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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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1.Schatten
    „Ihr seid der Arzt, richtig?“ Faolan Aleta schreckte aus seinen Gedanken hoch. Er hatte das Mädchen nicht kommen hören, da dessen weiche Seidenfüßlinge jeden seiner Schritte dämpften.
    Wahrscheinlich ist sie geübt darin, unbemerkt herumzuschleichen. Wenn sie mich noch nicht kennt, muss sie hier allerdings neu sein.
    Er stand auf und folgte dem Mädchen. Das Haus, in dem nichts Geringeres als die Liebe selbst verkauft wurde, war noch relativ leer. Die meisten Besucher wurden hier erst nach Sonnenuntergang empfangen. Er bildete da eine der wenigen Ausnahmen. Das einzige Geräusch, welches zu hören war, war das Rascheln des knöchellangen Rocks des Mädchens vor ihm. Es würde noch Stunden dauern, bis hier Betrieb herrschte.
    Eigentlich kannte er den Weg ja. Dies war nicht sein erster Besuch bei der Prinzessin des Hauses. Aber in diesem Etablissement ging kein Mann alleine irgendwohin. So lautete die Regel, die trotz allem auch für ihn galt. Das Zimmer der Prinzessin lag im ersten Stock. Das Mädchen klopfte einmal höflich, wartete jedoch nicht auf eine Antwort und stieß die Türe auf. Faolan bedankte sich mit einem Nicken und trat ein.
    „Guten Morgen, Crystal“, grüßte er. Die Prinzessin oder, anders gesagt, die beste Hure im Haus ruhte bäuchlings auf einem scharlachrot bezogenen Diwan. Auf ihrem Rücken lagen Wärmepakete, die nun, da sie sich bewegte, leicht verrutscht waren.
    „Es ist später Nachmittag, Aleta“, meinte sie und blinzelte ihm durch lange Wimpern entgegen.
    „Und doch“, er rieb sich die Hände beim Gehen, damit diese gleich nicht allzu kalt waren, „hast du den halben Tag bereits verschlafen, nicht wahr?“ Er stand nun vor dem Diwan und entfernte die Wärmepakete.
    „Ich kann nichts dafür, dass sich Sex in der Nacht besser verkauft als am Tag!“, verteidigte sie sich.
    „Das war kein Vorwurf, bloß ein kläglicher Anflug von Humor und eine Feststellung. Kopf nach unten bitte.“ Faolan konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Dass einer der begehrenswertesten Körper der ganzen Stadt kaum eine Armlänge von seiner Nase entfernt halbnackt auf einem roten Diwan ruhte, machte es für ihn nicht wirklich einfacher, sich entspannt seiner bevorstehenden Aufgabe zu widmen. Auch die Erinnerungen daran, was nach den letzten beiden Besuchen passiert war, trugen nicht gerade zu seiner Konzentration bei. Zum Glück hatte Crystal ihren Kopf zwischen die Kissen gelegt. Die rot leuchtenden Ohren Faolans hätte sie wahrscheinlich urkomisch gefunden. Außerdem passten diese überhaupt nicht zum Bild, welches sie sich von ihm gemacht hatte: junger Feldarzt, talentiert, sportlich, seriös und leidenschaftlich - rote Ohren beim Gedanken an ein heißes Stelldichein waren keine gute Ergänzung.
    Faolan befeuchtete seine trockenen Lippen und rieb sich erneut die Hände. Dann strich er ihr das lange, braun gelockte Haar vom Rücken. Das leicht gedimmte Licht im Raum brachte ihren honigfarbenen Teint zum Strahlen, doch der junge Arzt hatte sich endlich in den Griff bekommen. Mit geübten Händen tastete er die Wirbelsäule ab. Auf der Höhe des Schulterblattes hatten sich vor zehn Tagen ihre Wirbel verschoben – wobei dieser Unfall geschehen war, wollte er eigentlich gar nicht wissen. Die Verschiebung hatte eine Blockade der Nerven, die in den rechten Arm führten, zur Folge gehabt. Die Verletzung war nicht gravierend, wenn man wusste, wie man sie behandeln musste. Faolans Aufgabe bestand darin, die Wirbel zu richten, ohne dabei Nerven oder anderes Gewebe zu schädigen. Nachdem er seine Hand richtig platziert hatte, wies er seine Patientin an, tief einzuatmen. Während sie dann ausatmete, renkte er die Wirbel mit einer gezielten Bewegung wieder ein. Mit einem knackenden Geräusch rutschten diese wieder an ihren alten Platz zurück.
    „So, das war’s. Von nun an solltest du keine Beschwerden mehr haben.“ Er beugte sich zu ihrem Ohr hinunter und hauchte: „Es war mir ein Vergnügen, Euch zu dienen.“ Nach diesen Worten wandte er sich ab und schickte sich an, das Zimmer zu verlassen.
    „Du willst doch nicht wirklich gehen, Aleta?!“ Er war schon bei der Türe angekommen, als er Crystals Stimme vernahm.
    Nein, natürlich nicht. Kein Mann geht hier freiwillig weg.
    „Die Sonne geht noch lange nicht unter. Dreh dich um, Aleta!“ Er gehorchte sofort. Sie hatte sich aufgesetzt. Dabei war ihr die Decke, die sie vorher von der Taille abwärts bedeckt hatte, hinuntergerutscht. Natürlich

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