssen, mit seinem unglaublichen Körper andere zu verwöhnen. Sie warf einen Blick auf ihre Klauen – vor hilfloser Wut hatten sie sich gerade gebogen.
Hör endlich auf, an ihn zu denken , ermahnte sie sich energisch, während sie zu einem der Fenster ging und eine Schicht Eisblumen wegwischte.
Als ihr Blick auf die von unzähligen Blitzen versengten Bäume im Garten fiel, überkam sie Wehmut.
Ich will nicht von hier fortgehen.
Danii betrachtete ihr Spiegelbild im Fenster. Sie war erschöpft, was bedeutete, dass ihre Lippen und die Haut unter den Augen rötlich schimmerten statt ihr übliches Blau aufzuweisen. Ihr Gesicht wirkte verhärmt.
Sie sah grauenhaft aus. Ein weiterer Grund, wieso der Vampir nichts mit ihr zu tun haben wollte. Abgesehen davon, dass er sie beißen und möglicherweise töten würde.
Sie starrte auf ihre bleiche, eisige Haut herab – die niemals berührt werden würde. Nicht ohne Schmerzen. Danii steckte in diesem Körper fest, steckte in diesem Trott fest.
Die meisten ihrer Halbschwestern legten größten Wert auf ihre Unabhängigkeit. Viele waren legendäre Kriegerinnen oder Herzensbrecherinnen und Jetsetterinnen. Danii war einfach nur … Danii. Und sie gestand sich ein, dass sie sich nach einem Mann für sie ganz allein sehnte, mit dem sie vielleicht eine Familie gründen könnte. Einem Mann, der sie immer fest in seine Arme schließen würde, wenn sie auf ihn zugelaufen kam.
Ich bin die Walküre, die sich am meisten danach sehnt, gehalten zu werden. Was niemals geschehen wird. Bei diesem Gedanken begann ihre Unterlippe zu zittern. Mir wäre es lieber, ich hätte keinen flüchtigen Blick auf das erhascht, was ich verpasse.
Sie ließ den Kopf in ihre Hände sinken und weinte. Als sie die gefrierenden Tränen auf ihrem Gesicht spürte, hätte sie am liebsten laut geschrien.
13
Dies war die Nacht, in der Murdoch möglicherweise seinen König würde töten müssen. Er hatte Kristoff und seinem Devianten-Orden zwar die Treue geschworen, aber in erster Linie galt seine Loyalität Nikolai.
Nachdem Lukyan gegangen war, hatte Murdoch rasch Danielas Zettel in die Tasche gesteckt und sein Schwert angelegt. Er würde Kristoff, ohne zu zögern, erschlagen, sollte seinem Bruder Gefahr drohen.
Als er sich in den großen Saal von Blachmount translozierte, forderte Kristoff ihn auf: »Setz dich, Murdoch.«
Kristoff saß am Kopfende des abgenutzten alten Tisches, flankiert von vier Ältesten aus Russland, die zu den ersten gehörten, die er gewandelt hatte – seine Landsmänner.
Die Allianz zwischen Russen und Esten in ihrem Orden war sehr fragil. Kristoff war der Überzeugung, dass das Reich der Mythenwelt wichtiger war als menschliche Interessen und Kriege. Aber es fiel Murdoch schwer, die Geschichte zu vergessen, denn es waren Russen gewesen, die den Großteil seiner Familie umgebracht hatten.
»Ich nehme an, Nikolai wird sich gleich zu uns gesellen.« Kristoff musterte ihn. Ob er wohl Murdochs schlagendes Herz hören konnte? Und wenn ja, würde er sich dazu äußern?
Die Handlungen des Königs waren für Murdoch oft unbegreiflich gewesen. Manchen seiner Untertanen hatte er vernichtenden Zorn entgegengebracht, anderen wiederum unerwartete Milde.
Kristoff war ein gebürtiger Vampir, kein gewandelter Mensch, und so gerissen wie skrupellos. Als er noch ein Junge war, wurde ihm die Krone von seinem Onkel Demestriu geraubt, dem gegenwärtigen Anführer der Horde. Kristoff hatte man aus der Hauptstadt herausgeschmuggelt, ehe Demestriu ihn ermorden lassen konnte, und er wurde dann im Verborgenen von Menschen aufgezogen.
Als Kristoff alt genug war, um sein Geburtsrecht einzufordern, fehlte ihm eine Armee, also hatte er damit begonnen, sich seine eigene zu schaffen, indem er Truppen gewandelter menschlicher Krieger erschuf.
Murdoch setzte sich, mit einem unbehaglichen Gefühl in der Bauchgegend. »Was machen wir hier?«
»Deinen Bruder befragen«, entgegnete Kristoff, »bezüglich seines Verbrechens.«
Murdoch bemühte sich, seine Stimme so gleichmütig wie
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