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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Durchsuchungsbefehl kommt. Dann können wir die ganze Nacht damit verbringen, diese Garage auseinanderzunehmen, aber letztlich läuft es aufs Gleiche raus. Am Inhalt der Aktentasche wird sich dadurch nichts ändern, es sei denn, du verfügst über irgendwelche magischen Kräfte, von denen du mir bisher noch nichts erzählt hast.«
    Er hatte angefangen zu schwitzen. Ihm fiel nicht sofort eine Antwort ein. Liska konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn fieberhaft arbeitete, während er verschiedene Möglichkeiten erwog und wieder verwarf.
    »Bobby, an diese Aktentasche kannst du nur gekommen sein, indem du sie Richterin Moore weggenommen hast«, sagte sie. »Dreh dich um, spreiz die Beine, streck die Arme nach vorn und leg die Hände auf die Tischplatte.«
    Er tat wie geheißen.
    »Bobby Haas«, sagte sie und trat mit Handschellen hinter ihn, »ich verhafte dich wegen des Überfalls auf Carey Moore.«
    Als sie ihm die Handschellen anlegen wollte, stieß er einen Ellbogen nach hinten und traf sie damit am Brustbein.
    Liska taumelte zurück, vor ihren Augen tanzten Sterne, und sie bekam einen Augenblick lang keine Luft mehr.
    Bobby Haas wirbelte herum, er hielt etwas in der Hand, etwas, das er aus der Reihe an der Wand aufgehängter Werkzeuge genommen hatte.
    Ein Hammer.
    Sein hübsches Gesicht war rot und verzerrt vor Wut. Er kam auf sie zu und holte weit mit dem Hammer aus.
    Liska trat auf irgendein Gartengerät, stolperte und ging zu Boden. Sie landete auf dem Rücken und schlug mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf. Sie rollte sich genau in dem Augenblick zur Seite, als der Hammer von der Stelle abprallte, an der sich gerade noch ihr Kopf befunden hatte.
    Sie kroch unter den Griffen einer Schubkarre durch und richtete sich wieder auf.
    Es klang wie ein chinesischer Gong, als der Hammer die Schubkarre traf.
    »Du Miststück«, sagte er, aber er schrie nicht.
    Das machte ihr beinahe so viel Angst wie das, was er tat. Er versuchte sie zwar umzubringen, besaß dabei jedoch die Geistesgegenwart, nicht zu schreien, um nicht von einem der Nachbarn gehört zu werden oder von seinem Vater im Haus.
    Von neuem ging er mit dem Hammer auf sie los.
    Liska lief um ein Fahrrad herum und warf es ihm vor die Füße.
    Bobbys Augen waren schwarz. Pechschwarz, unergründlich, ausdruckslos. Wie die einer Schlange, eines Hais, wie die eines Killers.
    Sie griff nach ihrer Pistole, aber er war ihr schon so nahe gekommen, dass sie es gerade nur schaffte, sie aus dem Schulterholster zu ziehen, bevor er sich auf sie stürzte.
    Sie duckte sich. Der Hammer traf die Wand, Holz zersplitterte.
    Liska rammte dem Jungen eine Schulter in die Magengrube und stieß ihn ein paar Schritte zurück. Als sie die Pistole hob, schlug er erneut zu.
    Der Hammer traf ihren Handrücken. Die Pistole flog in hohem Bogen davon.
    »Blöde Fotze!« Er spuckte ihr die Worte voller Hass entgegen.
    Liska wich ihm aus und sprang zur Seite. Sie fuhr mit der Hand in die Jackentasche und holte ihren Schlagstock heraus.
    Mit einer raschen, geübten Bewegung ließ sie ihn zu seiner vollen Länge aufschnappen und schwang ihn wie einen Baseballschläger mit voller Wucht gegen Bobbys Rippen, als er den Arm hob, um ein weiteres Mal mit dem Hammer zuzuschlagen.
    Sie spürte, wie ein paar seiner Rippen brachen, und er krümmte sich und ließ den Hammer fallen.
    Der zweite Schlag traf ihn von oben an der linken Schulter und zertrümmerte sein Schlüsselbein.
    Mit einem lauten Schmerzensschrei ging der Junge in die Knie und fiel auf die Seite, rollte sich zusammen und schluchzte wie das Kind, das er hätte sein sollen.
    »Leg dich mit dem Gesicht nach unten hin, du kleiner Scheißer«, schrie Liska, und das Adrenalin schoss durch ihre Adern.
    »Es tut weh!«
    »Das soll es auch, du widerlicher kleiner Drecksack! Mit dem Gesicht nach unten, oder ich verpass dir was, worüber du richtig jammern kannst!«
    Schluchzend richtete er sich in Zeitlupe auf Händen und Knien auf. Gleichermaßen wütend und ängstlich stellte Liska ihren Fuß auf seinen Rücken und drückte ihn flach auf den Boden. Sie informierte ihn über seine Rechte, während sie ihr Handy aus der Tasche zog, um Verstärkung anzufordern.

67
    »Man kann dich wirklich keine Minute alleinlassen«, knurrte Kovac, als er über den Rasen auf die Garage zukam. »Du bist mir einen Hamburger schuldig.«
    »Wie bitte? Satans Sohn hat gerade versucht, mich mit einem Hammer umzubringen!«
    »Und, was willst du damit sagen

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