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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Dunkelheit durch die Stadt zu laufen. Im Moment sind wir dabei, sämtliche Sklaven auf allen Gütern in der Nähe Roms zusammenzutreiben und – auf Sullas Befehl – jeden Zehnten zu kreuzigen, um ein Exempel zu statuieren.«
    »Auf meinem Land soll es jeder Dritte sein. Ich werde sie ersetzen, sobald sich die Lage beruhigt hat. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass irgendjemand, der gestern Nacht gegen mich gekämpft hat, ungestraft davonkommen könnte.«
    Der Zenturio sah ihn einen Augenblick lang unsicher an.
    »Entschuldige, Herr, aber darfst du diesen Befehl geben? Du wirst entschuldigen, wenn ich nachfrage, aber gibt es unter den gegebenen Umständen jemanden, der das bestätigen kann?«
    Einen Moment lang kochte die Wut in Gaius hoch, doch dann dachte er daran, wie er auf den Mann wirken musste. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu waschen, nachdem Lucius und Cabera seine Wunden erneut genäht und verbunden hatten. Er war schmutzig, blutverschmiert und unnatürlich blass. Er wusste nicht, dass auch seine blauen Augen von dem öligen Rauch und dem Weinen rot gerändert waren und dass nur etwas in seinem Auftreten einen erfahrenen Soldaten wie Titus davon abhielt, diesem Jungen für seine Unverschämtheit eine Ohrfeige zu geben. Aber dieses Etwas war da, ohne dass Titus es hätte näher benennen können. Nur so ein Gefühl, dieser junge Mann sei jemand, den man sich nicht leichtfertig zum Feind machen sollte.
    »Ich würde an deiner Stelle das Gleiche tun. Ich hole meinen Verwalter, falls der Arzt schon mit ihm fertig ist.« Ohne ein weiteres Wort wandte sich Gaius ab.
    Es wäre höflich gewesen, den Männern Erfrischungen anzubieten, aber Gaius war verärgert, weil er Tubruk holen musste, um seine Glaubwürdigkeit zu bestätigen. Er ließ sie warten.
    Tubruk war wenigstens sauber und hatte gute, dunkle Kleidungsstücke angezogen. Alle seine Wunden und Verbände waren unter der wollenen Tunika und den Bracae, den ledernen Hosen, verborgen. Als er die Legionäre sah, musste er lächeln. Die Welt kam wieder in Ordnung.
    »Seid ihr die Einzigen in diesem Gebiet?«, fragte er.
    »Äh, nein, aber …«, setzte Titus an.
    »Gut.« Tubruk wandte sich an Gaius. »Herr, ich schlage vor, du lässt diese Männer einen Boten mit der Nachricht wegschicken, dass sie hier etwas länger aufgehalten werden. Wir brauchen Männer, um das Gut wieder in Ordnung zu bringen.«
    Gaius machte ein ebenso ernstes Gesicht wie Tubruk und ignorierte Titus’ Miene.
    »Da hast du Recht, Tubruk. Sulla hat sie schließlich ausgesandt, damit sie den entfernt liegenden Gütern helfen. Und hier gibt es jede Menge zu tun.«
    Titus versuchte es erneut. »Also, hört mal …«
    Tubruk nahm wieder Notiz von ihm. »Ich schlage vor, du überbringst die Nachricht persönlich. Die anderen sehen aus, als würde ihnen ein bisschen harte Arbeit nichts ausmachen. Sulla würde doch ganz sicher nicht wollen, dass du uns hier alleine in den Trümmern zurücklässt.«
    Die beiden Männer blickten sich an. Titus seufzte und griff an seinen Helm, um ihn abzunehmen.
    »Keiner soll sagen können, ich würde mich vor der Arbeit drücken«, murmelte er. Er drehte sich zu einem seiner Legionäre um und deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf die Felder hinaus. »Reite zurück und schließ dich den anderen Einheiten an. Sag Bescheid, dass ich hier ein paar Stunden lang aufgehalten werde. Wenn ihr Sklaven findet … sag ihnen, jeder Dritte, in Ordnung?«
    Der Mann nickte freudig und verschwand.
    Titus machte sich daran, seinen Brustpanzer abzulegen. »In Ordnung. Wo sollen meine Leute anfangen?«
    »Kümmere du dich darum, Tubruk. Ich sehe nach den anderen.« Gaius drehte sich um und drückte dem Verwalter mit einem kurzen Griff an die Schulter seine Anerkennung aus. Am liebsten hätte er jetzt einen langen, einsamen Spaziergang durch die Wälder gemacht oder sich an das Becken am Fluss gesetzt, um seine Gedanken zu ordnen. Doch das musste warten, bis er jeden Mann und jede Frau, die in der vergangenen Nacht für seine Familie gekämpft hatten, aufgesucht und mit ihnen gesprochen hatte. Sein Vater hätte das Gleiche getan.
    Als er an den Stallungen vorbeikam, hörte er aus der Dunkelheit heftiges Schluchzen. Er hielt inne; er wusste nicht, ob er hineingehen sollte. Es lag so viel Trauer in der Luft, genau wie in seinem Innern. Diejenigen, die gefallen waren, hatten Freunde und Verwandte gehabt, die nicht damit gerechnet hatten, diesen Tag alleine

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