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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Unterrock beisteuern. Wir brauchen mehr Verbandsmaterial für dieses Loch.«
    Seine schwarzen Augenbrauen fuhren in die Höhe, doch er nickte, hockte sich hin und legte die Hand auf die Kompresse. Honoria zog ihre Hand unter seiner hervor und stand auf.
    Hastig und bemüht, nicht nachzudenken über das, was sie tat, ging sie hinüber auf die andere Straßenseite. Den Bäumen zugewandt, hob sie ihren Rock und löste das Band, das ihren Unterrock hielt.
    »Vermutlich tragt Ihr keine Unterhosen?«
    Honoria verbiß sich einen empörten Aufschrei und warf einen Blick über die Schulter, aber ihr teuflischer Retter kehrte ihr immer noch den Rücken zu. Als sie nicht sogleich antwortete, fuhr er fort: »Sonst hätten wir noch ein bißchen mehr Fülle für die Kompresse.«
    Honorias Unterrock glitt an ihren bloßen Beinen hinab. »Damit kann ich leider nicht dienen«, erwiderte sie gepreßt. Sie nahm das Kleidungsstück, hob es auf und stapfte zurück über die Straße.
    Er hob die Schultern. »Ja, nun … ich kann auch nicht gerade behaupten, sie besonders zu mögen.«
    Die Vorstellung, die seine Worte heraufbeschworen, war lächerlich. Verspätet begriff Honoria. Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, als sie sich neben ihm auf die Knie niederließ, hätte ihn einschrumpfen lassen müssen, doch er war vergeudet – der Mann hatte den Blick auf das Gesicht des Verwundeten geheftet. Voll innerer Entrüstung verbuchte Honoria die zotige Bemerkung als schlechtes Benehmen.
    Sie legte ihren Unterrock zusammen, verstärkte diese Bandage mit seinem Hemd, und als er seine Hand von der Wunde hob, deckte sie die dicke Kompresse über die unzulängliche frühere.
    »Laßt die Ärmel hängen. Ich hebe ihn hoch, dann könnt Ihr sie festbinden.«
    Honoria fragte sich, wie er diesen großen, schweren, bewußtlosen Mann wohl tragen wollte. Erstaunlich gut, war die Antwort; er hob den Körper an und richtete sich gleichzeitig auf. Sie sprang auf die Füße. Er hielt den jungen Mann an seiner Brust; einen Ärmel in der Hand, duckte sie sich und tastete nach dem anderen. Ihre Fingerspitzen erspürten warme Haut; wie zur Antwort zuckten Muskeln. Sie gab vor, nichts zu bemerken. Schließlich fand sie den zweiten Ärmel, zog ihn fest und schlang die Enden zu einem flachen Knoten.
    Ihr Retter stieß den Atem durch die Zähne aus. Einen Augenblick lang glitzerten seine merkwürdigen Augen. »Gehen wir. Ihr werdet Sulieman führen müssen.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf das schwarze Ungeheuer, das am Straßenrand Gras rupfte.
    Honoria musterte den Hengst. »Sulieman war ein verräterischer Türke.«
    »So.«
    Ihr Blick fuhr wieder zu dem Mann herum. »Es ist Euer Ernst, wie?«
    »Wir können ihn nicht hier zurücklassen. Falls er wegen des Gewitters in Panik gerät und sich losreißt, könnte er Schaden anrichten. Oder jemanden verletzen.«
    Voller Skepsis nahm Honoria seine Jacke von dem Ast. Sie maß den Hengst mit Blicken. »Seid Ihr sicher, daß er mich nicht beißt?« Als sie keine Antwort erhielt, drehte sie sich zu dem Mann um und sah ihn entsetzt an. »Ihr erwartet von mir, daß ich …?«
    »Nehmt einfach die Zügel – er wird sich schon benehmen.«
    Sein Tonfall verriet so viel männliche Ungeduld und Gereiztheit, daß sie tatsächlich, wenn auch durchaus nicht freudig, die Straße überquerte. Sie bedachte den Hengst mit einem bösen Blick, er sah ihr fest in die Augen. Entschlossen, sich nicht von einem Pferd einschüchtern zu lassen, stopfte Honoria die Jacke unter den Sattel, band die Zügel los und schickte sich an, die Straße entlangzugehen. Ruckartig blieb sie stehen, denn der Hengst rührte sich nicht von der Stelle.
    »Sulieman – komm schon.«
    Auf den Befehl hin setzte sich das mächtige Roß in Bewegung. Honoria eilte voraus und versuchte, außerhalb der Reichweite der monströsen Zähne zu bleiben. Ihr Retter drehte sich, nachdem er mit einem Blick die Situation erfaßt hatte, um und stapfte los.
    Sie befanden sich tief im dichtesten Wald; über ihnen wölbte sich ein in sich verschlungenes Blätterdach. Der böige Wind fuhr durch das Laub und schüttete Regen über ihnen aus.
    Honoria beobachtete, wie ihr Retter seine unhandliche Last um eine enge Wegbiegung manövrierte. Als er sich straffte, verschoben sich seine kräftigen Rückenmuskeln unter der glatten Haut. Ein Regentropfen landete zitternd auf einer braunen Schulter und rann dann langsam seinen Rücken hinunter. Honoria verfolgte seinen Weg; als der Tropfen

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