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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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spielt. Aber so, wie Sie Ihre Frage formuliert haben, Keith, hab’ ich das Gefühl, daß ich nicht mal den Zug nach Greenwich nehmen werde, der mich nach Hause bringt.«
    »Ihr Gefühl trügt Sie nicht, Tom. Bis Montagmorgen haben wir sehr viel zu tun, wenn ich der nächste Eigentümer des New York Star werden möchte.«
    »Womit fange ich an?«
    »Mit einem Kaufvertrag, der genau überprüft werden muß, bevor ich ihn unterschreibe. Dann hätte ich gern, daß Sie ein Geschäft mit der einen Person abschließen, die das alles ermöglichen kann …« Nachdem Keith schließlich aufgelegt hatte, lehnte er sich in seinem Sessel zurück und blickte auf das kleine rote Buch, das ihn die vergangene Nacht wachgehalten hatte. Augenblicke später bückte er sich danach und schlug die Seite siebenundvierzig auf.
    Zum erstenmal im Leben war Keith für seine Ausbildung in Oxford dankbar.

    605
    NEW YORK TIMES

11. Oktober 1986

Star Wars
    Armstrong unterzeichnete den Kaufvertrag; dann wurde seine Unterschrift von Russell beglaubigt.
    Lloyd Summers lächelte, seit er am Morgen im Trump
    Tower eingetroffen war. Nun sprang er fast aus seinem Sessel, als auch Russell seinen Namenszug unter den Vertrag für das Haus Nummer 147 am Lower Broadway setzte. Summers
    streckte Armstrong die Hand entgegen. »Ich danke Ihnen, Herr Vorsitzender. Ich freue mich ungemein darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen«, entgegnete Armstrong und schüttelte ihm die Hand.
    Summers verbeugte sich tief in Armstrongs Richtung, dann nicht ganz so tief vor Russell. Er steckte den Vertrag und den Scheck über dreihunderttausend Dollar ein und ging zur Tür.
    Ehe er öffnete, drehte er sich noch einmal um und sagte: »Sie werden es nie bereuen.«
    Kaum war die Tür geschlossen, brummte Russell: »Ich
    fürchte, das werden Sie sehr wohl, Dick. Wieso haben Sie Ihren Entschluß geändert?«
    »Mir blieb keine Wahl, nachdem ich herausgefunden hatte, was Townsend im Schilde führt.«
    »Drei Millionen zum Fenster hinausgeworfen!« brummte
    der Anwalt.
    »Dreihunderttausend«, berichtigte Armstrong.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich mag ja die Anzahlung geleistet haben, aber ich habe keineswegs die Absicht, den verdammten Bau zu kaufen.«
    »Aber Summers wird Sie verklagen, wenn Sie das Geschäft 606
    nicht innerhalb von dreißig Tagen zu Ende führen.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Armstrong.
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Weil Sie in zwei Wochen Summers’ Anwalt anrufen und
    ihm mitteilen werden, wie entsetzt ich war, als ich herausfand, daß sein Mandant einen separaten Mietvertrag für ein
    Penthouseapartment über der Galerie unterschrieben hatte, das er mir gegenüber als Dachgeschoß bezeichnete.«
    »Das können wir unmöglich beweisen!«
    Armstrong zog eine kleine Tonbandkassette aus der
    Brusttasche und reichte sie Russell. »Es wird sich vielleicht als einfacher herausstellen, als Sie glauben.«
    »Aber es könnte sein, daß die Gerichte die Kassette nicht als Beweismittel anerkennen.«
    »Dann werden Sie wohl nachfragen müssen, was mit den
    sechshunderttausend Dollar geschehen sollte, welche die Makler Summers zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis zahlen wollten.«
    »Das wird er abstreiten, vor allem, wenn Sie den Vertrag nicht einhalten.«
    Armstrong rieb sich das Kinn. »Na ja, dann gibt es immer noch eine letzte Möglichkeit.« Er öffnete eine Lade seines Schreibtisches und zog eine Pseudotitelseite des Star heraus.
    Die Schlagzeile lautete: »LLOYD SUMMERS WEGEN
    BETRUGES ANGEKLAGT.«
    »Er wird nur eine weitere gerichtliche Verfügung
    erwirken!«
    »Wenn er die Innenseiten gelesen hat, nicht mehr.«
    »Aber bis es zur Verhandlung kommt, ist das längst Schnee von gestern.«
    »Nicht, solange ich Eigentümer des Star bin!«

    »Wie lange wird das alles dauern?« fragte Townsend.
    »Ich schätze, zwanzig Minuten«, antwortete Tom.

    607
    »Und wie viele Leute haben Sie dafür verpflichtet?«
    »Knapp über zweihundert.«
    »Wird das genügen?«
    »Hoffen wir’s. Zu mehr hat die Zeit nicht gereicht.«
    »Wissen die Leute, was man von ihnen erwartet?«
    »Ganz sicher. Ich habe gestern abend mehrere Proben mit ihnen veranstaltet. Trotzdem möchte ich, daß Sie vor Beginn der Versammlung eine Rede vor den Leuten halten.«
    »Und was ist mit der Hauptdarstellerin? Hat sie auch
    geprobt?« fragte Townsend.
    »Das war nicht nötig«, erwiderte Tom. »Es ist beinahe so, als hätte

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