Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung
Kampf führte, und davon hatte er in seinem Leben nun wahrhaftig mehr als genug erlebt.
In einem davon war er gestorben.
Warum kämpfte er überhaupt noch dagegen an? Es müsste doch einfacher sein, darauf zu verzichten, von ihr zu trinken, als darauf, jemals wieder ihr Gesicht zu sehen – was sich als unmöglich erwies.
Er stellte sich vor, dass seine Braut in seinem Bett schlief, als ob sie ihn erwartete. Wenn er tatsächlich sesshaft werden wollte, warum dann nicht mit der wunderbarsten, intelligentesten Frau, die er je kennengelernt hatte? Selbst wenn sie ein Eiswesen war. Er rief sich die übernatürliche Szene in Erinnerung, die ihn in seinem Haus empfangen hatte, und kam zu einem Entschluss.
Mit ihr würde es niemals langweilig werden.
Könnte der Grund, wieso er sich noch nie auf eine feste Beziehung mit einer Frau eingelassen hatte, der sein, dass er sein ganzes Leben lang auf sie gewartet hatte? Er blickte in den Himmel hinauf. Die Morgendämmerung würde in ein paar Stunden anbrechen. Zu spät, um hier noch viel auszurichten, aber in Sibirien war es noch dunkel.
Warum sollte er das nicht ausprobieren? Sollte ich jemals in Versuchung geraten, von ihr zu trinken, transloziere ich mich davon. Zumindest hätte er dann Gewissheit.
Nachdem er diesen Entschluss gefasst hatte, wünschte er sich beinahe, er hätte sich nicht an diese anderen Frauen herangemacht. Er glaubte, möglicherweise so etwas wie … Schuldgefühle zu empfinden. Ausgerechnet er.
Da entdeckte er einen Blumenverkäufer an der übernächsten Ecke. Murdoch kannte die Frauen – sie liebten Blumen. Also schnappte er sich einen Strauß Rosen, warf dem verschlafenen Verkäufer einen Zwanziger zu und translozierte sich zu Daniela.
Wieder war sie nicht im Haus. Als er hörte, dass sich die Eingangstür knarrend öffnete, translozierte er sich nach unten, wobei er den Strauß auf dem Rücken hielt. »Daniela?«
Ihre Lippen waren noch blauer als zuvor, ihre Haut so bleich wie Milch. In ihrem eisigen Haar hatten sich Zweige verfangen.
Oh Gott, sie ist lieblicher, als Worte es ausdrücken können. Vergeblich suchte er nach einem Kompliment. Na, das war ja nichts Neues.
Sie blickte ihn an, nicht mit der Begeisterung, die er sich erhofft hatte, sondern mit maßvoller Neugier.
»Wo warst du?«, fragte er.
»Ich komme gerade von einem Spaziergang zurück.«
Sie war barfuß und trug nichts als Shorts und ein Neckholder-Top. Er fragte sich, ob er sich wohl je daran gewöhnen würde, einen so großen Teil ihres perfekten Körpers den Elementen ausgesetzt zu sehen. »Ich habe nichts mehr von dir gehört und wollte mich vergewissern, dass es dir hier gut geht.«
Sie zuckte die Achseln und wandte sich der Treppe zu.
Er folgte ihr hinauf. »Ich wollte nur mal kurz reinschauen, um nach dir zu sehen.«
»Das sagtest du bereits. Und wie du siehst, geht es mir großartig.«
»Du warst ziemlich fleißig«, sagte er, als sie sein Zimmer erreichten. Seit er das letzte Mal dort gewesen war, hatte sie noch weitere dieser seltsamen Muster in das Eis an den Wänden geritzt. Es hatte sich inzwischen noch mehr Schnee angehäuft. »Fleißig beim Dekorieren .«
Wieder hatte er das Gefühl, sie überträte eine Grenze. Als er jedoch nicht die übliche Verärgerung spürte, schloss er daraus, dass er inzwischen wohl dagegen immun geworden war. »Diese Symbole, die du schnitzt … was bedeuten die?«
»Ich bin nicht sicher.« Ihre Augen wanderten durch das Zimmer. »Ich erfinde sie einfach.«
Aus irgendeinem Grund schauten sie in diesem Moment beide auf das Bett. »Wieso schläfst du hier?«, fragte er mit rauer Stimme.
»Mein Zimmer ging nach Süden. Hier weht der Nordwind herein.«
Sie schläft in meinem Bett. Wieder erregte ihn diese Vorstellung. Sicher, er war nicht imstande, sie zu der Seinen zu machen, aber dafür gab es andere Vorteile. Ihm fielen die Blumen ein, und er hielt ihr den Strauß hin.
Sie musterte die Blumen kurz. »Ein Strauß Rosen? Wie in alten Zeiten?«
»Ich dachte, der Frau, die man begehrt, Blumen zu bringen, sei eine zeitlose Geste.«
»Das Timing ist gut.« Sie legte den Kopf auf die Seite. Hatten ihre Ohren gezuckt? »Aber deine Annahme die Frau betreffend ist falsch.«
Wieso starrt sie mich so an? Ob sie ihm ansah, dass er andere Frauen geküsst hatte? »Was meinst du?«
Statt einer Antwort zeigte sie auf die Blumen. Im selben Moment, in dem er sie ihr übergab, begannen sie zu verwelken. Noch während er sie anstarrte,
Weitere Kostenlose Bücher