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Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung

Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung

Titel: Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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beherrschen können. Aber wieso waren seine Augen dann klar?
    »Zieh dein Hemd aus«, gebot Kristoff.
    Murdoch fing Nikolais Blick auf und machte sich kampfbereit, aber Kristoff winkte ab. »Halte dich zurück, Murdoch, heute Nacht wird niemand sterben.«
    Sollte er vielleicht ausgepeitscht werden? Nikolai zog das Hemd aus. Sein Stolz würde ihn noch mal umbringen. Sein Blick zuckte zur Treppe – selbst in diesem Augenblick sorgte er sich um seine Braut.
    »Wirf es auf den Tisch.«
    Mit gerunzelter Stirn folgte Nikolai der Anweisung. Murdoch fing den Duft in demselben Moment auf wie die anderen Ältesten. Kristoff hatte Spuren von Mysts Blut entdeckt, und jetzt sahen sie es alle. Murdochs Hände lagen nun auf dem Tisch und seine Knöchel traten weiß hervor wie die der anderen auch, allerdings aus einem anderen Grund.
    Erneut musste Murdoch an Danielas Blut denken. Und an seinen Traum. Er glaubte zu spüren, wie er in die weiche Haut ihres Halses biss, von ihr saugte …
    »Und wie war es?«, fragte er geistesabwesend und mit heiserer Stimme.
    Nikolai antwortete nicht. Dann hob Kristoff eine Augenbraue als stillen Befehl.
    »Es ist unmöglich, es mit Worten zu beschreiben«, stieß Nikolai nach kurzem Überlegen hervor.
    Murdoch unterdrückte mit Mühe ein Aufstöhnen. Es überraschte ihn, dass keinem der Anwesenden das hektische Trommeln seines Herzschlags auffiel.
    »Und was dachte sie über den Biss?«, fragte Kristoff.
    Wieder blieb Nikolai stumm.
    Kristoffs Augen starrten ihn unerbittlich an. »Du weigerst dich, eine Frage deines Königs zu beantworten, nachdem du soeben gestanden hast, das verabscheuungswürdigste Verbrechen begangen zu haben, das wir kennen?«
    Nikolai zögerte, weil er Myst als die Seine akzeptiert hatte. Als Mitglied seiner Familie . Die Wroths beschützten ihre Familienehre.
    Antworte ihm, Nikolai. Du kannst sie nicht beschützen, wenn du tot bist.
    Nikolai musste zu demselben Schluss gekommen sein. »Sie hat große Lust dabei empfunden«, stieß er trotz seines sichtlichen Widerwillens zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Es gefiel ihr, gebissen zu werden?
    Kristoff lehnte sich entspannt zurück. Er schien erfreut zu sein. »Meint ihr, ich sollte Wroth seine Verfehlung vergeben? Denn wer unter uns hätte der Versuchung widerstehen können, wäre sie unsere Braut gewesen, deren köstliches Blut uns lockt?« Der König starrte auf das zerfetzte Kleidungsstück, das vom Blut einer Walküre gezeichnet war.
    Murdoch versuchte, sich seinen Schock nicht anmerken zu lassen. Dies war ihr Gesetz, seit Jahrhunderten. Sie wichen von dem Verhalten der Horde ab, indem sie niemals von einem lebenden Wesen tranken, was ihnen auch ihren Namen eingebracht hatte. War das etwa die Erlaubnis, von seiner Braut zu trinken?
    »Du kannst weitermachen wie bisher«, sagte Kristoff zu Nikolai, »aber sollten sich deine Augen rot verfärben, wisse, dass wir dich vernichten werden.«
    Nikolai steht es frei, von seiner Braut zu trinken, ihr Blut zu sich zu nehmen, wann und wie es ihm gefällt. Murdoch beneidete ihn. Schon wieder.
    Auch Nikolai schien fassungslos zu sein, erholte sich aber rasch wieder von seinem Schock. »Ich hatte vor, heute Nacht nach Oblak zu kommen, um Euch zu berichten, dass Ivo in New Orleans gesehen wurde.«
    Ivo war ein Anführer der Horde, und ihre beiden Armeen waren in der Vergangenheit mehrfach aufeinandergetroffen. Mount Oblak war früher sogar seine Festung gewesen.
    »Er sucht nach jemandem, und ich vermute, es könnte sich dabei um Myst handeln.«
    Das würde einen Sinn ergeben. Sie war Ivos Gefangene gewesen, hatte sich bereits in seinem Kerker befunden, als die Devianten die Burg eingenommen hatten.
    Nikolai fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Seine Besorgnis war offensichtlich. »Ich muss … «
    »Wir werden uns darum kümmern«, unterbrach ihn Murdoch mit schneidender Stimme. »Um Gottes willen, du bleibst hier und … genießt … alles.« All das, was ich nicht haben kann.
    Kristoff wandte seine Aufmerksamkeit wieder Nikolai zu und musterte ihn mit seinen scharfsinnigen Augen. »Sieh zu, dass du so viel wie möglich von ihr erfährst. Und du wirst uns sagen, ob mit dem Blut die Erinnerungen kommen.«
    Nach einem raschen Nicken translozierte sich Nikolai aus dem Saal.
    Sein Bruder war nicht nur verschont worden, Kristoff hatte ihm gleichsam anerkennend auf die Schulter geklopft. Zweifellos dachte der König an eine Allianz mit den Walküren.
    Und ich habe eine Braut,

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