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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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mehrere der regelmäßigeren Besucher Londons und New Yorks in die Savile Row und die Fifth Avenue begeben, um sich neu einzukleiden. Armstrong vermutete allerdings, daß die Burschen sich auf den Rückflügen mit der Aeroflot wieder umzogen, ehe sie in Moskau landeten.
    Zwei Geschäftsleute schlenderten ins Restaurant, in ein Gespräch vertieft. Armstrong kannte einen der beiden, konnte sich aber nicht an seinen Namen erinnern. Nach den beiden Geschäftsleuten erschien eine aufregend schöne Dame in Begleitung zweier Herren. Daß eine Frau im Grill lunchte, war ein ungewöhnlicher Anblick, und Dick beobachtete sie
    verstohlen, als sie in die Nische neben der seinen geführt wurde.
    Der Ober riß ihn aus seinen Gedanken. »Ihr Gast ist soeben eingetroffen, Sir.«
    Armstrong erhob sich, um einem Herrn die Hand zu geben, den man ohne weiteres für den kaufmännischen Direktor einer britischen Firma halten konnte, und dem man offensichtlich nicht erklären mußte, wo die Savile Row war. Armstrong bestellte zwei Wodka.
    »Wie war Ihr Flug?« erkundigte er sich auf russisch.
    »Nicht sehr angenehm, Towarischtsch«, antwortete
    Waltscheck. »Im Gegensatz zu Ihnen habe ich keine Wahl, als mit Aeroflot zu fliegen. Falls Sie diese Fluglinie je nehmen müssen, kann ich Ihnen nur raten, Schlaftabletten einzustecken.
    Und essen Sie ja nichts von dem, was Ihnen während des Flugs angeboten wird.«
    Armstrong lachte. »Wie geht es Oberst Tulpanow?«

    392
    » General Tulpanow steht kurz vor der Ernennung zur Nummer zwei des KGB. Er möchte, daß Sie Brigadegeneral Forsdyke ausrichten, daß er rangmäßig immer noch über ihm steht.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein«, versicherte Armstrong.
    »Gibt es sonst noch irgendwelche Veränderungen an der Spitze, von denen ich wissen sollte?«
    »Im Augenblick nicht.« Waltschek machte eine Pause.
    »Allerdings vermute ich, daß Towarischtsch Chruschtschow nicht mehr sehr lange im Amt bleiben wird.«
    »Könnte es dann nicht sein, daß auch Sie Ihren Schreibtisch räumen müssen?« Armstrong blickte ihm direkt in die Augen.
    »Nicht, solange Tulpanow mein Chef bleibt.«
    »Wer, glauben Sie, wird Chruschtschows Nachfolger?«
    »Ich würde sagen, Breschnew«, antwortete der Besucher.
    »Doch da Tulpanow Akten über jeden möglichen Kandidaten angelegt hat, wird keiner auch nur versuchen, sein Amt einem anderen zu geben.«
    Armstrong lächelte bei dem Gedanken, daß Tulpanow sich gegen jede Eventualität abgesichert hatte.
    Ein Kellner stellte einen weiteren Wodka vor seinen Gast.
    »Der General spricht in den höchsten Tönen von Ihnen«, sagte Waltschek, nachdem der Kellner gegangen war. »Zweifellos wird Ihre Position noch einflußreicher, wenn seine Ernennung erst offiziell ist.« Waltschek machte eine Pause und studierte die Speisekarte; dann gab er einem herbeigeeilten Ober seine Bestellung auf englisch. »Sagen Sie mal«, fuhr Waltschek fort, als sie wieder allein waren, »warum spricht General Tulpanow immer als Lubji von Ihnen?«
    »Ist dieser Deckname nicht so gut wie jeder andere?«
    Armstrong zuckte die Schultern.
    »Aber Sie sind kein Russe.«
    »Nein, bin ich nicht«, antwortete Armstrong fest.
    »Aber Sie sind auch kein Engländer, Towarischtsch, nicht 393
    wahr?«
    »Ich bin englischer als die Engländer.« Diese Antwort brachte Dicks Gast vorerst zum Verstummen, zumal eine Platte mit Räucherlachs vor ihn gestellt wurde.
    Waltschek hatte den ersten Gang beendet und schnitt ein nur leicht angebratenes Steak an, als er mit dem wahren Grund seines Besuchs herausrückte.
    »Das Nationale Wissenschaftliche Institut möchte ein Buch über seine Leistungen in der Weltraumforschung herausgeben«, sagte er und wählte einen Dijon-Senf. »Der Direktor des Instituts ist der Ansicht, daß Präsident Kennedy für sein NASA-Programm viel zu oft zu Unrecht gelobt wird, wo doch jeder weiß, daß es die Sowjetunion war, die den ersten Menschen ins All geschossen hat. Wir haben ein Dokument vorbereitet, das unsere Leistungen auf diesem Gebiet
    genauestens auflistet – von der Gründung der Raumfahrt-akademie bis zu den kürzlich gewonnenen neuen technischen Erkenntnissen. Außerdem habe ich ein Manuskript von etwa einer Million Anschlägen bei mir, das von den führenden Wissenschaftlern der Akademie verfaßt wurde, dazu hundert Fotos, die erst im vergangenen Monat gemacht wurden, sowie detaillierte Diagramme und Entwürfe für Luna IV und V.«
    Armstrong versuchte gar nicht erst,

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