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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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wenn Sie wollen, Boß. Möchten Sie, daß ich die Einzelheiten des Vergleichs aufführe?«
    »Vergessen Sie die Einzelheiten. Die Bedingungen sind so kompliziert, daß nicht mal eingefleischte Leser des Wall Street Journal sie verstehen könnten. Außerdem wäre es unklug, die Gewerkschaften in Verlegenheit zu bringen«, fügte er hinzu, ehe er den Hörer auflegte.
    »Gut gemacht, Dick«, lobte Peter. »Aber ich hatte sowieso nie daran gezweifelt, daß du aus dieser Schlacht als Sieger hervorgehen würdest.«
    »Aber nicht ganz ungerupft.« Armstrong zog die oberste Lade seines Schreibtischs heraus.
    »Halb so wild, Dick. O’Reilly hat in dem Moment nach-
    gegeben, als du gedroht hast, den Verlag zu schließen. Das hast du großartig gemacht!«
    »Peter, ich muß ein paar Schecks unterschrieben haben. Da du – von mir einmal abgesehen – zur Zeit der einzige Direktor des Unternehmens hier in New York bist…«
    »Selbstverständlich. Das mach’ ich doch gern«, versicherte Peter.

    654
    Armstrong legte das Scheckbuch des Pensionsfonds vor sich auf die Schreibtischplatte und schlug es auf. »Wann fliegst du nach London zurück?« erkundigte er sich, während er Peter winkte, sich in seinen Schreibtischsessel zu setzen.
    »Morgen, mit der Concorde«, erwiderte Peter lächelnd.
    »Dann wirst du Sir Paul wohl erklären müssen, weshalb ich an der Vorstandssitzung am Mittwoch nicht teilnehmen kann, so gern ich es auch täte. Sag ihm, daß ich ein Abkommen mit ausgezeichneten Bedingungen aushandeln konnte, und daß ich bei der nächsten Vorstandssitzung im kommenden Monat
    bereits mit einer positiven Bilanz aufwarten kann.« Er legte Peter eine Hand auf die Schulter.
    »Mit Vergnügen, Dick. Wie viele von diesen Schecks
    möchtest du unterschrieben haben?«
    »Am besten gleich alle, wenn du schon dabei bist.«
    »Das ganze Scheckbuch?« Peter rutschte nervös auf die Sesselkante.
    »Ja«, antwortete Armstrong und gab ihm seinen Füll-
    federhalter. »Die Schecks sind bei mir vollkommen sicher.
    Schließlich kann niemand sie einlösen, ohne daß ich sie gegenzeichne.«
    Peter lachte nervös. Er zögerte mit der ersten Unterschrift, bis Armstrongs Finger Druck auf seine Schulter ausübten.
    »Dein Vertrag als stellvertretender Vorsitzender läuft in einigen Wochen aus und muß verlängert werden, nicht wahr?«
    sagte Armstrong.
    Peter unterzeichnete die ersten drei Schecks.
    »Und Paul Maitland lebt nicht ewig. Irgend jemand wird seine Nachfolge als Vorstandsvorsitzender antreten müssen.«
    Peter unterschrieb weiter.

    655

NACHTAUSGABE

ALLES ODER NICHTS
656
    DAILY EXPRESS

8. Februar 1991
    Kabinett entgeht IRA-Bombe im Garten
    von Downing Street Nr. 10!

    »Die Augen waren größer als der Magen«, lautete die
    Überschrift des Artikels in der Financial Times. Sir Paul Maitland, der vor dem Kamin seines Hauses in Epsom saß, und Tom Spencer, der im Pendelverkehr mit dem Zug von
    Greenwich, Connecticut, nach New York fuhr, lasen beide den Artikel ein zweites Mal, obgleich sie nur die Hälfte davon wirklich interessierte:

    Die Zeitungsmagnaten Keith Townsend und Richard
    Armstrong haben offenbar beide den klassischen Fehler begangen, einen in Anbetracht ihrer Aktiva viel zu hohen Kredit aufzunehmen. Es hat ganz den Anschein, als wären beide als Fallstudien für zukünftige Studenten der Harvard Business School prädestiniert.
    Analysten waren sich stets darin einig, daß es ursprünglich so aussah, Armstrong hätte einen Coup gelandet, als er die New York Tribune für nur fünfundzwanzig Cent erstand, während sämtliche Passiva dieser Zeitung zu Lasten der bisherigen Besitzer gingen. Der Coup hätte durchaus erfolgreich verlaufen können, hätte Armstrong seine Drohung wahr gemacht, den Verlag zu schließen, falls die Gewerkschaften nicht binnen sechs Wochen eine bindende Abmachung unterzeichneten.
    Doch Armstrong versäumte diesen Schritt – und dann
    verschlimmerte er seinen Fehler noch, indem er eine dermaßen hohe Pauschalabfindung zahlte, daß die Gewerkschaftsbosse ihn nicht mehr »Captain Dick«, sondern »Captain Weihnachtsmann« nannten.

    657
    Trotz dieses Vergleichs muß die Zeitung noch immer
    wöchentliche Verluste von mehr als einer Million Dollar hinnehmen, obwohl eine Abmachung für ein zweites Sozialpaket sowie eine Regelung für den vorzeitigen Ruhestand vor der Unterzeichnung stehen.
    Doch angesichts weiterhin steigender Zinsen und in
    Anbetracht der Tatsache, daß der Einzelpreis von Zeitungen

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