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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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am anderen Ende des Labors. Dort stand ein Caf-Spender und das zweitverführerischste Lockmittel für jeden Klon in der Galaxis: ein Teller mit Keksen, Kuchen und Nussriegeln. Darman schien die Verheißung zuckerschwerer Kalorien abzulenken und er bewegte sich in ihre Richtung. Obrim winkte Niner mit dem Finger zu sich.
    „Alles in Ordnung mit ihm?" Obrims Flüstern war kaum mehr als ein Hauch. Niner musste selbst aus der Nähe angestrengt lauschen. „Er sieht nicht so aus."
    „Nein, er ist nicht er selbst."
    „Okay. Dann rede ich mit dir. Verstanden?"
    Niner musste ein paar Sekunden darüber nachdenken. Dann verstand er. Das hier war schließlich Kal'buirs Vertrauter und gelegentlicher Quartiermeister. Alles wurde unter der Hand abgewickelt.
    Niner ging, um sich seinen Gratisimbiss zu holen, behielt Obrim aber im Auge. Wenn er sich im richtigen Winkel anlehnte, konnte er von der Sitzecke aus gerade so den Schirm sehen. Er erhaschte einen Blick auf etwas, das plötzlich über den Schirm lief und das nach einer Datenliste aussah. Es hätte natürlich eine Fehlersuche sein können. Niner war nicht Jaing. Für ihn war das Ganze ein Zaubertrick.
    „Ich wusste gar nicht, dass Obrim so ein TechnikHändchen hat", sagte Darman und füllte seine Tasse nach.
    „Ich auch nicht."
    „Er würde gern fragen, nicht wahr?" „Was?"
    „Er will mich fragen, wie's mir geht. Sagen, wie leid es ihm tut. Aber es ist ihm zu peinlich."
    Darman hatte also einen klaren Moment, in dem er seinen Kummer an sich heranließ. „Ich glaube, er will dich nicht verärgern, ner vod. Oder über Dinge reden, die mitgehört werden könnten."
    „Du und deine Verschwörungstheorien von wegen Überwachung", sagte Darman. Dennoch klang seine Stimme, als hielte er diese Bedenken für berechtigt.
    Niner wandte seinen Blick nicht von Obrim ab. Er konnte nur die obere Hälfte des Schirms sehen, nicht die Oberfläche des Arbeitstisches, und er fragte sich, was dort unbemerkt von seinen Augen geschah. Schließlich stand Obrim auf und nickte ihm zu.
    „Dar, sack die Gratishappen ein." Niner deutete auf den Haufen Köstlichkeiten, nicht die Art Gaumenfreude, die das Imperium den Klonen auftischte. Sie waren es wert, lange Finger zu machen. „Ich bin sicher, das ISB hat nichts dagegen, die Hungernden der Fünfhundertersten zu nähren."
    „Schon dabei", antwortete Darman und fing an, Essen in seine Gürteltaschen zu stopfen.
    Damit wäre er fürs Erste abgelenkt. Seit ihrer ersten Mission auf Qiilura hatte Niner jeden Gedanken und jede Angst mit Darman geteilt, aber im Augenblick hatte er, wie Obrim anscheinend auch, das Gefühl, es wäre sicherer für Dar, etwas nicht zu wissen.
    Was genau?
    Skirata hätte Obrim sein Leben anvertraut - das Leben aller. Daher würde Niner es auch tun. Er beugte sich zu Obrim und hörte zu. Auf dem Arbeitstisch lagen Datenchips neben ein paar Bögen Fiimsi ausgebreitet. Obrim spielte mit ihnen herum und sah stirnrunzelnd auf den Schirm.
    „Er hat es geschafft, so ziemlich alles bis auf das Betriebssystem zu entfernen, und dann hat er versucht, auch das noch zu löschen." Obrim zeigte Niner eine Liste mit verworrenen Dateinamen, die alles Mögliche hätten sein können. „Er hat das Ding ganz schön zerfleischt."
    „Brauchbar?"
    Obrim hatte diesen Blick, jenes Funkeln in den Augen, das Niner schon bei ihm gesehen hatte, wenn er etwas ausheckte. „Ich hatte gehofft, es wären Informationen über ein Flüchtlingsnetzwerk von Rebellen darauf, vielleicht die Untergrundbewegung Whiplash. Das hätte uns zu allen möglichen Leuten führen können, die versuchen, sich dem Imperium zu entziehen. Jedi ... Zivilpiloten ... Söldner... ihre Waffengeschäfte, ihre Geldwege ..." Obrim seufzte und ließ die Datenchips in der hohlen Hand rasseln, als säße er in einem Kasino. „Aber Camas hat ihn komplett gelöscht. Es heißt, mit einem Vorandi-Rastermikroskop könne man gelöschte Daten in der vorliegenden Chip-Struktur ausfindig machen und wiederherstellen, aber ich persönlich halte das für völlige osik."
    Obrim hatte den skurrilen mandalorianischen Vulgärausdruck von Skirata übernommen. Niner brauchte wieder eine Sekunde, um mitzukommen, und begriff, dass er aufhören musste, alles wörtlich zu nehmen. Vor ihm saß Jaller Obrim, fierfek noch eins! Er hatte sich über Palpatine hinweggesetzt, um Skirata von Coruscant fortzubekommen, und er war immer noch am Leben, um davon berichten zu können. Und er hielt Skirata immer noch

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