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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Gesicht im Schein der Straßenlaterne und der Neonbeleuchtung des Pfandleihhauses hinter ihm sehen konnte. Sie sah aus wie eine Statistin in Die Nacht der lebenden Toten , und dennoch verrieten ihre Augen Entschlossenheit.
    »Sie sind hart im Nehmen, Richterin. Und das meine ich als Kompliment. Aber das ist nicht immer klug.«
    »Bringen Sie mich einfach nach Hause«, sagte sie. »Danach können Sie wieder herkommen und Ihre Freundin besuchen.«
    Kovac sah die Festbeleuchtung schon aus der Ferne. Das gleißend helle Scheinwerferlicht der Fernsehleute vermittelte immer den Eindruck, als sei die Sonne auf die Erde gekracht.
    »Scheiße«, murmelte er, als die Übertragungswagen in Sicht kamen. Es war völlig egal, ob der Kerl die Adresse von Carey Moore in ihrem Geldbeutel oder in der Aktentasche gefunden hatte oder nicht. Er konnte gemütlich zu Hause in Unterhosen auf dem Sofa sitzen und brauchte nur die verdammten Nachrichten anzusehen, schon wusste er, wo sie wohnte. »Sie haben zwei Teams losgeschickt.«
    Er warf der Richterin einen Blick zu. Ihre Miene zeigte dieselbe Überraschung, die sie vielleicht auch gezeigt hatte, als sie im Parkhaus von hinten niedergeschlagen worden war.
    »Einer Ihrer Nachbarn scheint Sie an die Medien verpfiffen zu haben«, sagte Kovac, bloß um irgendeine Gemeinheit loszuwerden. In Wirklichkeit war es ganz einfach, Leute aufzuspüren. Der Prozess gegen Karl Dahl war eine Riesensache, die landesweites Interesse hervorrief. Gut möglich, dass ihr die Reporter seit dem Tag, als ihr der Fall übertragen worden war, auf den Fersen waren. Oder irgendwelche anderen Leute.
    Zwei Streifenwagen standen quer über der Straße, und die Polizisten versuchten, die Journalisten unter Kontrolle zu halten, was ungefähr so leicht war, wie einen Sack voll Flöhe zu hüten.
    »O nein. Die warten ja direkt vor meinem Haus«, sagte die Richterin zu sich selbst.
    »Im Nachrichtengeschäft ist alles erlaubt«, sagte Kovac. »Diese Leute würden dem Teufel in den Hintern kriechen, wenn sie überzeugt wären, dass ihnen das einen Vorsprung vor ihren Kollegen verschafft.«
    »Ich will nicht, dass sie hier sind.«
    »Tja, da wird sich kaum etwas machen lassen. Gibt es einen weiteren Zugang zu Ihrem Grundstück? Vielleicht hinten von einer Nebenstraße aus?«
    »Nein.«
    »Dann ducken Sie sich, bevor sie Sie sehen«, sagte Kovac. Er drehte das Lenkrad und fuhr dicht am Straßenrand entlang, gleichzeitig öffnete er sein Fenster.
    »Hey!«, rief er einer Reporterin und einem Kameramann zu, die einen Tribünenplatz in der Einfahrt erobert hatten, von dem aus man einen Flügel des Hauses als Hintergrund aufnehmen konnte. »Machen Sie, dass Sie wegkommen! Das ist Privatgrund, Scheiße noch mal!«
    Er drehte sich zu Carey Moore und sagte mit leiser Stimme: »Hoffen wir mal, dass das eine Live-Übertragung ist. Die Produzenten flippen immer aus, wenn jemand Scheiße sagt.«
    Kovac setzte seine Pokermiene auf, stieg aus dem Wagen und ging mit gezückter Polizeimarke auf die Nachrichtenleute zu.
    »Sammeln Sie Ihr Spielzeug ein und verziehen Sie sich auf die Straße, wo Ihre Kollegen warten.«
    Er erkannte die Reporterin, eine freche Blondine mit zu viel Rouge im Gesicht. Mindy. Mandy. Cindy. Sie hielt ihm ein Mikrofon entgegen. »Detective, ich bin Candy Cross von Channel 3 News. Was können Sie uns über den Zustand von Richterin Moore sagen?«
    »Nichts, packen Sie Ihren Kram zusammen und machen Sie den Weg frei.«
    »Wir hoffen, mit Richterin Moore sprechen zu können, wenn sie …«
    »Meinetwegen können Sie auf die Königin von Saba warten, Schätzchen«, sagte Kovac. »Sie befinden sich auf Privatgrund. Ich kann Sie von hier wegschaffen und aufs Revier bringen lassen. Wie würde es Ihnen gefallen, das in den Zehnuhrnachrichten der Konkurrenz zu sehen?«
    Mittlerweile hatten sich die anderen Nachrichtenleute in Bewegung gesetzt und kamen auf sie zu, die Lichtkegel von Handscheinwerfern tanzten durch die Dunkelheit, rote Lämpchen leuchteten an den Kameras. Sie hörten sich wie eine wild durcheinanderkläffende Hundemeute zur Fressenszeit an.
    »Ich zähle bis drei«, sagte Kovac und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Wagen. »Dann werde ich zu dieser Garage fahren, und es ist mir egal, ob mir dabei Ihr Krempel im Weg steht oder nicht.«
    Nur die zweite Garde, dachte Kovac, als er seinen Blick über die Meute schweifen ließ. Die erste Garde hatten die Sender zum Krankenhaus geschickt, nachdem sie Wind

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