Imperial Commando - Die 501.
ein. „Nur ein bisschen, hie und da."
Uthan hätte besser als jeder andere wissen sollen, was es bedeutete, Palpatine in die Quere zu kommen. Im ka-ryai stand kein Holo-Empfänger, weil Skirata der Meinung war, es würde die Unterhaltung - und die Zecherei - abtöten, dennoch wusste Ordo, Uthan würde sich gleich nach dem Frühstück in ihr Labor zurückziehen und die Nachrichten einschalten, um zu sehen, wie es um ihren Heimatplaneten stand. Gibad besaß keine Geschichte wie die Man-dalorianer. Dort hatte man nie gelernt, mit dem Krieg zu leben und auf hundert verschiedene Arten zu kämpfen.
Gibad würde als Exempel herhalten müssen, für alle anderen, die glaubten, sich mit der neuen Geschäftsleitung anlegen zu können. Es war nur eine Frage der Zeit, und die Zeitspanne hing allein davon ab, was für Palpatine am besten funktionierte. Der Angriff wurde nicht hinausgezögert, um Verhandlungen zu ermöglichen.
„Ihr spielt immer auf Zeit ihr Mandos", stellte Uthan fest.
Gilamar lächelte. „Auf Dauer zahlt sich das aus. Ihre Haare sehen übrigens toll aus. Hat was von Straßengangs der Unteren Ebenen."
„Schmeicheleien sind wirkungsvoll, Mij." Sie legte selbstbewusst die Hand an ihre Frisur. „Aber Sie müssen noch stark an Ihren Analogien arbeiten."
Nun, da Skirata den Tisch verlassen hatte, verstand es jeder als Aufruf, ebenfalls zu gehen - bis auf Ruu. Ordo fragte sich, wieso er sie nicht unmittelbar als Schwester akzeptieren konnte, eine weitere vod wie seine Brüder. Sie war Kal'buirs Fleisch und Blut, oder etwa nicht? Wieso verspürte er also keine Verwandtschaft zu ihr, keine Zusammengehörigkeit?
Besany beugte sich zu ihm, als sie den Tisch abräumte. „Liebling", flüsterte sie, obwohl sie durch das Geklapper der Teller sowieso kaum zu hören war. „Einmal hätte ich fast eine Stiefschwester bekommen. Mochte sie aber auf Anhieb nicht ausstehen. Es braucht Zeit und Mühe."
Ordo fiel es schwer, sich vorzustellen, dass Besany ir-gendjemanden hasste, zumindest nicht, bis er sich darauf besann, wie rasch sie eine Beziehung zu diesem Clan aufgebaut hatte. Für eine scheinbar rationale Frau reagierte sie emotional sehr stark und sehr schnell. „Fast?"
„Vater hat ihre Mutter nicht geheiratet. Zum Glück." „Also kannst du sie immer noch nicht ausstehen." „Nein, letztlich habe ich sie nur geduldet." „Erbaulicher Gedanke, cyar'ika." „Denk ruhig mal drüber nach."
Ordo fragte sich, weshalb niemand diese Toleranz auch auf Skiratas Söhne ausweiten wollte, sein Fleisch und Blut. Diejenigen, die sich formell von ihm losgesagt hatten? Ruu hatte in diesen Jahren ein gänzlich anderes Bild von ihrem abwesenden Vater aufgebaut. Ordo sah es in ihrem Gesicht. Sie schien von Kal'buir permanent eingeschüchtert zu sein, als wäre er exakt der Held, den sie sich erwartete.
Geschwüre waren dazu da, aufgestochen zu werden, sagte Mereel immer.
Ordo wappnete sich, ein paar schmerzvolle Sekunden gegen langfristiges Wohlbefinden einzutauschen.
„Also, Ruu, ist Kal'buir so; wie du ihn in Erinnerung hast?"
„So ziemlich. Ich muss zugeben, ich hatte gedacht, er wäre größer." Sie bedachte Ordo mit einem vorsichtigen Lächeln, als wolle sie sich für einen Job bewerben und einen guten Eindruck machen. „Aber alles andere - ja, ich erinnere mich an die goldene Rüstung und daran, wie er immer in den Krieg zog oder mit all den seltsamen und aufregenden Geschenken davon zurückkehrte. Ein echter Krieger, wie in den Holovids. Ich glaubte immer, er würde nichts und niemanden fürchten, und fand, dass er verwegen aussah."
Prudii lachte. Er ähnelte in vielerlei Hinsicht Jaing oder Mereel, fühlte sich in jedermanns Gegenwart wohl und war zu Scherzen und Tratsch aufgelegt. „Die Beschreibung trifft's ziemlich genau", grinste er. „Auch kleine Leute können verwegen sein. Also nicht enttäuscht?"
„Ich habe mir immer gesagt, er würde kommen, um mich zu holen", erzählte sie. „Und das hat er getan. Wie könnte ich enttäuscht sein?"
Ruu war Mitte dreißig. Ordo fragte sich, warum sie ihr Leben nicht in die Hand genommen und eine eigene Familie gegründet hatte. Andererseits kannte er das heftige Gefühl der Erlösung, das Skirata in einem auslösen konnte, indem er einfach nur auftauchte. Er rettete Leute. Er hatte mit Sicherheit Ordo und seine Brüder gerettet, und ja - er war verwegen und unerschrocken gewesen, als er es getan hatte, wie ein Holo-Held. Trotzdem fragte sich Ordo, ob Ruu klar war,
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