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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Uhr siebenundvierzig im Hauptbahnhof von Leeds eintrifft. Das läßt ihnen genügend Zeit, um zwölf Uhr im Queen’s Hotel zu 401
    sein.«
    »Wir müssen Townsend also zwischen jetzt und sieben Uhr dreißig morgen irgendwie davon abhalten, in den Zug nach Leeds zu steigen.« Armstrong schaute sich um, doch keiner der anderen wirkte besonders zuversichtlich. »Und wir müssen uns etwas wirklich Gutes einfallen lassen. Townsend ist um einiges gewitzter als Julius Hahn. Und ich habe das Gefühl, daß auch Miß Tulloh keineswegs auf den Kopf gefallen ist.«
    Wieder setzte längeres Schweigen ein, bis Sally sich
    schließlich zu Wort meldete. »Vielleicht ist es nicht gerade ein Geistesblitz, aber ich habe herausgefunden, daß Townsend sich in England aufhielt, als sein Vater starb.«
    »Na und?« fragte Armstrong.

    402
    DAILY MIRROR

17. Oktober 1964
    Wilsons erstes Versprechen:
    »Es ist unser Job zu regieren, und das werden wir.«

    Keith hatte Kate gebeten, um sieben Uhr im Palm Court mit ihm zu frühstücken. Er saß an einem Ecktisch und vertiefte sich in die Times. Bald wurde ihm klar, weshalb diese Zeitung so gut wie keinen Gewinn machte, und es wunderte ihn, daß die Astors sie nicht einstellten; denn niemand würde eine so langweilige Zeitung kaufen wollen, nach der ohnehin immer weniger Leser griffen. Keith trank schwarzen Kaffee, wandte sich vom Leitartikel ab und blickte vor sich hin. Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu Kate. Sie blieb distanziert und professionell, so daß Keith sich bereits fragte, ob es einen anderen Mann in ihrem Leben gab und ob es dumm von ihm gewesen war, sie um ihre Begleitung zu bitten.
    Kurz nach sieben setzte Kate sich zu ihm an den Tisch. Sie hatte den Guardian mitgebracht. Nicht gerade die beste Art und Weise, den Tag zu beginnen, ging es Keith durch den Kopf, obwohl er sich eingestehen mußte, daß er bei Kates Anblick noch immer die gleiche Erregung empfand wie an dem Tag, als er sie zum erstenmal gesehen hatte.
    »Wie geht’s Ihnen heute morgen?« erkundigte sie sich.
    »Könnte nicht besser sein.«
    »Und ist es der ideale Tag für ein gutes Geschäft?« fragte sie lächelnd.
    »O ja. Ich habe das Gefühl, morgen um diese Zeit gehört mir meine erste Zeitung in England.«
    Ein Kellner schenkte Kate eine Tasse Kaffee mit Milch ein.
    Sie war beeindruckt, daß der Mann nicht zu fragen brauchte, wie sie ihren Kaffee mochte, obwohl sie sich erst einen Tag im 403
    Hotel aufhielt.
    »Henry Wolstenholme hat gestern abend angerufen«,
    erzählte Keith. »Kurz bevor ich zu Bett ging. Er hatte bereits mit Shuttleworth gesprochen. Wenn wir in Leeds eintreffen, haben die Anwälte die Verträge schon unterschriftsfertig.«
    »Ist die ganze Sache nicht ziemlich riskant? Sie haben ja noch nicht einmal die Druckerpressen gesehen.«
    »Nein, aber ich habe die Klausel einfügen lassen, daß ich unter bestimmten Umständen innerhalb von neunzig Tagen vom Vertrag zurücktreten kann. Machen Sie sich also darauf gefaßt, einige Zeit in Nordengland zu verbringen. Es soll dort zu dieser Jahreszeit ziemlich ›frisch‹ sein, wie die Leute es nennen.«
    »Eine Nachricht für Mr. Townsend!« stand auf einem
    Schild, das ein Page herumtrug. Er kam zum Tisch, nachdem Keith die Hand gehoben hatte. »Ich habe eine Nachricht für Sie, Sir.« Er reichte ihm einen Briefumschlag.
    Keith riß ihn auf und zog ein Blatt Papier mit dem Briefkopf und der Krone des australischen Hochkommissars heraus.
    »Bitte rufen Sie mich sofort an. Dringend!« Die gekritzelten Zeilen waren mit »Alexander Downer« unterschrieben.
    Keith zeigte Kate die Nachricht. Sie runzelte die Stirn.
    »Kennen Sie Downer?«
    »Ich bin ihm ein einziges Mal begegnet, beim Melbourne Cup«, erwiderte Keith. »Aber das war lange, ehe er
    Hochkommissar wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich an mich erinnert.«
    »Was kann er schon so früh am Morgen wollen?« wunderte sich Kate.
    »Keine Ahnung. Vielleicht möchte er wissen, weshalb ich seine Einladung zum heutigen Dinner abgelehnt habe.« Keith lachte. »Wir können ihm nach unserer Rückkehr aus dem Norden immer noch einen Besuch abstatten. Trotzdem sollte ich lieber versuchen, mit ihm zu sprechen, ehe wir nach Leeds 404
    fahren. Vielleicht ist es ja doch etwas Wichtiges.« Er stand auf.
    »Ich kann es nicht erwarten, bis es Autotelefone gibt.«
    »Ich gehe noch rasch hinauf in mein Zimmer«, sagte Kate.
    »Kurz vor halb acht bin ich im Foyer.«
    »Gut«, erwiderte Keith

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