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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Schreibtisch, auf dem die neueste Ausgabe der Times lag. Armstrong setzte sich und las Andrades langen Artikel über die Atombombe, und daß
    deutsche Wissenschaftler dem Rest der Welt in vieler Hinsicht noch weit voraus waren, obwohl Deutschland den Krieg
    verloren hatte.
    Wieder läutete das Telefon, doch Dick war immer noch
    verwundert, daß Sally dermaßen mit Anrufen eingedeckt wurde, bis er zum letzten Absatz des Artikels gelangte. »Der Schlüssel zu dieser Information befindet sich in den Händen von Captain Richard Armstrong, Träger des Kriegsverdienst-ordens, der die Übersetzungsrechte an sämtlichen Publikationen des renommierten Julius-Hahn-Imperiums besitzt.«
    Innerhalb von drei Tagen wurde aus der alten Phrase: »Ich werde auf Sie zurückkommen, Captain Armstrong«, ein: »Ich hoffe, wir können diesen Bedingungen entsprechen, Dick«.
    Armstrong machte sich daran, jene Verlage auszuwählen, denen er gestatten würde, seine Manuskripte herauszugeben und seine Zeitschriften zu vertreiben. Persönlichkeiten aus der Fleet Street, die ihn bisher geflissentlich übersehen hatten, luden ihn nun zum Lunch im Garricks ein, auch wenn sie –
    nach einer ausgiebigen Unterhaltung – nicht so weit gingen, ihm die Mitgliedschaft vorzuschlagen.
    Am Ende des Jahres zahlte Armstrong das Darlehen von
    tausend Pfund zurück, und Colonel Oakshott gelang es nun nicht mehr, Hahn weitere Lügengeschichten über unentschlossene Kunden und die immer schwierigere Marktsituation 375
    aufzutischen. Oakshott war froh, daß Hahn den neuen Bentley nicht sehen konnte, den Armstrong sich zugelegt hatte, weil der Dodge offenbar nicht mehr standesgemäß war. Benson trug jetzt eine elegante graue Chauffeurslivree und gab sich derart herablassend, als hätte er zuvor jahrelang in den Diensten eines Lords gestanden. Armstrongs derzeit größtes Problem war, passende neue Büroräume und qualifiziertes Personal zu finden, um mit der raschen Expansion seines Unternehmens Schritt halten zu können. Als die Stockwerke über und unter seinem Büro frei wurden, unterzeichnete er umgehend die Mietverträge.
    Beim jährlichen Treffen des Northstaffordshire Regiment im Cafe Royal stolperte Armstrong über Major Peter Wakeham.
    Er erfuhr, daß Peter eben erst aus der Armee entlassen worden war und im Personalbüro der Great Western Railway einen Job antreten wollte. Armstrong verbrachte den Rest des Abends damit, Peter von den rosigen Zukunftsaussichten bei
    Armstrong Communications zu überzeugen. Am darauf
    folgenden Montag trat Peter als Geschäftsführer in Armstrongs Dienste.
    Sobald er sich eingearbeitet hatte, unternahm Armstrong Reisen in alle Welt – von Montreal nach New York, von Tokio nach Christchurch – um Hahn-Manuskripte zu verkaufen, und stets verlangte er immense Vorschüsse. Das Geld zahlte er auf Konten bei verschiedenen Banken ein, bis nicht einmal mehr Sally ganz sicher sein konnte, wie hoch die Einlagen der Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt waren und auf welchen Banken sie lagen. Wann immer Dick zurück in
    England war, stellte er fest, daß es seine Mitarbeiter aufgrund der Personalknappheit nicht mehr schafften, die ständig steigende Zahl von Bestellungen zügig zu bearbeiten. Und Charlotte wurde es leid, sich von Dick bei seinen immer selteneren Besuchen zu Hause anhören zu müssen, wie groß die Kinder geworden seien.

    376
    Als Armstrong das Angebot erhielt, ein ganzes Bürohaus in der Fleet Street zu mieten, griff er sofort zu. Die neue Umgebung überzeugte selbst die skeptischsten Kunden vom Erfolg des Unternehmens. Gerüchte über Armstrongs
    Expansionskurs gelangten auch nach Berlin, doch Hahns Briefe mit der Forderung, ihm detaillierte Verkaufszahlen mitzuteilen, ihm Einblick in sämtliche Überseeverträge zu geben und ihm beglaubigte Kopien der Verträge zukommen zu lassen, wurden hartnäckig ignoriert.
    Colonel Oakshott erhielt die undankbare Aufgabe, Hahns wachsendes Mißtrauen auszuräumen, was Armstrongs
    Behauptung betraf, das Unternehmen habe Schwierigkeiten, auch nur die laufenden Kosten zu decken. Oakshott wurde zunehmend wie ein Botenjunge behandelt, obwohl er erst vor kurzem zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt worden war. Doch selbst nachdem Oakshott mit seiner Kündigung und Hahn über seine Londoner Anwälte mit der Auflösung ihrer Partnerschaft gedroht hatten, blieb Armstrong völlig ungerührt.
    Solange die Briten den Deutschen die Einreise verwehrten, konnte Hahn unmöglich

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