Imperium
im Parterre umher. Hier war sie schon mal nicht.
Townsend nahm den Fahrstuhl zum ersten Stock – Geschirr, 271
Küchengeräte, Bettwäsche. Auch hier konnte er Susan nirgends erblicken. Im zweiten Stock gab es ausschließlich Herren-bekleidung, was ihn daran erinnerte, daß er einen neuen Anzug brauchte. Falls Susan hier arbeitete, könnte er sich gleich einen bestellen. Doch es war keine einzige Frau zu sehen.
Als Townsend mit der Rolltreppe in den dritten Stock fuhr, kam ihm der elegant gekleidete Herr auf der Stufe über ihm bekannt vor. Der Mann drehte sich zufällig um, sah ihn und sagte: »Oh, hallo, wie geht es dir?«
»Gut, danke«, erwiderte Townsend und versuchte vergeblich, sich an den Mann zu erinnern.
Dieser enthob Townsend seinen Schwierigkeiten, indem er seinen Namen nannte. »Ed Scott. Ich war in St. Andrews zwei Klassen unter dir und kann mich immer noch gut an deine Leitartikel in der Schülerzeitung erinnern.«
»Ich fühle mich geschmeichelt. Was machst du denn jetzt so, Ed?«
»Ich bin hier der stellvertretende Geschäftsführer.«
»Da hast du’s ja weit gebracht.« Townsend ließ den Blick in die Runde schweifen.
»Wohl kaum«, widersprach Ed. »Schließlich ist mein Vater der Direktor. Aber so etwas brauche ich dir janicht zu erklären.«
Townsend verzog das Gesicht.
»Suchst du etwas Bestimmtes?« erkundigte sich Ed, als sie von der Rolltreppe stiegen.
»Ja«, sagte Townsend. »Ein Geschenk für meine Mutter. Sie hat sich schon was ausgesucht. Ich brauche es nur noch abzuholen. Leider habe ich vergessen, in welcher Etage, aber ich kann mich an den Namen der Verkäuferin erinnern, von der Mutter so ausgezeichnet bedient wurde.«
»Sag mir, wie sie heißt. Dann lasse ich feststellen, in welcher Abteilung sie arbeitet.«
»Susan Glover.« Townsend bemühte sich, nicht rot zu
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werden.
Ed trat ein Stück zur Seite, wählte eine Nummer auf seinem Intercom und wiederholte den Namen. Einige Augenblicke später blickte er erstaunt auf. »Sie arbeitet in der Spielwarenabteilung«, sagte er. »Bist du sicher, daß du den Namen richtig verstanden hast?«
»O ja«, versicherte Townsend. »Es geht um Puzzles.«
»Puzzles?«
»Ein Hobby meiner Mutter. Aber wir dürfen die Puzzles nicht für sie aussuchen. Wir haben ihr schon zu oft welche geschenkt, die sie schon hatte.«
»Oh, ich verstehe«, sagte Ed. »Nimm die Rolltreppe oder den Aufzug ins erste Untergeschoß. Auf der rechten Seite findest du die Spielwarenabteilung.« Townsend bedankte sich, und der stellvertretende Geschäftsführer verschwand in Richtung Koffer und Reisetaschen.
Townsend fuhr den ganzen Weg mit der Rolltreppe bis zur
»Welt der Spielsachen«. Er schaute sich zwischen den
Ladentischen um, doch auch hier war Susan nirgends zu sehen, und er fragte sich bereits, ob sie vielleicht ihren freien Tag hatte. Langsam schlenderte er in der Abteilung herum und war nahe daran, eine sehr üppige Frau, an deren mächtigem Busen ein Ansteckschild prangte, auf dem »Abteilungsleiterin« stand, zu fragen, ob hier eine Susan Glover beschäftigt sei. Dann entschied er sich aber doch dagegen.
Er überlegte bereits, am folgenden Tag noch einmal
herzukommen und wollte das Geschäft gerade verlassen, als hinter einem der Ladentische eine Tür geöffnet wurde. Susan kam mit einem riesigen Metallbaukasten heraus. Sie ging zu einer Kundin, die am Ladentisch lehnte.
Townsend stand wie angewurzelt da und starrte Susan an.
Sie war noch bezaubernder, als er sie in Erinnerung hatte.
»Kann ich Ihnen behilflich sein, Sir?«
Townsend fuhr zusammen, drehte sich um und sah sich der 273
üppigen Abteilungsleiterin gegenüber.
»Nein, danke«, entgegnete er nervös. »Ich suche nur ein Geschenk für – für meinen Neffen.« Die Frau blickte ihn argwöhnisch an, und Townsend hielt nach einem Platz
Ausschau, wo die Abteilungsleiterin ihn nicht mehr sehen, er jedoch Susan im Auge behalten konnte.
Die Kundin brauchte schrecklich lange, sich zu entscheiden, ob sie den Baukasten nehmen sollte oder nicht. Susan mußte die Schachtel öffnen, um zu beweisen, daß der Inhalt hielt, was auf dem Deckel versprochen wurde. Sie holte einige der farbigen Teile heraus und versuchte vergeblich, sie zusammenzusetzen. Einige Minuten später ließ die Kundin Susan stehen, ohne den Baukasten gekauft zu haben.
Townsend wartete, bis die gestrenge Abteilungsleiterin sich einer anderen Kundin widmete, ehe er zu Susans Tisch ging.
Sie blickte auf und
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