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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Henry als erstes.
    »Meiner Mutter fehlt nichts«, entgegnete Townsend scharf.
    »Wa-as? Aber…«
    »Ich komme mit der nächsten Maschine zurück. Morgen
    abend bin ich in Leeds.«
    »Nicht nötig, alter Junge«, versicherte Henry ihm leicht verwirrt. »Shuttleworth hat bereits unterzeichnet.«
    »Aber ich habe den Vertrag noch nicht unterschrieben!« gab Townsend zu bedenken.
    »Nein, aber das hat ja dein Bevollmächtigter in deinem Namen getan«, erklärte Henry. »Und ich kann dir versichern, daß alles absolut vollkommen in Ordnung war.«
    »Mein Bevollmächtigter?«
    »Ja, du weißt schon,« ein Mr. Richard Armstrong. Ich habe seinen Scheck über die hundertzwanzigtausend Pfund kurz vor der Mittagspause bei der Bank eingelöst. Du siehst, es ist also wirklich nicht nötig, daß du noch einmal die weite Reise machst. Die WRG gehört jetzt dir.«
    Townsend schmetterte den Hörer auf die Gabel und drehte sich zu Kate um. »Ich fliege weiter nach Sydney. Sie aber möchte ich bitten, daß Sie nach London zurückkehren und alles über einen gewissen Richard Armstrong herausfinden.«
    »So also heißt der Mann, der im Savoy in der Nische neben uns saß.«
    »Sieht ganz so aus!« Townsend spuckte die Worte regel-415
    recht hervor.
    »Und er ist jetzt der Besitzer der West Riding Group?«
    »Ja.«
    »Können Sie denn nichts dagegen unternehmen?«
    »Ich könnte ihn wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen, ja, sogar Betrug belangen, aber das würde Jahre in Anspruch nehmen. Und jemand, der sich so viel Mühe macht, wird dafür gesorgt haben, daß er nach den Buchstaben des Gesetzes handelt. Und eines ist sicher: Shuttleworth wird ganz bestimmt nicht vor Gericht aussagen.«
    Kate runzelte die Stirn. »Tja, dann sehe ich wahrhaftig keinen Sinn, daß ich jetzt nach London zurückfliege. Ich schätze, das war erst der Auftakt Ihrer Schlacht gegen Mr.
    Richard Armstrong. Wir können genauso gut in Bombay
    übernachten. Ich war noch nie in Indien«, fügte sie hinzu.
    Townsend blickte sie an, schwieg jedoch, bis er einen Flugkapitän der TWA in ihre Richtung kommen sah.
    »Was ist das beste Hotel in Bombay?« fragte er ihn.
    Der Kapitän blieb stehen. »Nach allem, was ich gehört habe, ist das Grand Palace eine Klasse für sich. Aber ich selbst bin noch nie dort abgestiegen«, erwiderte er.
    Townsend bedankte sich und schob ihr Gepäck zum
    Ausgang. In dem Moment, als sie die Ankunftshalle verließen, fing es zu regnen an.
    Townsend lud ihre Sachen in ein wartendes, alters-
    schwaches Taxi, das in jedem anderen Land längst aus dem Verkehr gezogen worden wäre. Dann ließ er sich neben Kate auf den Rücksitz fallen, und die lange Fahrt nach Bombay begann. Zwar funktionierten einige Straßenlaternen, nicht aber die Scheinwerfer des Taxis, ebensowenig wie die Scheiben-wischer, und der Taxifahrer hatte offenbar keine Ahnung, wie er die Gänge einlegen mußte. Dafür bestätigte er seinen Fahrgästen alle paar Minuten, daß das Grand Palace Spitzenklasse sei.

    416
    Als sie schließlich in die Einfahrt des Hotels einbogen, zuckte ein Blitz auf, dem fast unmittelbar ein heftiger Donner-schlag folgte. Keith mußte zugeben, daß zumindest das mit Ornamenten reich verzierte weiße Gebäude groß und palast-
    ähnlich war, wenngleich ein Reisender mit mehr Erfahrung vermutlich das Adjektiv »leicht verfallen« hinzugefügt hätte.
    »Willkommen«, wurden sie im marmorgefliesten Foyer von einem Herrn in modischem dunklem Anzug begrüßt. »Mein Name ist Baht. Ich bin der Hoteldirektor.« Er verbeugte sich tief. »Darf ich fragen, auf welche Namen Sie gebucht haben?«
    »Wir haben keine Reservierung, aber wir brauchen zwei Zimmer«, erklärte ihm Keith.
    »Das ist höchst bedauerlich« entgegnete Mr. Baht, »soviel ich weiß, sind wir für diese Nacht ausgebucht. Doch lassen Sie mich nachsehen.« Er bedeutete Keith und Kate, ihm zur Anmeldung zu folgen, und sprach dort kurz mit dem Angestellten, der immer wieder den Kopf schüttelte. Schließlich griff Mr.
    Baht selbst nach dem Reservierungsbuch und studierte es eingehend, ehe er sich wieder den potentiellen Gästen zuwandte.
    »Es tut mir wirklich sehr leid, aber es ist nur noch ein einziges Schlafzimmer frei.« Er drückte die Handflächen zusammen, so, als hoffte er, ein Gebet könnte dieses eine Zimmer wie durch ein Wunder in zwei verwandeln. »Und ich fürchte…«
    »Sie fürchten was?« wollte Keith wissen.
    »Es ist die Fürstensuite, Sahib.«
    »Wie passend«, sagte Kate, an

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