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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Sinclair ein Angebot über zwei Milliarden gemacht?« fragte Tom.
    Townsend dachte lange über diese Frage nach; dann sagte er: »Ja.«
    »Aber aus welcher Quelle will Armstrong diese Wahnsinns-summe nehmen?«
    »Aus der Quelle, aus der er das Geld zur Abfindung der Gewerkschaften genommen hat, würde ich sagen.«
    »Und wieviel werden Sie Sinclair bieten?«
    Der Apparat auf dem Schreibtisch klingelte, ehe Townsend antworten konnte.
    »Spreche ich mit Multi Media?«
    »Ja, Sir«, antwortete eine tiefe Stimme mit unüberhörbarem Südstaatenakzent.
    »Ich bin Keith Townsend. Ich würde gern mit Mr. Sinclair sprechen.«
    »Kennt Botschafter Sinclair Sie, Sir?«
    »Ich hoffe es, sonst würde ich nur meine Zeit vergeuden.«
    »Ich verbinde Sie mit seinem Büro.«
    Townsend bedeutete seinem Anwalt, am Nebenanschluß
    mitzuhören. Tom griff nach dem Apparat auf dem Tischchen beim Fenster.
    »Botschafter Sinclairs Büro«, meldete sich auch diesmal eine Südstaatenstimme.
    »Hier Keith Townsend. Ich würde gern mit Mr. Sinclair sprechen.«
    »Der Herr Botschafter ist auf seiner Ranch, Mr. Townsend, und wird sich in etwa zwanzig Minuten zum Country Club begeben, um dort seine wöchentliche Golfstunde zu spielen.
    Aber ich werde versuchen, ihn vorher noch zu erreichen.«
    Tom legte die Hand auf die Sprechmuschel und sagte leise:
    »Sprechen Sie ihn mit ›Herr Botschafter‹ an. Offenbar tun das 649
    alle.«
    Townsend nickte. In diesem Moment erklangen die Worte:
    »Guten Morgen, Mr. Townsend. Hier Henry Sinclair. Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Morgen, Herr Botschafter«, erwiderte Townsend
    und bemühte sich um Gelassenheit. »Ich würde gern persönlich mit Ihnen sprechen, um nicht unnötig Zeit mit Rechtsberatern zu vergeuden.«
    »Ganz zu schweigen von unnötigen Ausgaben«, meinte
    Sinclair. »Worüber möchten Sie denn persönlich mit mir reden, Mr. Townsend?«
    Für einen Augenblick wünschte sich Townsend, er hätte sich etwas mehr Zeit genommen, die Vorgehensweise mit Tom zu besprechen.
    »Ich möchte Ihnen ein Angebot für die Multi Media
    unterbreiten«, antwortete er schließlich, »und es erschien mir vernünftig, mich direkt an Sie zu wenden.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Mr. Townsend«, entgegnete
    Sinclair. »Aber Sie müssen wissen, daß mir Mr. Armstrong –
    mit dem Sie, wie ich glaube, bekannt sind – bereits ein Angebot gemacht hat, das ich abgelehnt hatte.«
    »Das weiß ich, Herr Botschafter«, behauptete Townsend und fragte sich, wieviel Armstrong ihm wirklich geboten hatte.
    Er machte eine Pause, blickte jedoch nicht in Toms Richtung.
    »Dürfte ich mich erkundigen, welche Summe Ihnen
    vorschwebt, Mr. Townsend?«
    Als Keith antwortete, hätte Tom beinahe den Hörer auf den Boden fallen lassen.
    »Und wie beabsichtigen Sie, die Finanzierung zu regeln?«
    fragte Sinclair.
    »In bar«, erwiderte Townsend ohne die geringste Ahnung, woher er das Geld nehmen sollte.
    »Wenn Sie innerhalb von dreißig Tagen mit diesem Betrag in bar aufwarten können, sind wir im Geschäft. In diesem Fall 650
    würde ich Sie ersuchen, so freundlich zu sein, Ihre Anwälte zu beauftragen, sich mit meinen Rechtsvertretern in Verbindung zu setzen.«
    »Und die Namen Ihrer Anwälte …?«
    »Verzeihen Sie, daß ich dieses Gespräch nun beenden muß, Mr. Townsend, aber ich werde in zehn Minuten auf dem
    Abschlagplatz erwartet, und mein Golftrainer berechnet für jede angefangene Stunde den Preis einer vollen.«
    »Selbstverständlich, Herr Botschafter«, versicherte
    Townsend, der froh war, daß Sinclair seinen fassungslosen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Er legte auf und blickte Tom an.
    »Wissen Sie, was Sie da gerade gemacht haben, Keith?«
    sagte dieser.
    »Das größte Geschäft meines Lebens«, sagte Townsend.
    »Und bei drei Milliarden Dollar möglicherweise auch Ihr letztes«, meinte Tom.

    »Ich mache diesen verdammten Zeitungsladen dicht!« brüllte Armstrong und hämmerte die Faust auf die Schreibtischplatte.
    Russell Critchley, der einen Schritt hinter seinem Mandanten stand, war der Ansicht, diese Worte würden überzeugender klingen, hätte Scan O’Reilly sie in den letzten drei Monaten nicht tagtäglich gehört.
    »Es wird Sie noch viel mehr kosten, wenn Sie es tun«, entgegnete O’Reilly, der Armstrong gegenüberstand, in ruhigem, beinahe gelassenem Tonfall.
    »Was soll das schon wieder heißen?« brüllte Armstrong, dessen Stimme sich fast überschlug.
    »Daß es vielleicht nichts mehr gibt, was

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