Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit
Stein.
»Und für Kallen wird dein Tod qualvoll werden! Er war wie ein Bruder für mich!«
Es erschienen weitere Wachen, um ihren Anführer zu retten. Mit letzter Kraft hielt Carrow sie zurück.
Als Ronath versuchte, ihm etwas zuzuflüstern, hielt Malkom kurz inne. Doch was auch immer der Waffenmeister zu sagen hatte, ließ Malkom nur laut brüllen: »Niemals!«, und dann durchschlug er mit der Faust Ronaths Brustpanzer.
Der Dämon kreischte vor Schmerz auf, und Blut spritzte wie ein Springbrunnen aus der Wunde. Dann riss Malkom ihm das immer noch schlagende Herz heraus, das er gleich darauf Ronath präsentierte und vor dessen entsetzten Augen zu Brei zerdrückte.
Carrows Beine gaben nach, und sie ging in die Knie. Sie verfügte nicht einmal mehr über genug Energie, um sich zu heilen. Auch wenn sie einen guten Rachemord genauso gern mit ansah wie jede andere Hexe auch, mussten sie sich beeilen. »Malkom, bitte … «
Ohne zu zögern, riss er Ronath den Kopf herunter. Während Malkom zu ihr eilte, schleuderte er ihn achtlos in die fassungslose Menge. Ich bin ihm sogar wichtiger als diese Trophäe.
»Carrow, sag mir, was ich tun kann, um dir zu helfen.«
»Es wird schon wieder verheilen, aber uns läuft die Zeit davon.« Sie verlor immer mehr Blut, fühlte sich schwindlig, und ihr war kalt. Es blieben nur noch wenige Stunden. Konnte er sie beide überhaupt so rasch nach all diesen Strapazen durch die Wüste bringen? Und das auch noch rechtzeitig? »Das Portal … Wir müssen vor Mitternacht dort sein oder es wird sich für immer schließen.«
Doch ehe sie diesen staubigen Ort hinter sich ließen, baute Malkom sich vor dem Pulk aufgebrachter Dämonen auf, um zu verkünden: »Sie ist meine Frau.« Meine . Seine Stimme war überraschend fest, und die Dämonen verstummten. »Ich erhebe hiermit vor euch allen meinen Anspruch auf sie.«
Leises Grummeln und entsetztes Keuchen brandete wieder auf.
»War das denn wirklich notwendig?«, erkundigte sich Carrow entnervt. Ihre Worte klangen schwach und hohl.
»Absolut.« Er blickte auf sie hinab. »Eheweib.«
Sie runzelte die Stirn. Hatte er sie gerade Eheweib genannt? Obwohl das Schwindelgefühl sie zu überwältigen drohte, erahnte sie plötzliche seine Zukunft – ihre gemeinsame Zukunft. »Malkom, bring mich bitte nach Hause.« Er zog sie fest an seine Brust. »Kannst du uns einfach dahin bringen?«, murmelte sie an seinem Hals.
Kurz bevor sich ihre Lider schlossen, antwortete er heiser: » In diesem Augenblick kann ich alles. «
26
Seine Hexe war nach Ash gekommen, um ihm das Leben zu retten. Sie glaubte an ihn, trotz all dieser Anschuldigungen. Und jetzt vertraute sie darauf, dass er sie durch die Wüste zum Portal zurückbringen würde, ehe es sich wieder schloss.
Doch wie lange würde die von ihr heraufbeschworene Nacht andauern? Wenn die Sonne zurückkehrte, saß er möglicherweise mitten in den sengend heißen Dünen in der Falle.
Er warf einen Blick auf die Stadt zurück, in dem Bewusstsein, dass er sie nie mehr wiedersehen würde. Seine Frau gehörte nicht an diesen widerlichen Ort. Und da er an ihre Seite gehörte, passte auch er nicht mehr hierher. Es war ihm gleichgültig, was er tun musste. Er würde einen Weg finden, um sie nach Hause zu bringen.
Ich werde ihr all ihre Sorgen nehmen …
Mit diesem Gedanken wappnete er sich gegen die Schmerzen, die seine Verletzungen ihm bereiteten, und machte sich auf den Weg durch die Wüste.
Der Sand erwies sich als höllische Qual in seinem Zustand, und er ging mehr als einmal in die Knie. Die Geschöpfe, die die Dünen bevölkerten, brachten ihn allerdings rasch wieder auf die Füße. Als eines von ihnen angriff, legte Malkom Carrow schützend über seine Schulter, um dann mit den Klauen zuzuschlagen und laut zu brüllen. Es reichte zum Glück aus, um die Bestie einzuschüchtern und fernzuhalten.
Als sich Carrows herbeigezauberte Nacht schließlich in wahre Dunkelheit verwandelte, sah er in der Ferne die fünf Steine.
»Carrow«, sagte er keuchend. »Wir nahe. Aufwachen.«
Verwirrt sah sie sich um. Sie sagte etwas, aber die Worte waren Anglisch. Ihr Zauber war verflogen, und er begriff nicht recht, was sie meinte. Er fand es sehr bedauerlich, denn ihre Stimme in seiner Muttersprache zu hören …
Vor allem hatte er es genossen, ohne Schwierigkeiten mit ihr zu kommunizieren, selbst unter diesen Umständen. Aber ihre Sprache kam langsam wieder zu ihm zurück. Mit jeder Stunde, ja, jeder Minute erinnerte
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