Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
herumspielte, würde er am Ende die Daten darauf noch beschädigen. Nachdem er ein paar Minuten sinnlos auf das leere Dialogfenster gestarrt hatte, gab er auf und versteckte den Chip wieder vorsichtig.
    Es muss einen Weg geben, das hinzukriegen. Was immer hier drauf ist, ist wichtig für Kal'buir und meine Brüder. Obrim wäre nie ein solches Risiko eingegangen, wenn es nicht entscheidend wäre.
    Niner überprüfte seinen Helm, tüftelte aus, wie er Jaing lokalisieren würde, wenn er den mandalorianischen Sektor erreichte - theoretisch, in Gedanken, absolut nicht planmäßig. Er drehte den Helm in seinen Händen herum und sah sich das vollgepackte Innenleben an, das in jedem freien Winkel mit Anzug-Umgebungs-Sensoren, Anzeigen und Schnittstellen gespickt und ausgeschlagen war. Als er ihn hochhob und einatmete, stiegen ihm ungewohnte Gerüche in die Nase: der leicht stechende Duft von Lötzinn, ein schwacher Hauch von Reinigungsflüssigkeit vom Mikro und Ohrstöpseladapter und etwas anderes Unidentifizier-bares. Angesengtes Plastoid vielleicht.
    Es bestand nur eine Möglichkeit, einen Helm vollständig zu testen, und zwar den gesamten Anzug anzulegen und alle Verschlüsse zuzumachen, damit die Rüstung schalldicht war. Er zog sich an, wobei er von dem Gedanken abgelenkt wurde, dass Darman wusste, wie merkwürdig er sich verhielt. Er stellte sich vor, wie sehr ihn das erschrecken musste. Es war schon schlimm genug, zu trauern. Noch schlimmer musste es sein, wenn man sich selbst dabei zusah, wie man psychisch zusammenbrach.
    Sobald Niner den Halsverschluss zugezogen hatte, befand er sich wieder in seiner eigenen Ein-Mann-Welt aus Stille und perfekt abgestimmter Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Er blinzelte, um das HUD und die Audiosysteme zu aktivieren, und wählte dann das Diagnose-Icon, um zu überprüfen, ob alles funktionierte. Die Umgebungsgeräusche des Zimmers strömten herein und dann der Kalibrierungston, während die Anzeige des HUDs wie eine durchsichtige Deckschicht über der Welt um ihn herum in Zeilen herabfloss.
    Fein. Funktioniert bestens.
    Er rief über Comm die Zentrale, um sein Mikro zu prüfen, und erhielt von einem Droiden die Bestätigung, dass er ihn bestens hören konnte.
    Und was mache ich jetzt?
    Die Imperiale Kommandostruktur war nicht so zwanglos wie die der Sondereinsatzzentrale der Großen Armee. Es gab keine Möglichkeit, aus Jux und Tollerei für ein paar Tage zu verschwinden, wenn ein Ziel vielversprechend aussah. Es gab keinen Kal'buir, der einen deckte, während man tat, was man wollte, und auch keinen nachsichtigen General Jusik, der einem Aufgaben zuteilte, die er für richtig hielt.
    Oder Etain. Arme Etain.
    Fierfek noch mal, wie sollte er bloß die Chance bekommen, nach Mandalore zu gehen? Worum sollte er Jaller Obrim noch alles bitten? Der Mann würde ebenso beobachtet werden wie alle anderen. Selbst wenn sich Niner nicht um Politik scherte, eines war ihm klar: In der neuen galaktischen Ordnung passte Palpatine genau auf, wer auf seiner Seite stand und wer nicht.
    „Ner vod..."
    Niner drehte sich um und erwartete, Darman zu sehen, aber er befand sich immer noch allein im Zimmer. Er korrigierte die Audioabstimmungen, wobei er alle Comm-Frequenzen durchging und Kanäle empfing, von denen er gar nicht wusste, dass er Zugang zu ihnen hatte. Allesamt Imperiale Militärkanäle. Als Mitglied der Spezialeinheiten war er berechtigt, manche von ihnen zu benutzen, aber so viele wie heute hatte er bisher nie empfangen. Der Droide hatte Schrott gebaut.
    Und jetzt hörte er dauernd eine Stimme.
    Niner verstand die Worte nicht, jedoch war es definitiv eine Männerstimme, sehr leise und abgehackt und von Funkinterferenzen überlagert, wenn er zwischen den Comm-Kanälen hin- und herschaltete. Er überlegte, ob er vielleicht eine HoloNet-Übertragung oder sogar eine TaxiFrequenz erwischt hatte. Plötzlich erklang die Stimme laut und deutlich.
    „Niner, ner vod" sagte sie. „Du hast doch wohl nicht geglaubt, irgend so eine osik'la Imperiale Verschlüsselung würde uns ewig aussperren, oder?"
    Niner blieb der Mund offen stehen. Die Stimme verursachte beinahe den Verlust der Kontrolle über all seine Schließmuskeln. Es war nicht Darman, der verrückt wurde. Er war es. Er wagte nicht, zu antworten. Er aktivierte die Signalpeilung seines HUDs, aber der Positionsgeber sagte ihm, die Übertragung käme aus der Kaserne, und das glaubte er nicht für eine Sekunde. Er kannte diese Stimme. Er hatte nur zu

Weitere Kostenlose Bücher