Imperial Commando - Die 501.
nicht Cuis?"
Niner zog wieder sein Datapad zurate. Es besagte eindeutig, das Material persönlich an die IT-Abteilung des Imperialen Sicherheitsbüros, Teil der Anti-Terror-Einheit, zu übergeben und nicht von dieser Anweisung abzuweichen. Das Letzte, was er sah, als er sich von der Landepiste entfernte, war ein Imperialer Offizier, ein langer, dünner Kerl, der im Laufschritt zum Schiff eilte. Niner hoffte, er wäre vom mitfühlenden Schlag. Ennen war nicht in der Stimmung, über irgendetwas zu verhandeln.
Niner nahm ein bereitstehendes Speeder Bike und sie machten sich auf zum Sitz des Imperialen Sicherheitsbüros. Irgendjemand würde Daten aus dem Chip kratzen können, dessen war er sich gewiss. Wenn er nur Jaing hätte kontaktieren können - oder Mereel. Diese beiden brachten so gut wie alles fertig, wenn es um Informationstechnologie ging, wobei das meiste illegal und gefährlich war. Aber er hatte den Kontakt zu ihnen verloren. Die Imperialen Comm-Codes und Firewalls hatten sich alle geändert, und soweit er wusste, saßen die Nulls sicher und gesund zusammen mit Fi, Corr und Atin auf Mandalore.
Er vermisste sie. Er gab sich alle Mühe, nicht darüber zu grübeln.
Es brachte ihn dazu, die Idee, zu desertieren, von vorn bis hinten zu durchdenken, eine Idee, die ihm zunächst vollkommen falsch erschienen war und dann immer richtiger, je weiter sich der Krieg seinen letzten Tagen näherte. Am Ende hatte er sich darauf vorbereitet, zu gehen, und dann - wurde ihm der Zeitpunkt dazu entrissen.
Er wollte immer noch gehen. Er hatte seine Meinung nicht geändert. Und weder Jaing noch Mereel wären sonderlich daran interessiert, dem Imperium bei der Jagd auf Abtrünnige zu helfen, selbst wenn sie da gewesen wären.
„Sie haben uns ohne einen Spitzel rausgelassen", stellte Darman fest. „Sie vertrauen uns mehr, als ich geglaubt hätte."
Niner wog jedes Wort mit Bedacht ab, da er sich immer noch nicht sicher war, ob die Comm-Ausrüstung seines Helms nicht verwanzt war. Es fing an, ihm zuzusetzen. Er fühlte sich belagert, unsicher, missbraucht. Vielleicht war er aber auch in medizinischem Sinne paranoid, nicht nur übervorsichtig. Und das war nun mal das Gefühl, das wirklich verrückte Leute empfanden. Er wusste es einfach nicht.
Als sie abstiegen, nahm er seinen Helm ab und schaltete alle Comms aus. „Ersatz für Bry", sagte er, um das Thema zu wechseln. „Ennen wird damit ziemliche Schwierigkeiten haben. Helfen wir ihm dabei, so gut wir können, Dar."
„Wir müssen auch mit 'nem neuen Typen arbeiten. Solange es niemand aus Reaus Schwadronen ist, hab ich nichts dagegen."
„Vielleicht wird's stattdessen eine Fleischbüchse aus dem Crosstraining, so wie Corr." Die Veränderung der Dynamik innerhalb einer Vier-Mann-Schwadron fiel niemals leicht. Omega war am Ende gut damit zurechtgekommen, aber einen Bruder zu verlieren und einen neuen aufzunehmen, brachte die Harmonie immer für eine Weile durcheinander. „Mach dir keine Sorgen deswegen."
Wir werden nicht lange genug hier sein, Dar. Wir hauen ab. Bald.
Darman hatte einen seiner Es-passiert-gar-nicht-Tage. Niner konnte sehen, wie er sich anstrengte, wieder der normale Dar zu sein. Die meiste Zeit über gelang es ihm, aber wenn seine Aufmerksamkeit abschweifte, war der Schmerz in seinen Augen sichtbar. Sein Gesichtsausdruck passte nicht zu seinem Tonfall.
„Erstaunlich, wie schnell sich die Dinge ändern können, wenn sie es wollen." Darman nickte im Vorbeigehen in Richtung eines Schildes, auf dem ISB stand. „Zu schade, dass sie das Tempo und die Effizienz nicht in der Republik hinbekommen haben."
Imperiales Sicherheitsbüro war auch wieder nur ein neues Etikett auf einer alten Schachtel. Das Zentrum für Informationstechnologie war ein altes Abteilungshauptquartier der Coruscant-Sicherheitskräfte. Die neue Organisation hatte große Brocken der alten CSK verschlungen, größtenteils die Mannschaften der Kripo und der Terrorbekämpfung, aber Niner war sich nicht sicher, weshalb Palpatine sowohl die Zivilisten des ISB als auch den militärischen Imperialen Geheimdienst brauchte, um eine ähnliche Arbeit zu erledigen. Vielleicht wollte er, dass sie sich gegenseitig ausspionierten, um auf Draht zu bleiben. Oder er war ein so unverbesserlicher Politiker, dass seine instinktive Art, mit allem umzugehen, darin bestand, neue Abteilungen mit verwirrenden Titeln zu schaffen. Niner glaubte nicht, dass es genügend zwielichtige Gestalten, Revolutionäre und
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