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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nichts.«
    »Du hast dich nicht verletzt bei deinem Sturz?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, daß etwas passiert sein könnte.«
    Devil furchte die Stirn. »Ich bringe dich nach Hause.« Zu Mrs. Hull, die Erfahrung in solchen Dingen hatte. »Aber zuerst einmal …« Er warf einen Blick auf Charles, der ausgestreckt im Laub lag.
    Honoria hob den Kopf, schniefte, strich ihre Röcke glatt und stand auf. Devil war ihr behilflich und erhob sich ebenfalls. Er holte tief Luft, trat einen Schritt vor, und Honoria preßte sich an seine Seite. Devil zögerte, dann legte er den Arm um sie und spürte, wie ihr Arm sich um seine Taille schlang. Gemeinsam gingen sie zu Vane hinüber, der dastand und auf Charles herabblickte.
    Zwei Kugeln, die ihn aus unterschiedlichen Richtungen trafen, hatten seine Brust zerrissen. Daß er nicht überleben würde, lag auf der Hand. Aber noch war er nicht tot. Als Devil neben ihm stehenblieb und auf ihn herabblickte, zuckten Charles' Lider.
    »Wie?« flüsterte er mit rauher Stimme.
    Devil zog Tollys Reiseflasche aus der Tasche. Sie würde nie wieder Brandy halten; die Kugel hatte eine Seite durchschlagen und war in der anderen steckengeblieben. Er hielt sie hoch.
    Charles starrte sie an. Langsam verstand er und verzog das Gesicht. »Also«, keuchte er, um jedes Wort kämpfend, »hat mein kleiner Halbbruder letzten Endes doch gewonnen. Er war so versessen darauf, dich zu retten …« Ein Hustenanfall unterbrach ihn.
    Devil sagte ruhig: »Tolly war ein entschieden besserer Mann als du.«
    Charles versuchte, höhnisch zu grinsen.
    »Wenn ich du wäre«, sagte Vane, »würde ich die verbleibende Zeit nutzen, um meinen Frieden mit Gott zu machen.
    Mit den Cynsters wirst du, das weiß der Himmel, keinen Frieden finden.« Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.
    Charles öffnete den Mund, um etwas zu sagen – da verzerrten sich seine Züge, die Augen weiteten sich. Er erstarrte. Seine Lider senkten sich, sein Kopf fiel zur Seite.
    Honoria schmiegte sich noch fester an Devil, löste den Blick jedoch nicht von Charles. »Ist er tot?«
    Devil nickte. »Es ist vorbei.«
    Von Süden her näherte sich Hufgetrappel. Vane trat aus dem Waldhaus und sah Devil an. Devil hob die Schultern. Sie gingen, um die Neuankömmlinge abzufangen. Honoria blieb an Devils Seite, sie war noch nicht fähig, ihn loszulassen.
    Reiter, die es offenbar eilig hatten, tauchten auf dem Weg auf. Im nächsten Moment war die Lichtung von Cynsters bevölkert.
    »Was wollt ihr hier?« fragte Devil.
    »Dir zur Hilfe kommen«, erwiderte Richard in beleidigtem Tonfall. Er sah die Leiche am Boden und räusperte sich. »Sieht so aus, als wärest du auch ohne uns zurechtgekommen. Er war so verdammt sicher, daß du nach seiner Pfeife tanzen würdest, daß er noch vor dir aus London aufgebrochen ist.«
    »Was nun?« Gabriel hatte sein Pferd an einen Baum gebunden und trat nun zu den anderen.
    »Du kannst nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, diese Geschichte als Unfall auszugeben.« Lucifer folgte ihm auf den Fersen. »Abgesehen von allem anderen werde ich persönlich mich strikt weigern, an Charles' Begräbnis teilzunehmen.«
    »Ganz recht.« Harry drängte sich neben Vane. »Und falls du es ertragen kannst, Charles neben Tolly zu begraben – ich kann es nicht.«
    »Also, was machen wir mit der Leiche, lieber Bruder?« Richard sah Devil fragend an.
    Alle schauten nun zu Devil.
    Honoria hob den Blick, doch Devils Gesicht glich einer nichtssagenden Maske. Er sah auf sie herab, dann schweifte sein Blick zum Waldhaus. »Wir können es nicht riskieren, ihn zu begraben – jemand könnte das Grab zufällig entdecken.« Er betrachtete noch immer versonnen das Haus, dann den umgebenden Wald. »Es hat lange nicht geregnet. Der Wald ist ziemlich trocken.«
    Vanes Blick richtete sich auf das Häuschen. »Schließlich gehört es dir – außer Keenan würde kein Mensch von der Sache erfahren.«
    »Für Keenan sorge ich – im Dorf lebt eine Witwe, die Keenan liebend gern als Untermieter aufnehmen würde.«
    »Genau.« Richard zog seine Jacke aus. »Wir müssen das Dach und die Wände einschlagen, um sicherzustellen, daß es richtig abbrennt.«
    »Dann sollten wir jetzt gleich anfangen.« Gabriel sah zum Himmel auf. »Wir müssen sicher sein, daß das Feuer ausgebrannt ist, bevor wir uns entfernen.«
    Honoria sah zu, wie alle, einschließlich Devil und Vane, ihre Jacken, Westen und Hemden ablegten.

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