Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
Vom Netzwerk:
hoffe, Sie hatten eine lohnende Reise nach Sydney, Mr.
    Townsend«, sagte sie, als sie ihm eine Abendzeitung anbot.
    »Sie hätte nicht lohnender sein können«, antwortete er.
    »Darf ich Sie einladen, heute mit mir zu Abend zu essen und 266
    auf meinen Erfolg anzustoßen?«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir«, sie betonte das Wort »Sir«, »aber ich fürchte, das verstößt gegen die Vorschriften der Fluggesellschaft.«
    »Verstößt es auch gegen die Vorschriften, Ihren Namen zu erfahren?«
    »Nein, Sir. Ich heiße Susan.« Wieder bedachte sie ihn mit ihrem Lächeln und ging weiter zur nächsten Reihe.
    Zurück in seiner Wohnung, machte Townsend sich als erstes ein Sardinensandwich. Er hatte erst einmal hineingebissen, als das Telefon läutete. Clive Jervis war am Apparat, der Seniorpartner der Anwaltskanzlei Jervis, Smith & Thomas. Clive machte sich immer noch Sorgen wegen gewisser Feinheiten des Vertrages, darunter die Kompensationsabkommen und Wertpapierabschreibungen.
    Kaum hatte Townsend den Hörer aufgelegt, läutete das
    Telefon erneut, und er führte ein längeres Gespräch mit Trevor Meacham, seinem Prokuristen, der 1,9 Millionen Pfund noch immer für einen zu hohen Preis hielt.
    »Ich habe keine Wahl«, erklärte ihm Townsend. »Wally
    Hacker hat ihm bereits ein Angebot in dieser Höhe gemacht.«
    »Aber Hacker kann es sich leisten, zuviel hinzublättern. Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß wir auf gestaffelter Bezahlung bestehen sollen – ausgehend von der diesjährigen Absatzhöhe, nicht vom Durchschnittsverkauf der vergangenen zehn Jahre.«
    »Warum?« fragte Townsend.
    »Weil die Chronicle Jahr für Jahr zwei bis drei Prozent Leser verloren hat. Beim Verkaufspreis und sämtlichen Vertragspunkten sollten wir die neuesten Verkaufszahlen zugrunde legen.«
    »Da pflichte ich Ihnen zwar bei, aber ich möchte nicht, daß die Verhandlungen daran scheitern.«
    »Das möchte ich natürlich auch nicht«, versicherte der 267
    Prokurist. »Aber ich legte auch keinen Wert darauf, daß wir bankrott gehen, nur weil Sie aus Sentimentalität zuviel bezahlt haben. Jedes Geschäft muß auf wirtschaftlichen Erwägungen basieren und darf nicht bloß deshalb abgeschlossen werden, weil Sie beweisen wollen, daß Sie so tüchtig sind, wie Ihr Vater es gewesen ist.«
    Eine Zeitlang schwiegen beide Männer.
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte Townsend schließlich. »Ich habe bereits Pläne, wie der Vertrieb der Chronicle sich reorganisieren und dadurch der Absatz verdoppeln läßt. Bereits in einem Jahr wird der Kaufpreis Ihnen günstig erscheinen, Trevor. Außerdem weiß ich, daß mein Vater diesen Kauf gebilligt hätte.« Er legte auf, bevor Trevor etwas entgegnen konnte.
    Der letzte Anruf kam kurz nach dreiundzwanzig Uhr von Bruce Kelly. Townsend war inzwischen in seinen Morgenrock geschlüpft, und die Sardinen hatten das halb aufgegessene Sandwich durchweicht.
    »Sir Somerset ist immer noch nervös«, warnte Kelly ihn.
    »Wieso? Ich hatte das Gefühl, daß die heutige Sitzung gar nicht besser hätte verlaufen können.«
    »Um die Sitzung geht es nicht. Nachdem Sie gegangen
    waren, hat Sir Colin Grant angerufen und fast eine halbe Stunde mit Sir Somerset geredet. Und Duncan Alexander ist offenbar nicht gerade Ihr Busenfreund.«
    Townsend hämmerte die Faust auf den Tisch. »Verdammt!«
    fluchte er. »Hören Sie gut zu, Bruce. Ich werde Ihnen jetzt sagen, wie Sie sich verhalten sollen. Sobald Colin Grants Name zur Sprache kommt, erinnern Sie Sir Somerset daran, daß von dem Zeitpunkt an, als Grant Vorstandsvorsitzender des Messenger wurde, die Verkaufszahlen dieser Zeitung von Woche zu Woche gesunken sind. Alexander übernehme ich selbst.«

    268
    Townsend war enttäuscht, weil Susan bei seinem nächsten Flug nach Sydney nicht zu sehen war. Als ein Steward ihm Kaffee einschenkte, fragte Townsend ihn, ob Susan für einen anderen Flug eingeteilt sei.
    »Nein, Sir«, antwortete der Mann. »Sie hat zum Letzten des vergangenen Monats gekündigt.«
    »Wissen Sie, wo sie jetzt arbeitet?«
    »Nein, Sir, leider nicht.« Der Steward bediente den nächsten Fluggast.
    Townsend verbrachte den Vormittag damit, sich von
    Duncan Alexander die Büros zeigen zu lassen. Duncan hielt das Gespräch in rein geschäftlichem Rahmen und versuchte gar nicht erst, besonders freundlich zu sein. Townsend wartete, bis sie allein im Fahrstuhl standen, ehe er sich an ihn wandte. »Vor vielen Jahren hast du mal zu mir

Weitere Kostenlose Bücher