Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde
übers Gesicht. »Ich meine, hast du je schon mal so was Widerliches gerochen?«
Bei diesen Worten schien Lucia sogar noch bleicher zu werden. »Du musst auf der Stelle gehen!« Immer wieder blickte sie über ihre Schulter zurück.
»Ich verlasse dich ganz bestimmt nicht, so wie du mich. Warum bist du denn schon wieder davongelaufen?«
»Dies ist zu gefährlich. Du begreifst nicht … « Sie sah aus, als ob sie gleich keine Luft mehr bekommen würde. So kurz vor einer Panik hatte er sie noch nie gesehen.
»Wenn es so gefährlich ist, meinst du denn, ich würde dich da einfach so reinmarschieren lassen?«
Sie schüttelte heftig den Kopf. »Du könntest dich infizieren!«
»Genauso wie du.«
»MacRieve, ich werde dich nie wieder um irgendetwas bitten, solange ich lebe, aber jetzt flehe ich dich an, diesen Ort zu verlassen.«
»In welchem Universum glaubst du wohl, würde ich dich im Stich lassen?«
»Ich hab dir doch davon erzählt, dass Cruach dich Dinge sehen lassen kann, die gar nicht da sind, und dass er in der Lage ist, dir Gefühle aufzuzwingen. Er wird sich deines Verstands bemächtigen! Je länger du hier drin bist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.«
Garreth legte ihr den gekrümmten Finger unters Kinn. »Lousha, glaubst du denn, es gibt irgendeine Macht auf der Welt, die mich dazu bringen könnte, dir etwas anzutun?«
»Du bist nicht stark genug, um dagegen anzukämpfen.« Sie schüttelte ihn ab und trat einen Schritt zurück. »Niemand ist das.«
»Ach ja? Dann mach dir doch lieber mal Gedanken über deine eigene Reaktion … «
»MacRieve, ich bin … immun gegen ihn.«
»Wie? Warum?«
Ihr Blick huschte unruhig hin und her. Tränen schimmerten in ihren Augen. »Bitte, du musst gehen!«
Würde er endlich ihre Geheimnisse erfahren? »Warum bist du immun, Lousha?«
Sie schien ein Schluchzen zu unterdrücken. Dann flüsterte sie: »Weil ich … weil ich seine Frau bin.«
48
Wie wird er reagieren?
MacRieves Miene war unergründlich. Endlich hatte sie die Wahrheit ausgesprochen und ihm ihr schändliches Geheimnis enthüllt, wovor sie so entsetzliche Angst gehabt hatte.
»Das ist also der Grund für alles«, sagte er ruhig. »All die Angst, das Weglaufen. Die Albträume.« Sie nickte. »Du nanntest ihn den Teufel.«
»Das ist er.« Was denkst du gerade, Schotte?
»Aber du … hast ihn geheiratet?«
MacRieve ekelt sich vor mir. »Im Grunde genommen, ja.«
»Mit Zeremonie und allem drum und dran?«
Sie schluckte. »Er hat mich hereingelegt. Ich war erst sechzehn.«
Ein Muskel zuckte in seiner Wange, und seine Augen wurden blass. »Dann lass dir gesagt sein … «
Sie hielt den Atem an.
»Mein Mädchen, ich werde dich gleich zur Witwe machen … «
Sie hörten, wie in der Ferne Schwerter aus ihren Scheiden gezogen wurden. Als sie und MacRieve herumwirbelten, standen sie einer ganzen Armee von Cromiten gegenüber, deren Augen vor Fanatismus fiebrig glänzten.
»Noch mehr von diesen Ärschen?«
Es mussten über hundert sein. »Bitte, MacRieve, lass uns beide gehen, ehe sie angreifen. Bring mich fort von hier!«
Er schien hin- und hergerissen. Schließlich sagte er: »Ich bringe dich fort, aber ich werde wiederkommen und ihn mir vorknöpfen.«
Doch aus der anderen Richtung kamen noch mehr Gegner auf sie zumarschiert und versperrten ihnen den Weg.
»Sieht so aus, als müssten wir kämpfen, Liebes!« Ohne jede Vorwarnung griff MacRieve sie an und zerfetzte sie mit seinen Klauen.
Lucia feuerte Pfeil auf Pfeil in das Gefecht, stets auf der Hut, nicht etwa MacRieve zu treffen, und streckte einen Sterblichen nach dem anderen nieder.
Aber es war furchtbar eng in dem Tunnel, und der Lykae schien überall zu sein …
Mit den Gedanken immer noch bei ihrer Enthüllung stürzte Garreth sich ins Getümmel und löschte die Cromiten reihenweise aus. Doch sobald er einen eliminierte, tauchte ein weiterer auf, auch wenn Lucias Pfeile unaufhörlich an ihm vorbeizischten und ihre Feinde zwischen die Augen trafen.
»Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass du verheiratet bist?« Mit einem widerlichen Gott.
»Ich wollte nicht, dass du es weißt. Niemand sollte es wissen!«
Dieser Scheißkerl hat meine Lousha reingelegt und in dieses Höllenloch gelockt? Er war schon so gut wie tot!
»Was denkst du, MacRieve?«, rief sie, während sie drei Pfeile gleichzeitig abschoss.
Während er weiterkämpfte, kam ihm in den Sinn, dass er gründlich über die Tatsache nachdenken sollte,
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