Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde
der Akzession!
Ein Fehltritt würde Lucia ihre Kräfte kosten. Denn Skadi hatte ihr nichts geschenkt. Lucias Bogenkünste waren nur geliehen – und an bestimmte Bedingungen geknüpft.
Es hätte nicht mehr viel gefehlt … gar nicht viel.
Und doch sehnte sich ihr bebender Körper auch jetzt noch nach seiner Berührung – nach mehr.
Lucia rief sich in Erinnerung, wie einfach die Situation war: Die Akzession war gleichbedeutend mit ihrem Kampf gegen Cruach. Wenn sie jedoch diesem Lykae erlag, würde sie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten als Bogenschützin verlieren. Sollte der Blutige Verdammte seinem Gefängnis entkommen und sie jagen, wäre sie völlig hilflos. Wenn er käme, um Rache zu nehmen …
Was auch immer MacRieve in ihrer Miene sah, es brachte ihn dazu, sich mit hoch erhobenen Händen von ihr zurückzuziehen. »Schon gut, du brauchst keine Angst zu haben. Von mir hast du nichts zu befürchten.«
Sie wusste, dass sie verstört wirken musste, ihr Herz raste vor panischer Angst. »Ich habe keine Angst vor dir.«
Ich habe Angst vor ihm – Angst vor der Gefangenschaft in seiner mit Leichen angefüllten Höhle. Sie drückte sich den Handrücken gegen den Mund, als sie zu würgen begann.
Lucia, ich gab dir Fleisch und Wein …
»Augenblick, Walküre, ganz ruhig. Ich wollte dich nicht aus der Fassung bringen.« Geistesabwesend berührte MacRieve seinen immer noch angeschwollenen Schaft, der ihm anscheinend Schmerzen bereitete. Sogar jetzt noch reagierte ihr Körper auf diesen Anblick.
»Wenn du fest entschlossen bist, jetzt zu gehen, dann triff dich wenigstens am Wochenende hier mit mir«, sagte er angespannt, als ob dies ein gewaltiges Zugeständnis seinerseits wäre. »Samstagmittag kommen wir wieder her. Das gibt uns beiden genug Zeit, uns zu beruhigen und über all das nachzudenken.«
Sein Angebot überraschte sie. »Ich … ich weiß nicht.« Vorhin hatte er behauptet, sie sei nicht seine Gefährtin, aber womöglich hatte er gelogen, da seine Reaktion so heftig ausgefallen war. Jetzt neigte sie doch eher dazu, ihm zu glauben, denn sonst würde er in diesem Augenblick gegen seine Brust trommeln, »Meine!« knurren und sie sich kurzerhand über die Schulter werfen. »Also gut. Ich bin einverstanden«, log sie. Sie fühlte etwas, das sie in der Gegenwart eines männlichen Wesens schon sehr lange nicht mehr gefühlt hatte. Fünfhundert Jahre lang, um genau zu sein.
Todesangst .
Am Samstagabend regnete es nicht im Bayou. Es herrschte nichts als Stille.
Garreth wartete schon seit Viertel nach zehn morgens. Er war bei Sonnenaufgang aufgestanden, zu aufgeregt, um im Bett liegen zu bleiben, und hatte begonnen, sich vorzubereiten. Er hatte sorgfältig über sein Outfit nachgedacht und wollte sich als Mann von Welt präsentieren, als der Anführer, der er war, und nicht als der trinkende, fluchende Krawallbruder, für den Lucia ihn vermutlich hielt. Dann erst war ihm klar geworden, dass er nichts als löchrige Jeans, abgenutzte Stiefel und alte Sweatshirts besaß.
Damit passte er wohl kaum zu einer Frau von ihrer zarten Schönheit. Aber zur Hölle damit, letztendlich spielte es gar keine Rolle. Sie kommt nicht. Aber er wusste einfach nicht, warum . Sicher, die Walküren hassten die Lykae, hielten sie für Tiere, aber sie hatte sich ihm gegenüber offen gezeigt.
Bei den Göttern, und wie offen sie gewesen war. Sie war zum Höhepunkt gekommen und hatte ihn dann einfach unbefriedigt sitzen lassen. Er war Zeuge ihrer Leidenschaft geworden, und sie hatte alle Erwartungen an seine Gefährtin noch übertroffen.
Bei der Erinnerung an ihre Lust schwoll sein Schwanz in der abgetragenen Jeans an, und er rieb mit dem Handballen über seine aufblühende Erektion. Die ganze Woche lang war er schon in diesem Zustand gewesen, geil wie ein junger Kerl, der zum ersten Mal ins Bordell geht, ganz gleich, wie oft er sich auch selbst Erleichterung verschaffte. Er hatte gehofft, sich noch an diesem Tag mit ihr zu vereinen, hatte es sich auf tausend verschiedene Arten vorgestellt.
Aber sie wird nicht kommen. Er sah noch einmal auf die Uhr an seinem Telefon. Zehn Uhr abends. Das konnte er offensichtlich vergessen. Wie es schien, war Lucia alles andere als leicht zu haben. Sein Wunsch war ihm erfüllt worden, und nun wünschte er sich, es wäre nicht so.
Nachdem sie ihn in jener Nacht dort allein zurückgelassen hatte, hatte Garreth Munro und Uilleam aus dem Spiel geholt, das nach wie vor im Gang gewesen war. »Wir müssen
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