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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Zeitschrift der Welt. Allein ihr Umsatz hat im vergangenen Jahr eine Milliarde Dollar erreicht, und das Gesamtunternehmen hat einen Gewinn von mehr als einhundert Millionen Dollar erwirtschaftet. Die Multi Media ist ein wahrer Goldesel.«
    »Für den Sinclair als Gegenwert vermutlich das Tischlein-deck-dich erwartet«, gab Tom zu bedenken. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie Armstrong darauf hoffen kann, bei einem Kaufpreis von zwei Milliarden Profit zu machen – erst recht, wenn er riesige Kredite aufnehmen muß, um sich das Kapital zu beschaffen.«
    »Ganz einfach – indem er weitere liquide Mittel erwirtschaftet«, erwiderte Townsend. »Multi Media läuft ja seit Jahren sozusagen wie von selbst. Um an die notwendigen 646
    Aktiva zu kommen, würde ich beispielsweise einige nicht so einträgliche Tochtergesellschaften abstoßen und den
    Veräußerungserlös in gewinnbringendere Unternehmen investieren. Mit einem solchen Konzept könnte man auch private Kapitalanleger für diese Transaktion gewinnen.«
    »Aber Sie müssen sich momentan um mehr als genug
    andere Dinge kümmern, als daß Sie an eine weitere Übernahme denken könnten«, mahnte Tom. »Sie haben eben erst den Streik beim New York Star beigelegt. Und vergessen Sie nicht, daß die Bank Ihnen geraten hat, erst einmal abzuwarten, bis Ihre wirtschaftliche Lage gefestigt ist.«
    »Sie wissen, was ich von Bankern halte«, brummte Townsend. »Der Globe, der Star und meine sämtlichen australischen Unternehmen machen Gewinn, und eine Gelegenheit wie diese bekomme ich vielleicht nie wieder. Das werden Sie doch einsehen, Tom – auch wenn die Bank es anders sieht.«
    Tom schwieg eine Weile. Er bewunderte Townsends Elan
    und Innovationsgeist, doch gegenüber der Multi Media waren alle seine bisherigen Unternehmen kleine Fische. Und so sehr er sich bemühte und immer wieder nachrechnete – am Ergebnis änderte sich nichts. »Ich könnte mir nur eine Möglichkeit vorstellen, wie es sich vielleicht machen ließe«, sagte er schließlich.
    »Und die wäre?« fragte Townsend.
    »Indem wir Sinclair Vorzugsaktien anbieten – unser
    Aktienkapital im Austausch für seines.«
    »Aber das wäre lediglich eine gegenläufige Übernahme.
    Darauf würde er sich nie einlassen. Erst recht nicht, wenn Armstrong ihm bereits zwei Milliarden in liquiden Mitteln angeboten hat.«
    »Wenn er das getan hat, weiß Gott allein, wo er das Geld hernimmt«, sagte Tom. »Wie wär’s, wenn ich mal mit den Media-Anwälten spreche? Vielleicht kann ich dabei herausfinden, ob Armstrong ihnen wirklich ein Barangebot gemacht 647
    hat.«
    »Nein, das wäre nicht die richtige Vorgehensweise.
    Vergessen Sie nicht, daß Sinclair der Alleineigentümer der gesamten Gesellschaft ist. Deshalb erscheint es mir angebrachter, direkt mit ihm persönlich zu verhandeln. Genau das hat Armstrong wahrscheinlich auch getan.«
    »Aber so gehen Sie normalerweise doch gar nicht vor.«
    »Natürlich nicht. Ich hatte ja auch seit langer Zeit nicht mehr die Gelegenheit, mit jemandem zu verhandeln, der alleiniger Besitzer eines Unternehmens ist.«
    Tom zuckte die Schultern. »Und was wissen Sie über
    Sinclair?«
    »Er ist siebzig«, sagte Townsend, »deshalb zieht er sich ja auch zurück, nachdem er die größte in Privatbesitz befindliche Mediengesellschaft der Welt aufgebaut hat. Während der Präsi-dentschaftszeit seines Freundes Nixon war Sinclair Botschafter in Großbritannien. Nebenbei betätigte er sich als Kunst-sammler. Inzwischen hortet er in seinem feudalen Landsitz mehr Impressionisten als die Nationalgalerie. Außerdem ist er Vorsitzender einer karitativen Organisation, die sich um die Förderung begabter, aber unbemittelter Studenten kümmert.
    Und irgendwie findet der Mann sogar noch Zeit, Golf zu spielen.«
    »Und was, glauben Sie, weiß Sinclair über Sie?«
    »Daß ich gebürtiger Australier bin, die zweitgrößte
    Mediengesellschaft der Welt leite, Nolan lieber mag als Renoir und nicht Golf spiele.«
    »Und wie wollen Sie bei ihm vorgehen?«
    »Indem ich direkt zur Sache komme und ihm ein Angebot mache. Dann brauche ich mir jedenfalls nicht jahrelang die Frage stellen, ob ich es vielleicht geschafft hätte.« Townsend blickte seinen Anwalt an, doch Tom schwieg.
    Townsend griff nach dem Telefon. »Heather, verbinden Sie mich mit der Zentrale der Multi Media in Colorado. Sobald Sie 648
    dort jemanden am Apparat haben, stellen Sie zu mir durch.« Er legte auf.
    »Glauben Sie wirklich, Armstrong hat

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