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Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Titel: Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Seiten durchgeblättert hatten, fasste Lanthe Malkom Slaine in wenigen Worten zusammen: »Ein gefährlicher, verschlagener Dämon non grata.« Sie blickte Carrow neugierig an. »Du willst das wirklich durchziehen?«
    »Das mach ich doch mit links«, erwiderte diese zuversichtlich. Carrow war immer ihren Instinkten gefolgt und dabei stets auf ihren Füßen gelandet. Manchmal landete sie im Gefängnis, aber stets auf ihren Füßen, und am Ende war noch jedes Mal alles gut ausgegangen. »Aber wenn es aus irgendwelchen Gründen schiefgeht«, sie warf einen Blick auf Ruby, »wirst du dafür sorgen, dass sie ins Haus der Hexen zurückkehrt?«
    »Das mach ich«, sagte Lanthe. »Aber sieh mal lieber zu, dass es gar nicht erst so weit kommt … «
    Ein mächtiger Schrei hallte durch den Komplex.
    »Ich schätze, ihm hat das Maisbrot auch nicht geschmeckt«, witzelte Carrow.
    Als sie dann Kampfgeräusche vernahmen, sprang Lanthe auf die Füße. »Ein Vrekener!«
    Vrekener waren wilde, dämonische »Engel« mit Flügeln, Hörnern und Fangzähnen.
    Kurz darauf zerrten die Wachen einen hinkenden geflügelten Mann an ihrer Zelle vorbei. Er starrte Lanthe mit gehetztem Blick und gebleckten Fängen an. Seine vernarbten Flügel waren gefesselt.
    Er sagte nur ein einziges Wort, als er an ihr vorbeikam: » Bald … «
    Lanthe erschauerte.
    »Ich geh mal davon aus, dass ihr beide euch kennt«, sagte Carrow.
    »Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass Thronos und ich seit unserer Kindheit Freunde sind?«
    Carrow hob die Brauen. »Mir gruselt ein wenig davor, deine Kindheitsfeinde kennenzulernen.«
    »Der Mistkerl hat sich vermutlich absichtlich gefangen nehmen lassen, nur um an mich heranzukommen.«
    »Und würdest du mir auch verraten, warum?«
    »Vielleicht irgendwann mal. Aber jetzt konzentrieren wir uns besser mal auf deine eigene Plage von einem Kerl.«
    Carrow seufzte und wurde wieder ernst. »Möglicherweise werde ich nicht wieder zurückkommen.«
    Anstatt ihr das Gegenteil zu versichern, sagte Lanthe: »Höchstwahrscheinlich nicht … «
    Einöde, Oblivion
    Jahr 601 der trothianischen Restauration
    Bald werden sie kommen und mich töten, dachte Malkom, während er eine seiner Fallen aufstellte.
    Nachdem er die Vorrichtung sorgsam verborgen hatte, kletterte er zu einem windumtosten Aussichtspunkt auf seinem Berg und blickte über den Knochenwald und die ausgedehnte Wüste dahinter, die er niemals wieder durchqueren konnte. Daran hinderte ihn seine Vampirnatur.
    Weit entfernt, in der Stadt Ash, loderten gewaltige Scheiterhaufen. Die dortigen Einwohner opferten wieder einmal ihren dunklen Göttern, damit diese Malkom vernichteten. Er galt als abartiger Mörder, als Justizflüchtling, als abscheuliches Ungeheuer.
    Und das entsprach der Wahrheit.
    Nichts würde ihnen besser gefallen, als Malkom selbst auf einem Scheiterhaufen zu opfern. Jetzt mehr denn je, da sie dringend Wasser benötigten. Und er kontrollierte jeden einzelnen Tropfen.
    Bald würden sie kommen. Ihre Vorräte waren nahezu erschöpft. Sie würden gar keine andere Wahl haben, als die Wüste zu durchqueren, die sie vor Malkom beschützt hatte.
    Auch wenn er in der Lage war, im Zwielicht des Tages über seinen von Staubwolken umwirbelten Berg zu wandern, gab es in der Wüste und der Stadt weder Wind noch Schatten. Und es war ihm nicht möglich, diese gewaltige Entfernung in einer einzigen Nacht zweimal zu bewältigen. Das einzige Mal, dass ihm dieses Kunststück gelungen war – als er vor über dreihundert Jahren vor einem Mob von Trothianern flüchtete – , hatte es ihn beinahe das Leben gekostet.
    Alle weiteren Versuche im Verlauf der folgenden Jahrhunderte waren fehlgeschlagen. Jedes Mal war er schon nach der Hälfte der Reise so geschwächt gewesen, dass er nicht mehr weiterkonnte, geschweige denn es mit seinen mächtigen Feinden aufnehmen.
    Also hatte er den Stadtbewohnern den Wasserhahn zugedreht, um sie zu sich zu locken. Er wusste, dass Ronath der Waffenmeister sie anführen würde – der Dämon, der die Herrschaft übernommen hatte, nachdem die führerlosen Vampire von dieser Ebene geflohen waren.
    Der Verräter, der jetzt in der opulenten Festung des Vizekönigs residierte.
    Ich habe alle Hindernisse für ihn aus dem Weg geräumt. Kallen und schließlich auch der Vizekönig erlagen durch meine Hand.
    Malkom hatte die Vampire verachtet, aber zumindest handelten sie ihrer Natur entsprechend. Und der Waffenmeister und seine Männer? Malkom erinnerte sich an

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