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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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auszuladen.
    Townsend wollte ihm wutentbrannt hinterher, doch Kate nahm seine Hand. »Bleiben Sie ruhig sitzen, und überlassen Sie das mir«, sagte sie bestimmt.
    Keith konnte das Gespräch nicht hören, das Kate und der Fahrer hinter dem Wagen führten, doch es dauerte nicht lange und er sah, daß das Gepäck wieder eingeladen wurde.
    Als Kate sich wieder neben ihn setzte, murmelte er:
    »Danke.«
    »Danken Sie nicht mir, sondern ihm«, wisperte Kate.
    Der Mann fuhr los, bog an der Ampel links ab und reihte sich in den morgendlichen Verkehr ein. Erleichtert sah 407
    Armstrong, daß um diese Zeit nicht allzu viele Wagen aus London heraus fuhren, im Gegensatz zu den Stoßstangen-an-Stoßstangen-Schlangen, die in die Hauptstadt hinein wollten.
    »Ich muß Downer noch einmal anrufen, sobald wir am
    Flughafen sind«, sagte Townsend leise.
    »Wieso?« fragte Kate.
    »Ich würde gern mit dem Arzt meiner Mutter in Melbourne reden, ehe wir losfliegen, aber ich habe seine Nummer nicht.«
    Kate nickte. Townsend trommelte mit den Fingerspitzen nervös ans Fenster und versuchte, sich genau an sein letztes Beisammensein mit seiner Mutter zu erinnern. Er hatte ihr von der möglichen Übernahme der West Riding Group erzählt, und sie hatte mit ihren üblichen klugen Fragen reagiert. Nach dem Dinner hatte er sie verlassen, ihr zuvor jedoch versprochen, sie gleich nach Abschluß des Geschäfts von Leeds aus anzurufen.
    »Und wer ist das Mädchen, das du mitnimmst?« hatte sie gefragt. Keith war ihr ausgewichen, doch er wußte, daß er sie nicht hatte täuschen können. Er blickte zu Kate hinüber und hätte sehr gern ihre Hand genommen, doch sie machte einen abwesenden Eindruck. Keiner sprach, bis sie am Flughafen angekommen waren. Als der Wagen vor der Abflughalle hielt, sprang Townsend hinaus, um einen Handkarren zu holen, während der Fahrer das Gepäck auslud. Sobald es auf das Wägelchen geladen war, gab Townsend ihm ein sehr groß-
    zügiges Trinkgeld und bedankte sich mehrmals. Dann schob er das Wägelchen, so schnell er konnte, durch die Halle zum Check-In. Kate folgte ihm dichtauf.
    »Sind wir noch rechtzeitig für den Flug nach Melbourne?«
    erkundigte sich Townsend und legte seinen Reisepaß auf den Check-in-Schalter der Quantas.
    »Ja, Mr. Townsend«, beruhigte ihn das Mädchen hinter dem Schalter, nachdem sie seinen Reisepaß aufgeschlagen hatte.
    »Der Hochkommissar hat angerufen und zwei Tickets für Sie reservieren lassen, eines auf Ihren Namen und eines auf den 408
    Namen Kate Tulloh.«
    »Das bin ich.« Kate schob ihren Reisepaß über den Schalter.
    »Sie sitzen in der ersten Klasse auf den Plätzen 3 D und 3 E.
    Würden Sie so freundlich sein, sich direkt zum Flugsteig siebzehn zu begeben? Die Passagiere werden jeden Augenblick gebeten, an Bord zu gehen.«
    Kaum waren Keith und Kate in der Abflughalle angelangt, als die Fluggäste der Touristenklasse aufgefordert wurden, an Bord zu gehen. Townsend überließ es Kate, sie einzuchecken, während er ein Telefon suchte. Er mußte sich als dritter an dem einzigen Telefon anstellen, bis er endlich Henrys Privatnummer wählen konnte. Besetzt. Keith versuchte es noch dreimal, doch stets war nur das Besetztzeichen zu hören. Als er gerade die Nummer auf dem Briefkopf des Hochkommissars wählte, ertönte aus der Lautsprecheranlage der letzte Aufruf für den Quantas-Flug. Am anderen Ende der Leitung begann beim Hochkommissar das Telefon zu läuten, doch Townsend sah, daß Flugsteig siebzehn bereits leer war, von Kate abgesehen.
    Er winkte ihr, an Bord zu gehen.
    Für kurze Zeit ließ Keith das Telefon noch läuten, doch als immer noch niemand den Hörer abnahm, hängte er ein und eilte Kate hinterher, die vor der Flugzeugtür wartete. Die Tür schloß sich sofort, kaum daß die beiden an Bord waren.
    »Konnten Sie ihn erreichen?« Kate schnallte sich an.
    »Nein«, antwortete Townsend. »Bei Henry war dauernd
    besetzt, und der Hochkommissar ging nicht ans Telefon.«
    Kate schwieg, während das Flugzeug in Richtung Startbahn rollte. Als die Maschine noch einmal kurz anhielt, sagte sie:
    »Während Sie am Telefon waren, habe ich nachgedacht. Irgend etwas stimmt da nicht.«
    Das Flugzeug rollte nun mit zunehmender Geschwindigkeit über die Startbahn. Auch Townsend schnallte sich nun an.
    »Was meinen Sie damit?« fragte er.
    »Die vergangene Stunde«, sagte Kate.

    409
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Fangen wir mit meinem Ticket an.«
    Keith blinzelte verwirrt. »Ihr

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