Imperial Commando - Die 501.
selben Tag
„Kein Wunder, dass Arla auflebt", bemerkte Gilamar. Er saß mit einem Krug Ale in der Hand am Arbeitstisch und schien sich Testergebnisse durchzulesen. „Die Quacksalber im Valorum Center haben ihr Sebenodon gegeben. Auch noch über einen langen Zeitraum."
Uthan war keine Ärztin, aber sie hatte sich über die Allgemeinmedizin auf dem Laufenden gehalten, indem sie jede wissenschaftliche Zeitschrift las, die ihr das Center gestattet hatte. Viel mehr außer lesen und theoretisieren hatte es in drei Jahren abgesonderter Verwahrung nicht zu tun gegeben. Wenigstens die Zucht von Soka-Fliegen zur genetischen Abwandlung hatte ihr eine gewisse Entlastung verschafft. Sie fragte sich, ob Gilamar sie für verrückt gehalten hätte, weil sie den Fliegen Namen gab.
„Das ist ein weiteres Antipsychotikum, richtig?"
Er nahm einen Schluck von seinem Ale. „Genau. Ein bisschen übertrieben, würde ich sagen. Es ist erstaunlich, dass sie überhaupt bei Bewusstsein war, als Bard'ika sie gefunden hat."
„Sie hätten ihr ebenso gut einen Vorschlaghammer über den Kopf ziehen können."
„Nun, der Stoffwechsel braucht eine Weile, bis er alles restlos verarbeitet und ausgeschieden hat, deshalb ist sie nach wie vor sediert, aber es erklärt, weshalb sie immer ansprechbarer wird."
„Ist das nicht gefährlich, ein Medikament so abzusetzen?"
„Könnte sein. Man sollte es möglichst schrittweise tun. Aber so persistierend wie Sebendon wirkt, dürfte die Dosis in ihrem Kreislauf immer noch relativ hoch sein."
Ein Arzt, der mit einem Ale in der Hand arbeitet, zeugte nicht gerade von der Art Berufsdisziplin, die Uthan gewohnt war, doch Gilamar schien die Aufgabe zu bewältigen. Dieses Labor war plötzlich zu ihrem Zufluchtsort geworden, als leises Echo aus dem Leben, das sie geführt hatte, bevor der Krieg ausbrach, und es gefiel ihr, hierherzukommen, um sowohl die Vertrautheit der Einrichtung als auch das Novum relativer Freiheit zu genießen. Vielleicht mochte Gilamar die Erinnerung an eine Zeit, in der er seinen Lebensunterhalt nicht mit Kämpfen verdiente.
Es tat gut, wieder zu fachsimpeln.
„Wie sind Sie eigentlich an diese ganze Einrichtung gekommen?", wollte sie wissen. „Nicht nur dieses Labor. Die ganzen medizinischen Gerätschaften. Die tragbare Diagnoseausrüstung. Die Monitore. Der OP-Tisch. Ich kam nicht umhin, die Sicherheitsaufkleber der Zentrale für medizinisches Bedarfsmaterial der Republik zu bemerken."
„Ah", lächelte Gilamar. „Die kleben dort, weil ich den ganzen Krempel gestohlen habe, wobei wir dieses Labor ehrlich und aufrichtig gekauft haben - allerdings glaube ich, die Credits, die wir dazu verwendet haben, waren auch gestohlen. Ach, Sie wissen ja, wie Mandos sind. Unehrliche Langfinger bis auf den Allerletzten von uns."
Uthan musste unwillkürlich lachen. Für einen Augenblick dachte sie, er würde scherzen, aber als ihr dann klar wurde, dass dem nicht so war, fand sie es dennoch witzig. Die meisten Kriminellen stahlen schlecht gesicherte Objekte von hohem Wert oder Kinkerlitzchen, die ihnen gefielen. Dieser Mann jedoch stahl ein ganzes Krankenhaus. Das erforderte einen gewissen Pfiff.
„Ich komme bei den Bewohnern von Kyrimorut derzeit auf dreißig, sofern man das Strill mitzählt."
„Und das tue ich, Qail, das tue ich. Mir ist egal, wie viele Beine meine Patienten haben."
„Also ... ich weiß, wir befinden uns weit entfernt von anständigen medizinischen Einrichtungen, tatsächlich sogar einen ganzen Sektor entfernt, aber ist Ihre medizinische Einrichtung nicht ein wenig übertrieben?"
„Nicht wenn man jede Verletzung behandeln können muss, mit der ein Klonsoldat eintreffen könnte."
„Dann meint Skirata es also wirklich ernst mit der Umsiedlung von Deserteuren?"
„Manche dieser Jungs werden ziemlich kaputt sein. Sie wissen, was mit Fi geschehen ist. Tja, sehen Sie ihn sich heute an."
„Temporäres Koma?"
„Hirntot. Ich meine wirklich hirntot. Sie haben ihm den Stecker rausgezogen und er hat weitergeatmet. Dabei zeigte sein Hirn-Scan eine Nulllinie."
„Sind Sie sich da sicher?"
„Oh ja. Fi ist ein kleines Wunder."
„Erzählen Sie mir nicht, Sie seien auch noch Neurochi-rurg. Entweder das oder Sie haben auch einen Neuromed-Droiden gestohlen."
„Nein, Doktor Jedi kam zu Hilfe. Bard'ika hat Fi wieder zusammengeflickt. Erstaunlich."
„Dann sind sie also doch zu mehr nütze, als nur Strohmänner der Republik zu sein."
„Manche ja. Jedenfalls ist er jetzt
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