Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung
Nierenerkrankung mit Verlust von Eiweiß und Abwehrstoffen über den Urin; Autoimmunerkrankung.
Nestschutz:
humorale Abwehr durch spezialisierte Eiweiße im Blut (Antikörper), die von der Mutter während der Schwangerschaft auf das Kind übertragen werden.
Neuritis:
Nervenentzündung.
Neuropathie:
Nervenerkrankung.
Non-Responder:
jemand, der nicht auf eine Impfung anspricht; »Impfversager«.
Off-label:
hier Anwendung von Medikamenten außerhalb ihrer offiziellen Zulassung.
Onkogene:
Gene, die unter bestimmten Bedingungen Krebs auslösen.
Pandemie:
Krankheitsausbruch, der mehrere Länder oder Kontinente erfasst.
Pneumonie:
Lungenentzündung.
Postvakzinal:
nach einer Impfung auftretend.
Prävalenz:
Krankheitshäufigkeit.
Purpura Schönlein-Hennoch:
Blutgefäßentzündung mit Blutaustritten unter die Haut, vor allem an den Beinen und Schleimhäuten.
Replacement:
hier Ersetzen eines Bakterientyps durch einen anderen (siehe auch »Serotype Replacement«).
Riegelungsimpfung:
Impfung von »Multiplikatoren« (Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko wie zum Beispiel medizinisches Personal), die eine mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen darstellen.
Rotavirus-Impfstoffe:
Humane Rotaviren sind beim Menschen vorkommende Viren mit radähnlicher Struktur (vom lateinischen
rota
für »das Rad«).
Seroprävalenz:
Häufigkeit des Vorkommens von Antikörpern gegen bestimmte Erkrankungen im Blut.
Serotypen:
unterscheidbare Variationen innerhalb der Subspezies von Bakterien oder Viren.
Serotype Replacement:
Anstieg von Erkrankungen mit nicht im Impfstoff enthaltenen Serotypen (siehe auch »Replacement«).
Serumkrankheit:
Krankheit durch Überempfindlichkeit gegen artfremdes Eiweiß: Hautausschläge, Fieber, Gelenkschwellungen, selten auch allergischer Schock.
Sepsis:
Blutvergiftung.
Stevens-Johnson-Syndrom:
schwere Form eines Erythema multiforme (siehe dort) mit Fieber und Schleimhautbeteiligung.
STIKO
:
Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut.
Subkutan:
unter die Haut gespritzt.
Thrombozytopenie:
verminderte Zahl an Blutplättchen, kann zu Haut- und Organblutungen führen.
Titer:
Gehalt einer Lösung in aufgelöster Substanz (in Gramm pro Liter).
Toxin:
Giftstoff.
Toxoid:
»entgifteter« Giftstoff, der als Impfstoff verwendet wird (Tetanus, Diphtherie).
Transverse Myelitis:
Entzündung des Rückenmarks mit querschnittsartigen Beschwerden wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen.
Vaskulitis:
autoimmune Entzündung der Blutgefäße mit möglichen Organschäden.
Virostatikum:
Medikament, das die Vermehrung von Viren hemmt.
Wegenersche Granulomatose:
Autoimmunerkrankung der Blutgefäße, vor allem in Lunge und Nieren.
WHO (World Health Organization):
Weltgesundheitsorganisation.
Zyste:
flüssigkeitsgefüllte, mit einer Kapsel umgebene Geschwulst.
Zytokine:
Eiweiße im Blut, die der Abwehr dienen.
Zytomegalie:
Virusinfektion, die vor allem während der Schwangerschaft durch Schädigung des Fötus problematisch ist.
Zytotoxisch:
zellschädigend.
Das Wuppertaler Manifest
Auf der Ersten Nationalen Konferenz für differenziertes Impfen vom 1. bis 2. Oktober 2010 in Wuppertal sind Experten und ärztliche Praktiker zusammengekommen, um zu beraten, wie eine differenzierte Impfpraxis aussehen kann, die sich den Herausforderungen einer ganzheitlich orientierten Prävention und Gesundheitsförderung stellt. Die Ergebnisse der Konferenz wurden durch die Veranstalter, die »Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.«, zusammengefasst und finden Ausdruck in der folgenden Erklärung.
Wuppertaler Manifest
Die wirksamsten Präventionsmaßnahmen gegen ansteckende und lebensbedrohliche Krankheiten weltweit sind menschenwürdige Lebensverhältnisse, Gesundheitserziehung und der Zugang zu Bildung, zu gesunden Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser. Im Unterschied zu diesen aktiven Ansätzen der Gesundheitsförderung handelt es sich bei »Schutz«-Impfungen um Defensivmaßnahmen. Sie können ergänzend sinnvoll sein, um bestimmten lebensbedrohlichen Krankheiten vorzubeugen.
Die Aufwendungen für jede Schutzimpfung müssen abgewogen werden gegen ihren individuellen und gesellschaftlichen Nutzen. Auf diese Weise müssen sie sich dem Vergleich mit anderen Formen der Krankheitsvorsorge und -verhütung stellen, denen angesichts begrenzter Ressourcen in nationalen Gesundheitssystemen durch teure Impfprogramme Mittel entzogen werden.
Auch müssen mögliche langfristige Folgen von
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