Imperial Commando - Die 501.
wenn Etain hier wäre?"
Ny konnte nur nicken. In den letzten paar Wochen hatte Etains Abwesenheit über jeder Mahlzeit und Unterhaftung gehangen. Mandalorianer neigten dazu, offen über tote Angehörige zu sprechen, als wären sie immer noch Teil des Clans. Doch offensichtlich hatte Etains Tod noch niemand so weit verarbeitet, um jeden Gedanken an sie auch in Worte fassen zu können. Ny war ziemlich überzeugt davon, dass der Verlust von Etain jeden glücklichen Augenblick überschattete. Sie sah es immer dann in ihren Gesichtern, wenn sie Kad anblickten.
Ich habe sie nie gekannt. Ich kann mich nicht beteiligen.
„In Ordnung. Hauen wir das Zeug in den Ofen, dann sollte es zur Halbzeit fertig sein. Oder zur Vollzeit." Ny sah auf ihren Chrono. „Wann immer das sein mag."
Kad kickte unter Kom'rks wachsamen Augen den Ball herum. Eigentlich rannte er dem Ball nur hinterher, stieß mit ihm zusammen und jagte ihn dann wieder. Dabei kicherte er glücklich. Ny erleichterte es, zu sehen, dass er sich wie ein normales Kleinkind aufführte. Manchmal wirkte er so ernst und betrübt, dass sie sich fragte, ob eine sorglose Kindheit an ihm vorbeizog und alle Machtnutzer vielleicht dazu verdammt waren, von Geburt an direkt in die schreckliche Realität des Seins gestoßen zu werden, ob sie es wollten oder nicht. Dann und wann konnte sie es in Scout oder Jusik sehen. Manchmal sahen ihre Augen älter aus als die Zeit selbst. Sie vermochte es nicht genau zu beschreiben. Zweifellos verriet auch Kina Has Blick ihren Status als Machtnutzerin. Ny hatte jedoch keine Ahnung, wie die Augen eines normalen Kaminoaners aussahen, und abgesehen davon: Kina Ha war uralt.
„Bolo-Ball war noch nicht erfunden, als ich jung war", sagte Kina Ha. „Nicht, dass es auf Kamino irgendjemand gespielt hätte, nachdem es erfunden war, versteht sich."
Ny wusste nicht, ob sie absichtlich witzig sein wollte oder nicht. Mereels Gesichtsausdruck ließ ahnen, dass er noch niemals einem Kaminoaner mit Sinn für Humor begegnet war, den er verstanden hätte, und dass die Jury immer noch beriet.
„Komm schon, Ad'ika." Ny hob Kad auf ihre Hüfte. „Jetzt lass die großen Jungs mal mit dem Ball spielen."
Fi warf den Ball in die Luft und köpfte ihn, als wolle er testen, ob er es immer noch konnte. „Liebt uns, liebt unser Spiel."
„Ich werd mich dran gewöhnen ..."
Sogar Vau machte mit. Ny sah zu und wartete auf das Krachen alter Knochen, immer wenn Skirata und Gilamar von einem der Klone attackiert wurden. Die Jungs waren groß, schnell und außergewöhnlich fit, viel zu fit für zwei altgediente Sergeants. Ny sah, wie eine kleine Alterswehmut ihr ergrauendes Haupt hob. Eventuell liebten es diese beiden verrückten, alten Barves einfach nur, Meshgeroya zu spielen, und das Risiko, von den Jungen eine schmerzhafte Abreibung zu kassieren, hielt sie nicht davon ab.
Die Rufe und verärgerten Forderungen nach Strafstößen versetzten Mird in ekstatische Raserei. Das Strill schlug mit seinem peitschenähnlichen Schwanz auf den Boden, quiekte vor sich hin und rannte gelegentlich an der Kante dessen hin und her, was in seiner Vorstellung das Spielfeld war. Kad sah dem Spiel aufmerksam zu, eine Faust in den Mund gesteckt. Vau versuchte sich an einem hohen Ball und köpfte ihn zwischen zwei Büsche, die das einzige Tor zu sein schienen. Er brüllte triumphierend.
„Abseits!", protestierte Corr. Ny hatte keine Ahnung, woher er wusste, wo das Tor war, ganz zu schweigen davon, gegen welche Regel Vau verstoßen haben sollte. Sie verstand das Spiel von vorne bis hinten nicht. „Schiri, das war abseits!"
Parja ließ das Tor zu, wobei sie gebieterisch auf einen nichtexistenten Punkt im Mittelfeld deutete. „War's nicht. Weiterspielen."
„Verschlagene alte Säcke: Eins - junge, fitte Gernegroße: Null", zählte Vau selbstgefällig und völlig außer Atem.
Kina Ha schien mehr in das Strill vertieft zu sein als in das Spiel. Dafür schenkte Jilka Corr mehr Aufmerksamkeit, als auf das Spiel zu achten, und Uthan sah Gilamar zu. Es war interessant, zu beobachten, wie schnell sich Beziehungen aller Art zu bilden begannen.
Dies ist eine geschlossene Welt. Keine Fremden. Wir halten uns an die Leute, die wir kennen.
Sie erkannte, dass das auch sie mit einschloss. Brauchte Skirata überhaupt jemanden? Er war völlig von seinen Kindern besessen. Es fiel schwer, eine Lücke zu finden, in die sie hineinpasste. Sie würde sich immer wie ein Eindringling fühlen.
„Ich werde
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