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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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wissenschaftlichen Manuskripten in deutscher Sprache. Bailey ließ die Texte umgehend übersetzen und erkannte rasch ihr Potential. Drei Tage später war Mr. Bailey wieder da: mit einem Scheck und einem unterschriebenen Vertrag für die kanadischen und französischen Rechte an allen 372
    drei Manuskripten. Armstrong zahlte den Scheck auf sein Konto ein, unterließ es jedoch, Julius Hahn von dieser Transaktion zu unterrichten.
    Dank Mr. Bailey hatte Dick zwei weitere Verträge mit
    Verlegern in Spanien und Belgien unterschrieben, als Charlotte sechs Wochen später mit Nicole auf dem Arm in Heathrow landete. Sie staunte, daß ihr Gatte einen großen Dodge erworben hatte, der von Benson chauffiert wurde. Dick verheimlichte Charlotte allerdings, daß der Wagen nur geleast war und daß er es sich nicht immer leisten konnte, Benson am Ende der Woche zu bezahlen.
    »Der Wagen macht Eindruck auf die Kunden«, erklärte
    Dick und versicherte Charlotte, daß die Geschäfte immer vielversprechender würden. Sie versuchte, darüber hinweg-zusehen, daß einige seiner Stories sich verändert hatten, während sie fort gewesen war, und daß die ungeöffneten braunen Kuverts immer noch in der Schublade lagen. Doch selbst Charlotte war beeindruckt, als Dick ihr erzählte, daß Colonel Oakshott zurück in London sei, ihn besucht und sich erkundigt habe, ob er jemanden kenne, der vielleicht einen Job für einen alten Soldaten hätte.
    Armstrong war der fünfte Ansprechpartner gewesen, an den Oakshott sich gewandt hatte; keiner der anderen hatte ihm seines Alters und seines hohen Ranges wegen etwas Passendes bieten können. Am Tag nach seinem Besuch bei Dick war Oakshott Vorstandsmitglied der Armstrong Communications, mit einem Jahresgehalt von tausend Pfund, auch wenn sein Monatsscheck nicht immer gleich bei der ersten Einreichung gedeckt war.
    Nachdem die ersten drei Manuskripte in Kanada, Frank-
    reich, Belgien und Spanien veröffentlicht worden waren, stiegen immer mehr ausländische Verleger auf dem richtigen Stockwerk aus dem Fahrstuhl und verließen einige Zeit später Dicks Büro mit langen, maschinegeschriebenen Listen

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    sämtlicher Bücher, deren Rechte bei den Armstrong
    Communications erhältlich waren.
    Je mehr Verträge Armstrong abschloß, desto seltener flog er nach Berlin; statt dessen schickte er Colonel Oakshott – einmal mit der keineswegs beneidenswerten Aufgabe, Julius Hahn zu erklären, weshalb es mit den Umsätzen so schleppend verlief.
    Oakshott glaubte weiterhin alles, was Armstrong ihm auftischte
    – hatten sie nicht als Offiziere im selben Regiment gedient?
    Gleiches galt eine Zeitlang auch noch für Julius Hahn.
    Doch trotz der vereinzelten Vertragsabschlüsse mit aus-ländischen Verlagen, war es Armstrong noch immer nicht gelungen, mit einem führenden britischen Verleger ins Geschäft zu kommen. Nach Monaten des wiederholten »Ich werde auf Sie zurückkommen, Captain Armstrong«, fragte Dick sich ernsthaft, wie lange es noch dauern mochte, bis er es schaffte, jene Tür zu öffnen, die ihm gestatten würde, Teil des britischen Verlags-Establishments zu werden.
    An einem Vormittag im Oktober, als Armstrong hinüber zu den gewaltigen Gebäuden des Globe und des Citizen blickte –
    den beiden populärsten Tageszeitungen Englands –, machte Sally ihn darauf aufmerksam, daß ein Journalist der Times am Apparat sei. Armstrong nickte.
    »Ich stelle Sie zu Captain Armstrong durch«, sagte Sally in den Hörer.
    Armstrong durchquerte das Zimmer und nahm ihr den Hörer aus der Hand. »Hier Dick Armstrong, Direktor von Armstrong Communications. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich bin Neville Andrade, Redakteur für Wissenschaft und Forschung bei der Times. Ich bin vor kurzem auf die französische Ausgabe einer der Publikationen Julius Hahns gestoßen: Die Deutschen und die Atombombe. Nun interessiert mich, wie viele andere Titel zur Zeit übersetzt werden.« Eine Stunde später legte Armstrong den Hörer auf die Gabel, nachdem er Andrade seine Lebensgeschichte erzählt und 374
    versprochen hatte, sein Chauffeur würde ihm bis Mittag eine Liste sämtlicher Titel bringen.
    Als Dick am nächsten Morgen spät ins Büro kam, weil in London ›Erbsensuppe‹ herrschte, wie die Einwohner der Stadt es gern bezeichneten, berichtete Sally ihrem Chef, daß sie innerhalb von zwanzig Minuten sieben Anrufe entgegengenommen habe. Als gleich darauf das Telefon bereits wieder läutete, deutete sie auf Dicks

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