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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Hand.

    599
    Armstrong schüttelte sie. Ohne sich von Angela zu
    verabschieden, stieg er in den Wagen. Russell hatte einen großen gelben Notizblock auf den Knien aufgeschlagen und hielt einen Kugelschreiber in der Hand. »Haben Sie sämtliche Antworten?« erkundigte sich Armstrong, noch ehe der
    Chauffeur auch nur den Schlüssel im Zündschloß gedreht hatte.
    Dick wandte sich um und winkte Summers zu, als der Wagen vom Bordstein fuhr.
    »Ja«, erwiderte Russell und blickte auf seinen Block.
    »Erstens, Mrs, Summers ist derzeit Präsidentin der Stiftung.
    Ihren Sohn hat sie vor sechs Jahren zum Direktor ernannt.«
    Armstrong nickte. »Zweitens, im vergangenen Jahr hat die Stiftung gut eine Million Dollar der Gewinne des Star ausgegeben.«
    Armstrong umklammerte die Armlehne. »Wie, in drei
    Teufels Namen, haben diese Leute das denngeschafft?«
    »Tja, Summers bezieht ein Jahresgehalt von hundertfünfzigtausend Dollar.« Russell hob den Blick von seinen Notizen.
    »Irgendwie ist es ihm gelungen, sein Spesenkonto mit zwei-hundertvierzigtausend Dollar zu belasten, und das jedes Jahr –
    seit vier Jahren.«
    Armstrong spürte, wie sein Pulsschlag in die Höhe schnellte.
    »Wie kommt der Kerl damit bloß durch?« murmelte er, gerade als sie einen weißen BMW überholten. Dick hätte schwören können, den Wagen schon mal irgendwo gesehen zu haben. Er drehte sich um und starrte auf das Auto.
    »Ich vermute, daß Summers’ Mutter nicht allzu viele Fragen stellt.«
    »Wie bitte?«
    »Ich vermute, daß seine Mutter nicht allzu viele Fragen stellt«, wiederholte er.
    »Aber was ist mit dem Vorstand des Star? Es ist doch seine Pflicht, alle geschäftlichen Transaktionen zu überwachen. Von den Aktionären ganz zu schweigen.«

    600
    »Jemand hat die Sache bei der letztjährigen Hauptver-
    sammlung zur Sprache gebracht.« Russell konsultierte seine Notizen. »Aber der Vorsitzende versicherte – ich zitiere wörtlich –: ›Die Leser des Star sind uneingeschränkt dafür, daß die Zeitung sich mit der Förderung der Kultur in unserer großartigen Stadt befaßt‹.«
    »Der Förderung der was?« fragte Armstrong.
    »Der Kultur«, wiederholte Russell.
    »Und was ist mit dem Gebäude?« Armstrong deutete aus
    dem Rückfenster.
    »Ein neues Management ist nicht dazu verpflichtet, ein anderes Gebäude zu erstehen, sobald der Mietvertrag für das alte ausläuft – was am 31. Dezember zum Beginn des neuen Quartals der Fall ist.«
    Zum erstenmal an diesem Vormittag lächelte Armstrong.
    »Ich muß Sie allerdings warnen«, sagte Russell. »Ich
    glaube, Summers wird noch vor der Hauptversammlung am Montag davon überzeugt werden müssen, daß Sie das Haus gekauft haben. Denn als Treuhänder könnte er selbst im letzten Moment noch seine fünf Prozent jemand anderem überlassen.«
    »Dann schicken Sie ihm zwei Kopien eines Vertrags, die nur noch unterschrieben werden müssen. Das wird ihn bis Montag früh bei Laune halten.«
    Russell sah nicht sehr überzeugt aus.

    Als der BMW zum Carlyle zurückkehrte, wartete Townsend bereits auf dem Bürgersteig. Er setzte sich neben den Chauffeur und fragte: »Wohin haben Sie das Mädchen
    gebracht?«
    »Nach Soho am Lower Broadway«, antwortete der
    Chauffeur.
    »Dann fahren Sie mich ebenfalls dorthin«, wies Townsend ihn an. Der Chauffeur fädelte den Wagen in den Verkehr auf der Fifth Avenue ein und fragte sich immer noch, was Mr.

    601
    Townsend in diesem Mädchen sah. Zwischen den beiden
    mußte irgend etwas laufen, von dem er keine Ahnung hatte.
    Vielleicht war sie sehr einflußreich oder vermögend.
    Als der BMW zum Lower Broadway abbog, entging
    Townsend natürlich nicht der Anblick der Pullmanlimousine, die vor einem Gebäude stand, das – wie ein großes Schild im Schaufenster verkündete – zu verkaufen war. »Parken Sie auf dieser Straßenseite etwa fünfzig Meter vor dem Haus, bei dem Sie die Dame aussteigen ließen«, befahl Townsend.
    Während der Chauffeur die Handbremse zog, spähte
    Townsend über die Schulter und fragte: »Können Sie die Telefonnummern auf den Schildern lesen?«
    »Es sind zwei Schilder, Sir, mit verschiedenen Nummern.«
    »Ich brauche beide«, sagte Townsend. Der Chauffeur las die Nummern laut vor, und Keith notierte sie sich auf der Rückseite eines Fünfdollarscheins. Dann griff er nach dem Autotelefon und wählte die erste Nummer.
    Eine Stimme meldete sich mit: »Guten Morgen. Hier Wood, Knight und Levy. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Townsend

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